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Kein ZuschussLindlar lehnt Unterstützung von 100.000 Euro für die DRK-Unterkunft ab

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Rolf Braun erläutert die Umbaumaßnahmen am DRK-Standort in Frielingsdorf.

Rolf Braun erläutert die Umbaumaßnahmen am DRK-Standort in Frielingsdorf.

Die DRK-Unterkunft in Lindlar-Frielingsdorf wird saniert. Doch dem Roten Kreuz fehlen 100.000 Euro. Von der Gemeinde wird es kein Geld geben.

Rolf Braun ist sehr enttäuscht. „Wir hatten schon die Hoffnung, dass die Gemeinde uns hier entgegenkommt“, sagt der Geschäftsführer des Ortsverbandes Lindlar-Frielingsdorf des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte Werner Hütt, Schatzmeister des DRK-Ortsvereins ausführlich dargelegt, wie die aktuelle Finanzsituation aussieht, und warum das DRK für die Sanierung der Unterkunft in Scheel von der Gemeinde einen Zuschuss von 100.000 Euro beantragt hat. Diesen Antrag hatte der Ausschuss mit Hinweis auf die Haushaltslage der Kommune abgelehnt.

Die mehr als 40 Jahre alte Unterkunft sei nur für Männer gebaut worden, es gebe nur eine Toilette und eine Umkleide. Da aber unter den rund 50 Mitgliedern 30 Frauen seien, gebe es dringenden Handlungsbedarf. Zudem sei das Dach undicht und für den auf sechs eigene, sowie zwei Fahrzeuge von Bund und Land angestiegenen Fuhrpark seien weitere Garagen nötig. Das fordere der Gesetzgeber. Deshalb wolle man die beiden Jumbo-Garagen der Feuerwehr kaufen, die nach Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses nicht mehr benötigt würden.

DRK-Ortsverein legt seine Finanzen offen

Hütt legte auch dar, welche Leistungen das DRK für die Vereine und bei den Veranstaltungen in der Gemeinde erbringen. Ohne den Sanitätsdienst des DRK könnten viele Veranstaltungen nicht stattfinden.

Der Verein erledige beim Umbau so viel, es gehe in Eigenleistung und auch die Finanzierung sollte aus eigenen Mitteln erfolgen. Einen wesentlichen Beitrag dazu hätten die Krankenfahrten geleistet, die das DRK für den Kreis durchgeführt habe. Doch leider sei diese Einnahmequelle im vorigen Jahr versiegt. „Nur fünf Monate länger, und wir müssten heute hier nicht stehen, und um Unterstützung bitten“, so Hütt.

Die deutlich gestiegenen Baukosten hätten ein Übriges getan und so fehlten dem DRK 100.000 Euro, um die Sanierung zu finanzieren. Das DRK Lindlar-Frielingsdorf gebe es seit 120 Jahren, und bisher habe man die Gemeinde noch nie um einen Zuschuss gebeten, sagte Braun. Er machte auch deutlich, dass es für den Verein nicht infrage komme, Schulden zu machen.

Viel Lob für die Arbeit des Roten Kreuzes

Das war einer der Vorschläge, den Bürgermeister Georg Ludwig in der Sitzung unterbreitete. Das sei bei einem so großen Projekt zumutbar.

Alle Fraktionen betonten, wie wichtig die Arbeit des DRK sei und dass der ehrenamtliche Einsatz überaus geschätzt werde. Aber angesichts der Haushaltslage und vor allem dem Prinzip der Gleichbehandlung der Vereine könne man diesen Zuschuss nicht gewähren. Sonst müsse die Gemeinde auch bei Kunstrasenplätzen oder anderen Investitionen der Vereine eine entsprechende Unterstützung leisten.

Der Ausschuss schlug dem DRK vor, dass die Jumbo-Garagen gegen „einen fairen Preis“ gemietet werden könnten, sodass der Kaufpreis entfalle. Man müsse nun im Vorstand einmal schauen, wie das Angebot konkret aussehe und ob die Finanzierungslücke damit ausgeglichen werden können, so Rolf Braun.