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Fußball-Kreisliga AAn der Berg-Spitze gibt es den erwarteten Fünfkampf

Lesezeit 5 Minuten
Kreisliga A: VfR Wipperfürth - TuS Lindlar

Der VfR Wipperfürth und der TuS Lindlar, hier beim Aufeinandertreffen, gehören zu den Spitzenteams der Kreisliga A.

Die Trainer der Mannschaften in der Fußball-Kreisliga A hatten vor dem Saisonbeginn bei den Favoriten den richtigen Riecher.

Eine dicke Schnee- und Eisschicht auf den Fußballplätzen stoppte vergangene Woche den Spielbetrieb in den Ligen Oberbergs. So musste auch die Kreisliga A ihren letzten Spieltag des Jahres absagen. Bis dahin bot die Liga aber schon einiges an Spannung. Wir machen den Rückblick auf die Hinrunde.

Fünf Teams in der Spitzengruppe

Befragte man die Trainer am Anfang der Saison nach ihren Top-drei-Favoriten auf den Meistertitel, gaben sie alle dieselben Antworten: Der VfR Wipperfürth, die Eintracht Hohkeppel II, der SV Frielingsdorf und der TuS Lindlar. Tatsächlich sollten sich diese Einschätzungen bisher Eins-zu-Eins bewahrheiten.

Nachdem der SV Frielingsdorf zu Beginn der Saison etwas Anlaufzeit brauchte, steigerte sich der SVF zur Winterpause hin deutlich und beendet mit einer Serie von acht gewonnenen Ligaspielen in Folge und Platz eins die Hinrunde.

Herbstmeister Hohkeppel II auf Platz zwei hat zwar aufgrund des verfrühten Saisonabbruchs ein Spiel weniger auf dem Tacho, war aber zuletzt in ähnlich bestechender Form wie der Lokalrivale. Mit 67 Toren bietet der Aufsteiger die stärkste Offensive der Liga auf und hat bis jetzt gute Chancen, seinen Meisterschaftsambitionen gerecht zu werden.

Der VfR Wipperfürth zeigte bisher konstante Leistungen

Die Mannschaft, die am häufigsten als Anwärter auf den Titel genannt wurde, war der VfR Wipperfürth. Die Equipe von Trainer Giovanni Bernado hat sich eher heimlich, mit konstanten Leistungen, in der Spitzengruppe etabliert. Einzig bei Duellen mit den Spitzenmannschaften tat sich der VfR immer wieder schwer.

„Wir sind mit der Punkteausbeute aus der Hinrunde sehr zufrieden. Als Saisonziel haben wir 60 Punkte ausgegeben, also sind wir momentan voll dabei. Gegen die großen Gegner wollen wir aber nächstens auch gewinnen“, so Bernado. Aber auch die internen Turbulenzen rund um zwei Spieler, die den VfR ohne Freigabe mitten in der Saison verlassen wollten, schadete dem Club aus der Hansestadt nicht.

TuS Lindlar muss die Derby-Niederlage gegen Frielingsdorf hinnehmen

Für die ersten 14 Spieltage machte der TuS Lindlar den stärksten Eindruck, gab dann die Führung aber aus der Hand. Als unangefochtener Spitzenreiter düpierte die Mannschaft zunächst die Konkurrenz mit Kantersiegen. Bis sie sich nach dem respektablen Unentschieden gegen die Hohkeppler Reserve eine 1:2 Niederlage beim Frielingsdorfer Gemeinderivale einfing, und dann beim 2:2 gegen den TuS Immekeppel weiterstolperte. Die Tabellenführung war damit entwischt.

Die TuS-Verantwortlichen blicken trotzdem auf eine gelungene Halbzeit zurück. Laut Co-Trainer Phillip Franke sei man letztes Jahr beispielsweise mit Wipperfürth noch nicht auf Augenhöhe gewesen. Nun sei man mit den Top Fünf konkurrenzfähig.

Der Heiligenhauser SV vervollständigt als einziges nicht-oberbergisches Team eine Spitzengruppe, die sich mit elf Punkten Vorsprung deutlich vom Rest der Liga abhebt.

Ein breites Mittelfeld

Hinter den unangefochtenen fünf Top-Teams spannt sich ein breitgefächertes Mittelfeld auf. Zwischen dem Tabellenfünften, dem SSV Bergneustadt, und dem Tabellenzwölften, der Union Blau-Weiß Biesfeld, befinden sich nur vier Punkte Unterschied. Bei der Dominanz der ersten Fünf knöpfen sich die Teams im Mittelfeld regelmäßig die Punkte ab.

Aus oberbergischer Sicht fällt hier der SSV Nümbrecht II positiv auf. In den vergangenen Jahren war die SSV-Reserve immer wieder in akuter Abstiegsgefahr. So stimmten auch am Anfang der diesjährigen Saison die Ergebnisse nicht, trotz akzeptabler Leistungen. Der ehemalige Jugendcoach Burkhard Graeve schaffte es jedoch, die Mannschaft zu stabilisieren und bessere Ergebnisse einzufahren, sodass es Stand jetzt für Platz neun reicht.

Auch der SSV Bergneustadt legte eine starke Hinrunde hin und ist auf Platz sechs voll auf Kurs „Saisonziel erreichen“.

Der TuS Homburg-Bröltal bleibt hinter den Erwartungen zurück

Dagegen konnte der TuS Homburg-Bröltal bisher nicht an seine starken Leistungen aus der Vergangenheit anknüpfen. Zu Anfang der Saison verfolgte die Bröltaler das Verletzungspech, doch auch mit den meisten Zurückgekehrten hatte der THB eher durchwachsene Ergebnisse. „In den vergangenen Jahren sind wir immer auf der Erfolgswelle geschwommen. Irgendwann ist auch mal eine Zeit, in der es nicht so gut läuft und das Glück etwas fehlt“, hatte Co-Trainer Nils Labitzke die Ergebnisse zwischenzeitlich begründet.

Unter dem neuen Trainer Hansi Füting zeigte der SSV Marienheide besonders gegen große Gegner gute Leistungen und gewann (gegen den SV Frielingsdorf) oder unterlag jeweils nur knapp (2:3 gegen Hohkeppel, 0:1 in Lindlar). Bei Spielen gegen die direkte Konkurrenz hatten die Marienheider jedoch öfter knapp das Nachsehen, weshalb der SSV in der Zwischenabrechnung nur Platz 16 belegt. Im umkämpften Tabellenmittelfeld müssen sich die Rot-Weißen weiter behaupten, um den Abstand zum Relegationsrang (3 Punkte) zu vergrößern.

Zwei Sorgenkinder im Keller

Mit Blick ans Ende der Tabelle sind zwei Teams in der größten Gefahr abzusteigen. Der TuS Elsenroth hatte immer wieder mit den Ausfällen wichtiger Akteure zu kämpfen. In vielen Partien zeigten die Fußballer von der Kreuzheide ordentliche Leistungen, am Ende reichte es aber oft noch nicht, um Punkte zu holen. Für die Rückrunde heißt es, sich von Spiel zu Spiel zu mausern, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.

Die rote Laterne hat der TV Klaswipper inne. In seiner ersten Saison in der Kreisliga A musste der Aufsteiger immer wieder heftig Lehrgeld bezahlen, zuletzt beim 0:12 gegen Frielingsdorf. Mit erst sieben Punkten auf dem Konto scheint das rettende Ufer für Klaswipper noch weit weg. Ein Grund für das bisher schwache Abschneiden könnte der anfängliche, verletzungsbedingte Ausfall von Pascal Thiemt sein. Der Stürmer hatte den Verein vergangene Saison noch zum Aufstieg geschossen, hat aber dieser Saison nach der Verletzungspause erst vier Tore erzielt.