Bei einem gemeinsamen Termin auf Metabolon in Lindlar haben das Regionalforstamt und die Feuerwehr über die gefährliche Trockenheit informiert.
AppellFeuerwehr warnt vor Waldbrandgefahr in Oberberg – Kippen sind brandgefährlich

Totes, trockenes Holz: Fehlender Regen macht die Situation derzeit brandgefährlich. Deswegen geben (v.l.) Stefan Wende, Manuel Packhäuser, Julian Seeger und Jörn Hevendehl Verhaltenstipps.
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„Rauchen im Wald ist verboten – Küssen erlaubt“ ist das Motto, mit dem Wald und Holz NRW in Anlehnung an einen Song von Nina Lizell aus den 60er Jahren die Bevölkerung für die aktuelle Waldbrandgefahr sensibilisieren will. Am Freitagvormittag trafen sich Jörn Hevendehl, Forstamtsleiter des Regionalforstamts Bergisches Land, Stefan Wende vom Forstbetriebsbezirk Radevormwald, Kreisbrandmeister Julian Seeger und sein Kollege Manuel Packhäuser aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis im Wald bei Metabolon in Lindlar, wo es vor zwei Wochen gebrannt hatte.
Seit Donnerstag brennt es im Wald bei Overath-Brombach, dicht hinter der Kreisgrenze, in einer Ausdehnung von rund 8000 Quadratmetern. Aktuell dauern die Löscharbeiten noch an, berichtete Packhäuser.
Aktueller Einsatz wegen eines Waldbrands in Overath
Im Einsatz waren mehr als 200 Kräfte – nicht nur die Einheit Overath und Löschzüge aus dem gesamten Bergischen, sondern auch aus Lindlar, Engelskirchen, Wiehl und Gummersbach. Packhäuser vermutete, dass die Nachlöscharbeiten bis zum Freitagabend dauern.
Hevendehl unterstrich, dass die Hauptursache für Waldbrände weggeworfene Kippen seien: „Der Verursacher merkt das nicht, denn bis das Feuer aufflammt, ist er schon mehrere hundert Meter weiter.“ Besonders kritisch sei dies aktuell bei frischem Wind und dem noch nicht ergrünten Bewuchs im Wald. „Grundsätzlich ist Rauchen im Wald vom 1. März bis zum 31. Oktober verboten“, führte der Forstamtsleiter aus, doch das Bewusstsein für die Notwendigkeit dieses Verbots stelle sich bei der Bevölkerung meist erst im Hochsommer ein. „Aber auch jetzt ist die Situation sehr gefährlich“, erklärte er, denn es sei extrem trocken im Wald.
Daran werde sich auch in den nächsten Wochen nichts ändern, Niederschläge seien erst gegen Ende des Monats vorhergesagt. Auch wenn der fünfstufige Waldbrandindex in der Region derzeit mit „3“ beziffert werde, könne er lokal durchaus höher liegen. Hevendehl appellierte noch einmal, nicht im Wald zu rauchen: „Weggeworfene Zigarettenkippen sind die Hauptursache für Waldbrände – die Geschichte von der Glasscherbe ist ein Märchen.“
„Prävention ist das beste Mittel, einen Waldbrand zu verhüten“, sagte Julian Seeger. Wenn es aber doch dazu komme, sei ein schneller Notruf an 112 mit möglichst genauer Ortsangabe sehr wichtig. Der Kreisbrandmeister schilderte, dass seit dem verheerenden Brand am Hömerich in Gummersbach intensiv an der Optimierung der Einsatztaktik gearbeitet worden sei. Zudem seien zwei Waldbrandtanklöschfahrzeuge im Zulauf, womit der Kreis die Kommunen unterstützen will, außerdem ein Allrad-UTV, das ähnlich mobil ist wie ein Quad, zur Erkundung, zum Transport von Werkzeugen und das zum Nachfüllen der Löschrucksäcke eingesetzt werden soll.
Feuer vermeiden
Im Wald herrscht vom 1. März bis zum 31. Oktober ein gesetzliches Rauchverbot. Offenes Feuer ist im Wald und im Abstand von 100 Metern, außer an explizit gekennzeichneten Grillplätzen, verboten. Fahrzeug dürfen nur auf befestigten Flächen abgestellt werden, denn von Auspuff und Katalysator geht Brandgefahr aus, wenn sich trockenes Pflanzenmaterial oder Laub darunter befindet. Waldwege und Waldzufahrten müssen als Rettungswege frei bleiben.