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GoldhochzeitGlücklicher Lebensabend in Nümbrecht

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann gezwirbeltem Schnurrbart himmelt eine Frau an.

Noch immer verliebt: Gaby und Michael Vogelauer.

Gabriele und Michael Vogelauer feiern heute ihr goldenes Hochzeitsjubiläum. Am Anfang ihrer Ehe stand ein Schicksalsschlag.

Als sich Gabriele und Michael Vogelauer vor 56 Jahren in Witten im Ruhrgebiet kennen und lieben lernten, teilten sie sich bereits fast dieselbe Adresse: Michael und seine Familie waren ein Jahr zuvor nur zwei Häuser weiter eingezogen. Seit 50 Jahren teilen sie sich auch denselben Nachnamen, und heute feiert das Paar seinen goldenen Hochzeitstag.

Seit April 1968 waren sie offiziell ein Paar und zweieinhalb Jahre später feierten Gaby, wie Gabriele von der Familie und den Freunden genannt wird, und Michael Vogelauer im Beisein beider Eltern an Silvester 1970 Verlobung. Die standesamtliche Hochzeit folgte vier Jahre später, am 19. Juli 1974.

Das junge Paar mit einem bunten Blumenstrauß.

Am 19. Juli 1974 feierten Gaby und Michael Vogelauer standesamtliche Trauung.

Doch der glücklichste Tag für die damals 22 und 21 Jahre alten Brautleute war von einem schweren Schicksalsschlag überschattet: Der Bruder von Gaby war plötzlich gestorben. Die kirchliche Hochzeit wurde auf September 1974 verlegt. Am Datum der standesamtlichen Trauung hielten die Familien trotzdem fest. „Es war sein großer Wunsch, diesen Tag mit uns zusammen zu erleben. Er ist nur zehn Tage zuvor verstorben. Die Hochzeit zu verschieben, wäre nicht in seinem Sinne gewesen“, sagt Gaby Vogelauer.

Umzug von Witten nach Nümbrecht

Zum Zeitpunkt der Hochzeit waren beide ausgelernte kaufmännische Angestellte und auf der Suche nach einer eigenen Wohnung. Bis dahin blieb Gaby im Haus ihrer Eltern, während Michael eine Einzimmerwohnung bewohnte. Lange musste das frisch vermählte Paar aber nicht voneinander getrennt leben, im November wurde eine Wohnung frei. Bis 1994 sollte diese die Heimat des Ehepaares sein.

Zwei Jahre nach der Hochzeit wurden aus zweien drei: 1976 wurde Tochter Daniela geboren, Gaby Vogelauer blieb für die nächsten sechs Jahre zu Hause und kümmerte sich um den Nachwuchs. 1994 zog die dreiköpfige Familie innerhalb Wittens in einen anderen Stadtteil, in dem sie bis 2020 wohnte. Zwar fühlten sich die Vogelauers dort wohl, dennoch zog es die Familie auch immer wieder in andere Gefilde: Per Wohnmobil ging es etwa nach Italien, Rumänien, Österreich und Spanien, aber auch per Flieger in die Karibik oder nach New York. Vor vier Jahren entschied das Ehepaar, zu Tochter Daniela nach Nümbrecht zu ziehen, dort lebt sie mit Mann und Sohn. „Unsere Tochter fragte, ob wir uns vorstellen könnten, mit ihnen unter einem Dach zu leben. Es ist für uns alle eine Win-win-Situation. Sie sind berufstätig und wir können uns um unseren zwölfjährigen Enkel kümmern“, freut sich Michael Vogelauer.

Und wie wird das Jubiläum gefeiert? „Jetzt sind Ferien, da sind viele Familienmitglieder unterwegs. Daher werden wir mit Familie und Freunden, die wir teilweise seit mehr als 60 Jahren kennen, im September feiern.“ Das Paar freut sich auf schöne gemeinsame Stunden.


Das Geheimnis des Eheglücks

In ihrer Ehe haben sich Gaby und Michael Vogelauer immer alles geteilt. „Freitags war ich oft als Erste zu Hause. Dann hab ich den Haushalt geschmissen, sodass wir dann gemeinsam in das wohlverdiente Wochenende starten konnten“, erzählt der 72-Jährige. Kommunikation war und ist für die Eheleute das A und O. „Wir haben immer über alles gesprochen. Differenzen gab es höchstens bei der Erziehung“, sagt der Jubilar lachend und ergänzt, dass sie sich meist blind verstehen.

„Ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit, die wir miteinander verbracht haben und noch verbringen werden. Es ist einfach ein sehr schönes Miteinander, und es gibt nichts, das wir nicht gemeinsam bewältigen können“, sagt die 71-Jährige.