Mit einer falschen Behauptung wird in den Sozialen Medien Stimmung bei der geplanten Umgestaltung des Lindlarer Ortskerns gemacht.
Kein Beschluss gefasstAufregung um falsche Behauptung zu Fußgängerzone im Lindlarer Ortskern

Der Lindlarer Ortskern, fotografiert vom Turm der Kirche St. Severin in Richtung Westen.
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Das Thema Umgestaltung des Ortskerns im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Isek) sorgte immer wieder für Diskussionen. Aktuell auch in den Sozialen Medien. Dort kursiert ein Plakat, auf dem behauptet wird, dass im jüngsten Bau- und Planungsausschuss die Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP gegen die Stimmen der CDU und deutlichen Unmut aus der Bevölkerung beschlossen habe, den motorisierten Verkehr aus dem Ortszentrum zu verbannen. Doch diese Behauptung ist falsch und sie wurde von dem Ersteller auch nach Hinweis auf den tatsächlichen Beschluss nicht zurückgenommen.
Ausschuss hat keine Verkehrsführung beschlossen
Wie diese Zeitung berichtete, stand das Thema auf der Tagesordnung bei der Sitzung des Bau- und Planungsausschuss im Kulturzentrum. Dort stellte das Büro B.A.S. die aktuellen Pläne zur Gestaltung vor. Bereits in der Vorlage der Verwaltung war ausgeführt, dass der Ausschuss nicht über die Verkehrsführung entscheiden werde. Und so ging es in der Sitzung auch im Wesentlichen um die Pflanzung von Bäumen, die Gestaltung des Platzes vor der Kirche mit Bänken und einer Grauwacke-Plastik. Etwa 30 Bäume sollen im Ortskern neu gepflanzt werden, es sind mehr Bänke vorgesehen und einige Parkplätze sollen wegfallen.
Aktuell gebe es 37 nutzbare Plätze, 34 sollen es nach den Plänen sein, sieben davon für Menschen mit Behinderung. Zur Verkehrsführung wurde angemerkt, dass ein Einbahnstraßensystem geplant sei, die Erreichbarkeit aller Geschäfte und Häuser sei aber in jedem Fall gewährleistet. Das war ein Punkt, den Heiko Aldemester für die Geschäftsleute in einer Stellungnahme deutlich gemacht hatte.
Ein Ziel des Isek ist die Verkehrsberuhigung des Ortskerns. Die Bürger waren und werden auch weiterhin, wie Bürgermeister Georg Ludwig deutlich machte, an dem Ideen- und Gestaltungsprozess beteiligt. Eine Fußgängerzone sei mit der CDU nicht zu machen, hatte deren Fraktionschef Hans Schmitz in der Sitzung formuliert, eine Sperrung an Wochenenden dagegen schon.
Bei Gegenstimmen der CDU und einer Enthaltung der Grünen wurde beschlossen, dass die vorgelegte Planung als Grundlage für die weiteren Ausarbeitungen verwendet wird, und das Verkehrskonzept eine deutliche Verkehrsberuhigung für den zentralen Bereich der Hauptstraße und den Kirchplatz vorsieht. Der Kirchplatz und die Hauptstraße nördlich der Kirche sollen vorwiegend dem Aufenthalt, Fußgängern und Radfahrern gewidmet sein.
Zu dem Post in den Sozialen Netzwerken hat auch Cordula Ahlers, Kämmerin und gemeinsame Bürgermeister-Kandidatin von SPD, Grünen und FDP, Stellung genommen und deutlich gemacht, dass keine Fußgängerzone beschlossen wurde. Auch der Bürgermeister hat dort den Wortlaut des Beschlusses veröffentlicht und betont, dass es um die Erhöhung der Aufenthaltsqualität geht, aber alle Geschäfte, Praxen, Gastronomiebetriebe und Privatgrundstücke erreichbar bleiben.