Trotz mehrerer Versuche war es nicht gelungen, genügend neue Kandidatinnen und Kandidaten in Lindlar zu gewinnen.
Fehlende KandidatenAus für das Jugendparlament Lindlar nach nur zwei Jahren
Vor zwei Jahren wurde mit Unterstützung der Lindlarer Verwaltung das Kinder- und Jugendparlament Lindlar (Jupa) ins Leben gerufen. Zahlreiche Jugendliche hatten sich gemeldet, um ihre und die Interessen ihrer Altersgenossen in der Lindlarer Politik und der Öffentlichkeit zu vertreten und Projekte umzusetzen.
Die Amtszeit ist um, Neuwahlen standen an, aber sie wurden nicht durchgeführt, weil es trotz mehrerer Versuche nicht gelungen war, genügend neue Kandidatinnen und Kandidaten zu gewinnen. Damit gibt es in Lindlar aktuell kein Jupa mehr, im nächsten Jahr soll aber ein neuer Anlauf unternommen werden, sagt Fabrizio Lange, der zuletzt Vorsitzender war. Er bedauert sehr, dass zurzeit keine Interessenvertretung für die Jugend gibt, das liege aber ganz sicher nicht daran, dass es keine Erfolge und keine öffentliche Wahrnehmung der Arbeit gegeben habe, sagt Lange.
Parlament nahm an Ausschüssen und Ratssitzungen teil
Eine Erklärung, warum sich nur wenige als Kandidaten zur Verfügung gestellt hätten, habe er auch nicht. Er selbst wollte nach zwei Jahren Amtszeit in diesem Jahr auch nicht mehr antreten. Im nächsten Jahr stehe er aber wieder zur Verfügung, kündigte er an. Der Start sei erfolgreich gewesen und wenn es auch viel Arbeit und nicht immer sehr einfach war, zieht der Vorsitzende ein positives Fazit.
Gleich zu Beginn wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Lindlar eine Satzung entwickelt. Danach nahm das Jugendparlament regelmäßig an Gemeindeausschüssen und dem Gemeinderat teil. Zugeordnet war das Jupa dem Sozialausschuss, aber auch in den anderen Ausschüssen nahmen die Jugendlichen an Sitzungen teil, stellten Anträge, etwa zur Verbesserung der Schulwegsicherheit und konnten ihre Anliegen vortragen.
Unterstützung durch Verwaltung war gut
Durch zahlreiche Anträge habe man die Gemeindepolitik mitgestaltet, Themen angestoßen und vorangetrieben, sagt Lange. Auch wenn längst nicht alle Anträge umgesetzt wurden und bei manchen Themen auch der Kreis zuständig war. Nicht immer sei man mit den Antworten der Verwaltung und dem Vorgehen zufrieden gewesen, aber insgesamt sei die Unterstützung gut gewesen. Auch die Auseinandersetzung und die Diskussionen sowohl mit Politik und Verwaltung, wie auch innerhalb des Jupa seien wichtige Erfahrungen gewesen.
Das Jupa hat mit seinem Budget unter anderem das neue Jugendzentrum in Schmitzhöhe unterstützt. „Projekte, wie die Gemeindeentwicklung, die noch immer in Planung ist, wurden ebenfalls angegangen. Hierbei wurden viele Ideen der Lindlarer Jugend eingebracht“, sagt Lange. Auch überregional war das Jupa aktiv, etwa bei der Teilnahme am „Netzwerk gegen Rechts“.
Das Engagement für die junge Generation sei wichtig und richtig. Wer mitmachen will, muss zwischen zehn und 26 Jahren alt sein und sollte sich auch für Politik interessieren. Spaß und Motivation sei erforderlich, sagt Lange. Er hofft, dass es im nächsten Jahr wieder ein Jupa gibt, damit Lindlar Zukunft kinder- und jugendgerecht gestalten wird.