Mit Benjamin Schneider haben die Musiker einen neuen Dirigenten, der sich bei der Brass Night in Lindlar einem breiten Publikum vorstellen wird.
Neuer DirigentMusikverein Dohrgaul spielt am Samstag erstmals im Kulturzentrum Lindlar

Der Musikverein Dohrgaul gastiert bei der „Brass Night“ im Jahr 2023 in der Wipperfürther Drahtzieherei, damals noch mit Dirigent Lothar Vandenherz.
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Die alljährliche „Brass Night“ des Musikvereins Dohrgaul steht bei Freunden der konzertanten Blasmusik hoch im Kurs. Dieses Jahr gibt es gleich mehrere Neuerungen. Das Konzert am Samstag, 26. April, 19.30 Uhr, findet nicht wie gewohnt in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth statt, sondern im Kulturzentrum in der Nachbarkommune Lindlar, Wilhelm-Breidenbach-Weg 8. Grund dafür ist eine Terminkollision.
Die zweite Neuerung: Seite Ende 2024 hat der Musikverein mit Benjamin „Benny“ Schneider einen neuen Dirigenten, der sich bei der Brass Night mit seinem Orchester erstmals einem breiten Publikum vorstellen wird. „Ich will die Zuhörer emotional mitnehmen und begeistern“, dieses Ziel hat sich Schneider für das Konzert gesetzt.

„Ich will die Zuhörer emotional mitnehmen und begeistern“, sagt Benjamin Schneider, der neue Dirigent des MV Dohrgaul.
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Das Programm steht unter dem Motto „Musik und Literatur“ und umfasst ganz unterschiedliche Stücke und Stile. Idyllisch und verträumt erklingt die Morgenstimmung aus Edvard Griegs „Peer Gynt Suite No.1“, rasant dagegen der „Infernal Galop“ aus Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“. Farbenfroh wird es im Roman von Jules Verne „In 80 Tagen um die Welt“, in Töne gesetzt vom Komponisten Otto M. Schwarz. In der Welt der Fantasy geht es mit „How to Train your Dragon“ von John Powell, mystische Klangwelten erleben die Zuhörer auch bei „The Witch and the Saint“ von Steven Reineke.
Mit „Music“ von John Miles und Auszügen aus dem „König der Löwen“ hat der Musikverein Dohrgaul außerdem zwei sehr bekannte Ohrwürmer im Programm. Eröffnet wird das Konzert vom Nachwuchsorchester, das auch von Benjamin Schneider geleitet wird. Der heute 45-Jährige begann seine Karriere als Klarinettist, schon mit 17 Jahren dirigierte er erstmals ein sinfonisches Blasorchester. Es folgten verschiedene Meisterkurse im In- und Ausland. Schneider ist Chefdirigent der Bläserphilharmonie Saar und stellvertretender Konzertmeister der Rheinhessischen Bläserphilharmonie. Mit dem saarländischen Staatstheater setzte er das Kindermusical „Freude“ um. Mit verschiedenen Ensembles gewann er Preise bei internationalen Wettbewerben.
„Wir sind eine einzige große Familie“
„Ich habe meinen Lebensmittelpunkt nach Köln verlegt“, erzählt Schneider. Auf den Musikverein Dohrgaul sei er über eine Social-Media-Plattform gestoßen, dort suchte der Verein nach einem neuen Dirigenten. Denn der langjährige Leiter Lothar Vandenherz hat sich in den Ruhestand verabschiedet. Mehrere Bewerber wurden eingeladen, nach dem Probedirigat entschieden sich die Mitglieder für Schneider.
Was ihm an Dohrgaul besonders gefällt? „Es gibt hier eine fantastische Kameradschaft und eine überdurchschnittliche Bereitschaft, jederzeit für den Verein anzupacken“, lobt Schneider. „Wir sind eine einzige große Familie.“
Darüber hinaus engagiert sich das Orchester auch im sozialen Bereich. Von jeder verkauften Eintrittskarte für die Brass Night geht ein Euro an das „Start-Projekt“ der Ökumenischen Initiative Wipperfürth-Radevormwald, das Jugendlichen und jungen Erwachsenen hilft, ihren Schulabschluss nachzuholen.
Mit Unterstützung der Voss-Stiftung haben die Teilnehmer des Projekts beim Konzert freien Eintritt. Das gilt auch für alle Kinder bis sechs Jahre. Doch auch für diese sollte man eine Karte reservieren, Gelegenheit ist heute noch in der Wipperfürther Buchhandlung Colibri an der Marktstraße und bei Spielwaren Pfeifer in Lindlar.