Auf dem Friedhof in der Morsbacher Ortschaft Holpe gibt es neue Formen der Bestattung. Die wurden jetzt bei einem besonderen Tag vorgestellt.
Letzte RuheKirchengemeinde Morsbach-Holpe lud zum Friedhofsfest ein
Bei einem Festtag am Sonntag auf dem evangelischen Friedhof oberhalb der Morsbacher Ortschaft Holpe stellte die evangelische Kirchengemeinde neue Formen der Bestattung vor. „Wir möchten einem Friedhofstourismus vorbeugen“, erklärte Presbyter Volker Schlösser. Gemeinsam mit Pfarrerin Anja Karthäuser und Ilona Schlösser leitet er die Arbeitsgemeinschaft Friedhof.
Nach einem durch den Musikkreis Holpe unter der Leitung von Andi Klein musikalisch gestalteten Open-Air-Gottesdienst an der Friedhofskapelle zeigte Schlösser bei einer Führung, dass in Holpe jetzt auch Baumbestattungen möglich sind. Unter einer noch jungen Buche finden Verstorbene links und rechts eines Podestes, auf dem Blumen abgelegt werden können, ihre letzte Ruhe.
Am Sternenkinderfeld in Holpe trauern Eltern um ihre Kinder
Karthäuser erklärte, dass dazu auf dem Stein entsprechend der Lage der Grabstätte unterhalb des Schriftzuges Messingschilder mit den Namen angebracht würden. Das Kreuz in der Mitte des Grabsteins sei bewusst ohne den Korpus Christi dargestellt. Erst in der vergangenen Woche fertiggestellt worden ist ein Sternenkinderfeld, das den Eltern von Kindern, die als Fehl- oder Totgeburt zur Welt kamen, einen Abschied in Würde ermöglicht. Vor einer neuen Sitzgruppe aus Holzbänken wurde zudem ein Trauergarten angelegt.
„Ich bin sprachlos – einfach wunderschön“, sagte Corinna Koch von der Wiehler Gruppe „Trauernde Eltern“ beim Anblick des von einem Staketenzaun umfassten Bereichs, in dem etwa Spielzeuge oder Plüschtiere niedergelegt werden können. Schlösser betonte, dass der Trauergarten auch von Eltern genutzt werden darf, deren Kinder bei einem der umliegenden Krankenhäuser bestattet sind.
In Morsbach-Holpe sind ab sofort auch Wiesenbestattungen möglich
Als dritte Neuerung ist in Holpe nun auch eine Wiesenbestattung möglich, mit zwei separaten Bereichen für Särge und Urnen. Volker Schlösser führte aus, dass Blumenschmuck auf den Steinplatten allerdings nur von Oktober bis Ostern abgelegt werden dürfe.
Künstlerisch ergänzt wurde der Friedhofstag durch passende Collagen und Assemblagen der Morsbacher Künstlerinnen Ursula Groten und Christiane Vogel. Mehrere Trauerbegleiter aus Gummersbach, Wiehl und Waldbröl boten persönliche Gespräche an. Zu Waffeln vom Heimatkreis Holpe gab es am Nachmittag ein Konzert des Blockflötenensembles der Musikschule Morsbach.