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TeamgeistRund 600 Jugendliche aus Oberberg nahmen am Kreisjugendfeuerwehrzeltlager teil

Lesezeit 4 Minuten
Zwei Jungs von der Jugendfeuerwehr rollen einen Schlauch aus.

Für ältere Jugendliche findet derweil die Abnahme der Leistungsspange statt.

Bei den Lagerspielen der jüngeren Teilnehmer haben wir Lara (15) und Mika (10) von der Jugendfeuerwehr Bergneustadt begleitet.

Nach 17 Minuten und 15 Sekunden fällt sich die Gruppe aus Bergneustadt jubelnd in die Arme. Zuvor haben die acht Kinder und Jugendlichen dicht beieinander in einem Kreis gehockt, sich gegenseitig auf den Schenkeln gesessen und die Zähne zusammengebissen, um nicht vorher umzufallen. „Ich habe Spaß und bin dabei“ steht auf dem Gruppenpullover. Mit der erreichten Zeit übernehmen die Bergneustädter an dieser Station die Führung – zumindest an diesem Samstagvormittag. Denn am Nachmittag werden sich dort noch weitere Gruppen messen.

Eine Gruppe Kinder und Jugendlicher in Feuerwehrkleidung umarmt sich und steht eng in einem Kreis zusammen.

Zu lösen sind vor allem Aufgaben, die man nur als Team meistern kann.

Die Station ist eine von vielen im Rahmen der Lagerspiele, die an diesem Wochenende in Radevormwald am Sportplatz und im angrenzenden Park- und Waldgelände stattfinden. Dort findet das Zeltlager aller Jugendfeuerwehren aus dem Oberbergischen Kreis statt. Während sich die Jüngeren bei Spielen messen, legen die Älteren Prüfungen ab. Denn an diesem Wochenende findet auch die Abnahme der Leistungsspange für die Jugendlichen statt.

Doch zunächst zurück in den Wald: In der Bergneustädter Spielegruppe sind Lara (15) und Mika (10), die sich so einigen Herausforderungen stellen. An einer Station treten die Bergneustädter gegen die Wiehler an. Sie sollen erkennen, wer aus der anderen Gruppe den Keks erwischt hat, der zuvor mit scharfer Chilisauce versehen wurde. Als alle Jugendlichen die Kekse in die Münder stecken, lassen sie sich kaum etwas anmerken. Doch am Ende gewinnen die Wiehler knapp.

Bei einer weiteren Prüfung müssen die verschiedenen Gruppen als menschliche Schubkarren über den Waldboden flitzen, bunte Bälle aus einem Swimmingpool fischen und diese in einen Wäschekorb bugsieren. 49 Bälle zählen die Bergneustädter um Lara und Mika, die an dieser Station ein Team bilden, am Ende.

Lara und Mika aus der Jugendfeuerwehr Bergneustadt nehmen an Lagerspielen teil. Hier hält Lara Mika an den Beinen fest und er krabbelt auf seinen Händen über den Waldboden.

An verschiedenen Stationen messen sich Lara und Mika (links) aus der Jugendfeuerwehr Bergneustadt mit anderen Teilnehmern.

Erst seit kurzem sei sie bei der Jugendfeuerwehr in Bergneustadt, erzählt Lara. Neugierig auf die Feuerwehr ist sie durch ihren Stiefvater geworden, der selbst Feuerwehrmann ist und natürlich stolz sei, dass sie nun in seine Fußstapfen trete, berichtet die junge Bergneustädterin. Zurzeit macht die 15-Jährige eine Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten. „Ich kann mir aber gut vorstellen, später zur Berufsfeuerwehr zu gehen“, sagt sie.

Mika wurde die Leidenschaft für die Feuerwehr dagegen quasi in die Wiege gelegt. Seitdem er sechs Jahre alt ist, ist er dabei – zunächst bei der Kinderfeuerwehr und nun bei der Jugend. Sein Vater Jan Rothkamm ist stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart und zudem seit 26 Jahren in der Jugendarbeit der Feuerwehr Bergneustadt aktiv. „Ich mag vor allem die Gemeinschaft und, dass wir hier ein gemeinsames Wochenende verbringen und uns alle kennenlernen“, sagt der Zehnjährige.

Rund 600 Teilnehmer sind beim Zeltlager in Radevormwald dabei

Bereits am Freitag reisten die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Kreisgebiet nach Radevormwald. Rund 600 Teilnehmer sind beim Zeltlager dabei, das alle zwei Jahre stattfindet. Veranstaltet wird es von der Kreisjugendfeuerwehr, Ausrichter ist dieses Jahr die Feuerwehr Radevormwald, die zugleich ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Am Samstag ist es bereits um sechs Uhr morgens vorbei mit der Nachtruhe in den Gemeinschaftszelten. Bei den Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 steigt ein wenig die Aufregung auf die bevorstehenden Prüfungen für die Leistungsspange. Es ist das höchste Abzeichen in der Jugendfeuerwehr.

Die Prüfungen finden auf der Sportanlage statt und bestehen aus fünf Stationen, die die Neuner-Teams bestehen müssen. Dazu gehört ein 1500-Meter-Lauf, Kugelstoßen, ein Quiz zur Allgemeinbildung und zur Feuerwehrarbeit, der Aufbau eines Löschangriffs sowie das Ausrollen von Schläuchen auf Zeit. Geprüft werden die Jugendlichen von Wertungsrichtern aus den jeweiligen Feuerwehren, alle Leistungen müssen als Team erbracht werden. Thomas Krimmel, Leiter der Engelskirchener Wehr, zeigt sich zufrieden „Bisher hat keine Gruppe weniger als drei von vier möglichen Punkten bekommen“, verrät er.

Am Nachmittag freuen sich die Jugendlichen bei einer Siegerehrung über ihre Leistungsspangen und die Jüngeren über Preise für ihre Ergebnisse in den Lagerspielen. Eine Fackelwanderung am Abend rundet den Tag ab, ehe Sonntag die Zelte abgebaut werden.

Mehr Informationen zum Kreisfeuerwehrverband Oberberg gibt es hier.