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Karneval zum mitnehmenKG Morsbach verteilte ihren Orden im Drive-In

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Die KG Morsbach hatte das Gelände, auf dem sonst das Festzelt steht, zum Drive-In umfunktioniert und verkaufte coronakonform den „Karneval in Tüten“.

Morsbach – „Mueschbech deheem“ schallte es am Samstagvormittag pünktlich um 11.11 Uhr über den Platz in der Wisseraue, auf dem in den Vorjahren immer das Festzelt der KG Morsbach stand. Die Karnevalsgesellschaft hatte das Gelände zum Drive-In umfunktioniert und verkaufte coronakonform den „Karneval in Tüten“. In einem geschmückten Pavillon hatten die Jecken rund 250 Stück davon gebunkert, die am vergangenen Sonntag gepackt worden waren.

„Der liebe Gott ist uns gut gesonnen“, strahlte Monica Stausberg, Präsidentin des Damenelferrates, als beim Start zur Narrenzeit die Sonne durch die dunkelgrauen Wolken brach. „Das ist wieder ein Jahr, wo wir sonst nichts machen dürfen. Mit dieser Aktion möchten wir den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagte Prinz Philip I. aus dem Hause Zimmermann, und ergänzte:. „Wir veranstalten das natürlich auch, weil wir selbst ohne Karneval nicht leben können.“

Überraschung in jeder elften Tüte

Wenn es möglich ist, wollen sich die Vereinsmitglieder am jecken Samstag treffen: „Aber das hängt davon ab, was wir dann machen dürfen – wir lassen uns überraschen.“

Für 15 Euro gab es Karnevalsfeeling mit Prinzenorden, Konfetti, Luftschlangen, Kölsch, einem Schnäpschen und Süßigkeiten. Der Orden ist als Silhouette der Gemeinde geformt, mit Prinz Philip im Zentrum, daneben das Wappen seines Hobbyvereins BKMS (bis keiner mehr steht), der Kegeln und Fußball kombiniert.

In jeder elften Tüte befand sich zusätzlich eine Überraschung, etwa ein Gutschein für einen Vereinsschal oder freien Eintritt bei den nächstjährigen Veranstaltungen der KG an Weiberfastnacht oder Rosenmontag.

Selfie vom Kostüm für den Hauptpreis

Für den Hauptpreis müssen die Narren ein Selfie von sich im Kostüm mit der Tüte an die KG schicken. Philip Zimmermann wird das schönste aussuchen und den Gewinner einladen, mit ihm zusammen auf dem Prinzenwagen den Rosenmontagszug 2023 durch die Hauptstadt der Republik zu erleben.

Während er am Samstag die Tüten durch das Beifahrerfenster reichte, warf der Vorsitzende Frank Uselli Kamelle in den Innenraum der Autos. Eine Fahrzeugbesatzung orderte gleich „Achtmal Karneval“.

Simone Hawlitzky, Vorsitzende des „Käner Karnevals-Clubs“ aus dem Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn, war begeistert. Sie hatte von der Aktion in den sozialen Medien erfahren und war mit Prinz Dirk I., seiner Prinzessin Claudia I. und Kinderprinzessin Hannah I. nach Morsbach gekommen: „Wir haben uns gestern Abend spontan entschlossen, heute hierher zu fahren. Bei uns läuft gar nichts. Wir verschieben das auf den Sommer.“

Karneval soll trotz Corona präsent bleiben

Lidija und Ulli Schmallenbach in ihren selbstgenähten Kostümen hatten sich ebenfalls den Karneval in der Tüte gesichert. Seit Jahren bereichern sie den Morsbacher Zug in der Gruppe der „Krawallas“ und möchten, dass der Karneval trotz Corona präsent bleibt: „Wir finden es super, dass überhaupt noch etwas gemacht wird und lassen uns die Freude nicht verderben.“

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Nach zwei Stunden waren nur noch ein paar Tüten übrig. Diese können in den kommenden Tagen im Bistro „Alt Morsbach“ erworben werden. Lisan Stausberg, Mariechen bei der Funkengarde, strahlte: „Das hat so gut geklappt, das könnten wir nächste Woche glatt noch einmal machen.“