Oberberg – Die neue Unterstützerin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Oberberg behält den Überblick – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ab sofort kann die Hilfsorganisation bei ihren Einsätzen nämlich eine Drohne einsetzen.
Egal ob bei einer Personensuche, einer Lageerkundung oder der Suche von Brandnestern für die Feuerwehr – dank der Drohne erhalten die Einsatzkräfte künftig einen ganz neuen Blickwinkel auf ein Einsatzgebiet, durch den die Arbeit erleichtert werden soll.
Landesweite Drohnenstaffel
Für die Einsätze mit der Drohne hat das DRK Oberberg eine spezielle Drohnenstaffel gegründet. Derzeit zählt die Staffel zehn Mitglieder aus den kreisweit verteilten Ortsvereinen, die nun entsprechend für den Umgang mit der fliegenden Technik geschult werden.
Geleitet wird die Staffel von Laura-Jane Schwarze, die bereits beruflich Erfahrungen zur Arbeit mit Drohnen gesammelt hat. „Wir können nicht nur im Oberbergischen Kreis unterstützen, sondern stehen auch landesweit zur Verfügung“, freut sich Schwarze.
30 Minuten in der Luft
Und die moderne Technik hat einiges zu bieten. Bis zu 300 Meter hoch kann die Drohne fliegen mit einer Reichweite von bis zu sechs Kilometern. Sie kann 30 Minuten am Stück in der Luft bleiben, bis der Akku gewechselt werden muss. „Wir haben mehrere Akkus angeschafft, sodass auch ein Dauerbetrieb möglich wäre“, sagt Johannes Ufer, Pressesprecher des DRK Oberberg.
Dank der fliegenden Technik können sowohl Livebilder als auch Videos aus der Luft aufgezeichnet und in den Einsatzleitwagen übertragen werden. Mit nur einem Knopfdruck kann der Drohnenpilot auf eine Wärmebildkamera umschalten. Dank einer integrierten Lautsprecheranlage können die Einsatzkräfte zudem Kontakt zu Personen aufnehmen, beispielsweise wenn sie in unwegsamem Gelände verunglückt sind.
Regen und Windböen sind problematisch
„Die Drohne ist außerdem beleuchtet und kann auch nachts eingesetzt werden“, erklärt Ufer. Auch Nieselregen und leichter Wind halten die Drohne nicht ab, bei stärkerem Regen und Windböen muss sie allerdings am Boden bleiben.
Wird die Drohne eingesetzt, sind drei Kräfte der Drohnenstaffel im Einsatz. Eine Führungskraft, die die Koordination des Einsatzes übernimmt, ein Pilot, der mit dem Umgang der Drohne vertraut ist und diese steuern kann sowie ein sogenannter „Spotter“, der den Luftraum beobachtet. Ufer erklärt: „Der Spotter achtet beispielsweise auf die Windverhältnisse und darauf, dass im Einsatzgebiet keine Stromleitungen im Weg oder Vogelschwärme unterwegs sind.“
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Bei Einsätzen, die der Abwehr von Gefahren dienen, kann das Rote Kreuz als „Behörde und Organisation mit Sicherheitsaufgaben“ außerdem eine Flug-Sondererlaubnis beantragen und somit auch Gebiete abfliegen, in denen unter normalen Umständen keine Drohnen fliegen dürfen. „Dazu stehen wir in einem engen und regelmäßigen Austausch mit den Landesbehörden“, so Ufer.