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SternsingerIn Lindlar ziehen fünf Mädchen voller Freude von Haus zu Haus

Lesezeit 3 Minuten
In Lindlar-Altenrath öffnet Stephan Bovat den fünf kleinen „Sternsingerinnen“ gern die Tür und füllt die Spendendose

In Lindlar-Altenrath öffnet Stephan Bovat den fünf kleinen „Sternsingerinnen“ gern die Tür und füllt die Spendendose

Die Sternsingeraktion ist deutschlandweit die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Seit dem Jahr 1959 ziehen Mädchen und Jungen jährlich im Januar von Tür zu Tür und sammeln Geld für Projekte in ärmeren Ländern. Sagenhafte 45,5 Millionen Euro sind so bundesweit im vergangenen Jahr zusammengekommen. In Oberberg machen sich in diesen Tagen die Kinder und Jugendlichen ebenfalls auf den Weg – so auch in der Lindlarer Ortschaft Altenrath, da sind es gleich fünf Mädchen.

Gemeinsam als Sternsinger ziehen Kira Grambow (von links), Amelie Orbach, Nele Spieß, Mira Homberg und Ina Konrad in Lindlar von Haus zu Haus.

Gemeinsam als Sternsinger ziehen Kira Grambow (von links), Amelie Orbach, Nele Spieß, Mira Homberg und Ina Konrad in Lindlar von Haus zu Haus.

Mira Homberg, Kira Grambow, Amelie Orbach, Nele Spieß und Ina Konrad haben sich auf den Weg gemacht. Alle sind unterschiedlich lange dabei: Während Ina schon im Kinderwagen zusammen mit ihrer Mama die großen Brüder als Sternsinger begleitet hat, ist Kira zum ersten Mal vom Kindergarten aus mitgegangen. Mira, Nele und Amelie haben in der Schule von der Sternsingeraktion erfahren. Neben der guten Tat freuen sich die Mädchen, die alle in die vierte Klasse an derselben Schule gehen, in den Ferien etwas gemeinsam zu unternehmen.

In Lindlar treffen sich die Kinder am Morgen und ziehen nachmittags noch einmal los

Um 10 Uhr am Morgen treffen sich die Kinder und ziehen los. Sie wollen die Regenpause nutzen und möglichst viele Familien erreichen, denn für den Nachmittag ist wieder nasses und stürmisches Wetter angesagt. „Wir kommen daher aus dem Morgenland, wir kommen geführt von Gottes Hand. Wir wünschen euch ein fröhliches Jahr! Caspar, Melchior und Balthasar“, singen die Sternsingerinnen im Chor.

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Dann sagt jedes der Mädchen einen Satz, in dem es um eine Spende für das Kindermissionswerk wirbt. Jeder Haushalt bekommt einen Aufkleber mit dem bekannten Segensspruch, Kreide ist kaum noch gefragt.

Die Sammeldose stellte die Lindlarer Kirchengemeinde St. Severin den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung.

Die Sammeldose stellte die Lindlarer Kirchengemeinde St. Severin den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung.

In der Regel erwarten die Menschen die Sternsinger schon und haben etwas vorbereitet, so wie Stephan Bovat. Sein Sohn war vor Jahren auch Sternsinger und darum weiß er um das Engagement der Kinder. Er verbindet mit dem Segen die Hoffnung auf ein gutes Jahr und freut sich jedes Jahr auf ihr Kommen. Carmen Müller hätte die Sternsingergruppe fast verpasst. Die Kinder sind schon einige Häuser weiter, als Müller nach Hause kommt. Doch wenn sie so nett empfangen werden, kehren die Kinder gerne noch mal zurück, um den Segen zu spenden.

Meistens werden die Kinder in Lindlar sehr freundlich empfangen

„Meistens werden wir freundlich empfangen, aber heute Morgen hat uns jemand wortlos die Tür vor der Nase zugemacht, als wir gerade mit dem Lied angefangen hatten“, erzählen die Kinder. „An einem anderen Haus kannte man den Brauch nicht. Aber als wir erklärten, warum wir unterwegs sind, hat sich derjenige sehr gefreut.“ Und einmal öffnet ein Klassenkamerad die Tür. Er ist allein zu Hause, hält den Mädchen aber souverän die Süßigkeitenkiste zur Selbstbedienung hin. Ein anderes Mal ist die Reinigungskraft des Hauses da, auch sie hört zu und spendet gerne. Mancher kommt noch im Bademantel oder in der Jogginghose an die Tür, aber das stört niemanden. Es ist halt Urlaubszeit.

An einigen Türen treffen die Kinder jedoch niemanden an. Dann werfen sie einen Zettel in den Briefkasten, auf dem die Bewohnerinnen und Bewohner darauf hingewiesen werden, dass sie den Segensaufkleber in den kommenden Tagen im Pfarrbüro abholen können.

Nach drei Stunden ist die Gruppe fertig mit ihrer Runde, und alle freuen sich auf eine Pause zum Aufwärmen. Amelies Mutter macht Hotdogs für die Sternsingerinnen. Doch wenn es trocken bleibt, singen sie am Nachmittag noch in der Vogelsiedlung in Lindlar. Am Ende dieses langen Tages können sie stolz darauf sein, so viele Menschen für die gute Sache erreicht zu haben.