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Großbaustelle in Bielstein profitiert von CoronaSchotterberg wird wieder abgetragen

Lesezeit 3 Minuten

Ganz schön viel zu tun haben die Helfer.

Bielstein – 3000 Tonnen Schotter haben die Arbeiter mitten auf die Bielsteiner Straße gekippt. Der künstliche Berg verschließt die komplette Ortsdurchfahrt. Nun hat der riesige Steinhaufen seine Schuldigkeit schon wieder getan und wird abgetragen. Doch nicht ohne Grunde treibt das Tiefbauunternehmen diesen Aufwand.

Mit dem Setzen der Bohrpfahlwand in Unterbantenberg ist das Großprojekt des Landesbetriebs Straßenbau an der Einmündung zur Landesstraße 321 einen weiteren Schritt vorangekommen. Zwar wird die Straße an dieser Stelle bald nicht mehr auf die L 336 treffen – die neue Trasse ist längst in Betrieb –, doch im Zuge der Straßenverlegung werden auch die anderen Stränge des neuen Kreisverkehrs ertüchtigt. Die Passage hin zum Autobahnbahnzubringer wird um zwei Meter breiter. Und dafür muss der Hang abgestützt werden durch eben die nun installierte Bohrpfahlwand.

57 Tonnen schwerer Bohrer

Der Schotterberg wurde angeschüttet, um an der höchsten Bohrstelle ein ebenes Plateau für das stattliche, 57 Tonnen schwere Bohrgerät zu schaffen. Bis zu 7,50 Meter tief dreht es sich in den Boden. Das Bohrgerät holt mit einer Schraube die Erde hoch, im zweiten Schritt wird der Hohlraum mit Beton verfüllt.

Nur für den Einbau der Bohrpfahlwand unterhalb der Bantenberger Straße wurde ein Berg angeschüttet. Das Bohrgerät wird nun anderer Stelle eingesetzt (im Hintergrund)..

Dieses Verfahren sei weitaus schonender für die nahe Bebauung als Tiefbautechniken, bei denen viel Erde abgegraben oder die Stützelemente unter großer Erschütterung in den Boden getrieben werden, erklärt Matthias Bergmann, der für den Landesbetrieb Straßenbau die Aufsicht führt. So ist Säule neben Säule entstanden. Als nächstes wird von der Hangseite aus eine Betonschale angebracht und schließlich alles mit Bruchstein ansehnlich verkleidet. Ende Juni könnte die Straße schon wieder freigegeben werden.

25 bis 35 Mann sind auf der Großbaustelle täglich im Einsatz. Die meisten sind derzeit weiter oberhalb in Höhe des Schulzentrums damit beschäftigt, die Straße zu asphaltieren, die den neuen Kreisverkehr mit dem alten Oberbantenberger Kreisel verbindet. Der gewaltige Asphaltfertiger trägt im Schritttempo Schicht für Schicht auf. Je nach Beanspruchung werden wechselnde Qualitäten aufgebracht. In den kommenden Wochen wird zudem der Gehweg erneuert. Der neue Bushaltestreifen ist schon erkennbar.

Anwohner zeigen Verständnis

Ein Senior aus der unmittelbaren Nachbarschaft begutachtet den Baufortschritt. Bauaufseher Bergmann grüßt freundlich. „Alle Anwohner zeigen weiterhin viel Verständnis für den Belastung durch Lärm und Staub“, freut sich der Mann vom Landesbetrieb. „Sonst gibt es eigentlich immer mindestens einen renitenten Bürger.“

Der Kreisverkehr am Schulzentrum ist fertig, die Asphaltierung schreitet voran.

Hier gibt es bisher offenbar nichts zu meckern. 15 Millionen Euro kostet das Großprojekt, die Fertigstellung nach drei Jahren Bauzeit ist für März 2021 geplant. Matthias Bergmann ist mit dem Fortgang der Arbeit zufrieden. „Der milde Winter hat uns sehr geholfen.“

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Und das Coronavirus? Martin Hoffmann, Bauleiter des federführenden Tiefbauunternehmen Dr. Fink-Stauf aus Much, berichtet von den Infektionsschutzmaßnahmen für seine Mitarbeiter – und von positiven Effekten: „Wegen des allgemein geringeren Verkehrsaufkommens haben wir weniger Störungen und der Nachschub wird nicht durch Staus aufgehalten.“ Eine provisorische Buszufahrt zum Schulzentrum wird wegen der Corona-Zwangsferien nicht gebraucht. Zudem muss das Bauunternehmen keine Leute abstellen, die darauf achten, dass Schulkinder nicht hinter die Absperrungen laufen. So dient das Coronavirus am Ende der Unversehrtheit der Bielsteiner Jugend.