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Kugelsicher und feuerfestNeue mobile Blitzeranlage für Oberberg

Lesezeit 3 Minuten
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Der Kreis nimmt die neue mobile Blitzeranlage zur Jagd auf Raser in Betrieb.

Oberberg – Mit einem neuen Radargerät macht der Oberbergische Kreis Jagd auf Raser und andere Verkehrssünder. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen mobilen und stationären Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung kommt ab sofort auch ein sogenannter „Enforcement Trailer“ zum Einsatz. Der martialisch klingende Name setzt sich zusammen aus dem englischen Wort für Durchsetzung oder Vollstreckung und dem für Anhänger.

Und tatsächlich ähnelt die neue Blitze einem kleinen Anhänger – nicht wirklich unauffällig, aber zwischen geparkten Autos am Straßenrand abgestellt vielleicht auch nicht unbedingt leicht zu identifizieren. Die Anlage kann von jedem Pkw mit Anhängerkupplung zum Messort gebracht und dort abgestellt werden. Zur genauen Ausrichtung verfügt der rund 150 000 Euro teure Hänger über einen eigenen Antrieb mit Fernsteuerung.

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Ermittelt werden die Verstöße per Laufzeitmessung.

Durch den Einsatz dieser modernen Geschwindigkeitsüberwachungsanlage könne der Kreis den in der Vergangenheit immer wieder vorgebrachten Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern, an bestimmten Punkten auch mal stationäre Messanlagen aufzustellen, jetzt Rechnung tragen, sagt Birgit Hähn als Dezernentin für Sicherheit, Ordnung und Bildung beim Kreis. Solche Stellen können Unfallhäufungspunkte oder Tempo-30-Zonen vor Schulen, Kindergärten oder Altenheimen sein. Der Enforcement Trailer ist mit Akkus ausgestattet, die einen pausenlos Messbetrieb von mindestens fünf Tagen ermöglichen. Danach können die Akkus vor Ort ausgetauscht werden, um die Überwachung zu verlängern.

Ermittelt werden die Verstöße per Laufzeitmessung: Ein Laser scannt die Geschwindigkeiten und Positionen aller Fahrzeuge im Messfeld über mehrere Fahrspuren gleichzeitig. Variable Geschwindigkeitsbegrenzungen, zeitlich begrenzte Durchfahrtverbote, Fahrstreifen oder Fahrzeugklassen (etwa Lastwagen) können ebenfalls überwacht werden. Anders als die bisherigen Anlagen, sagt Kreispressesprecher Philipp Ising, reagiere die neue Anlage aber nicht auf jede Bewegung, durchs Bild fliegende Vögel etwa würden nicht geblitzt.

Tempomessungen

Polizei und Kreisverwaltung in Oberberg nehmen Tempomessungen vor. Während die Polizei mit Messfahrzeugen und Laserpistolen die Geschwindigkeiten überwacht, setzt der Kreis neben mobilen auch stationäre Blitzeranlagen ein.

Die von der Polizei verhängten Verwarngelder bis 55 Euro fließen in die Landeskasse, alle Verstöße darüber hinaus gelten als Ordnungswidrigkeit und werden von der Bußgeldstelle des Kreises zugunsten der Kreiskasse eingetrieben, sagt Polizeisprecher Michael Tietze.

Im Kreishaushalt 2020 sind die Einnahmen aus Verkehrsverstößen mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt (2019: 3 Mio. Euro. (kn)

Nun sind die bisherigen stationären Radaranlagen immer wieder Ziel von Vandalismus und Zerstörung. Die Blitzer werden demoliert und beschossen, die Optiken mit Farbe besprüht oder wie jüngst im Nordkreis passiert, die gesamte Messsäule mit einem gestohlenen Traktor einfach umgenietet.

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Die Erbauer des Enforcement Trailers haben versucht, ihre Anlage gegen die meisten solcher Attacken zu sichern. Für den Messbetrieb lässt sich der Anhänger vollständig auf den Boden absenken, die Räder verschwinden in der gepanzerten Außenhülle. Ein Alarmsystem schützt die Technik vor Vandalismus, und ein internes Löschsystem wehrt Brandstiftungen ab. Und falls es doch jemand schafft, sich den Hänger unter den Nagel zu reißen: „Er ist mit einem Ortungssystem ausgestattet, den finden wir rasch wieder“, sagt Ising.