Die Wohnhilfen Oberberg haben erfolgreich ein Projekt gestartet: Das ermöglicht jetzt per Smartphone unkompliziert den Weg in die Beratung.
Kurzer DrahtWohnhilfen Oberberg bieten ab sofort Unterstützung via Handy an
Im Internet steht die erste Tür ganz weit offen, im Idealfall öffnet sich dann auch die – und das ganz real – zu den Beratungsstellen der Wohnhilfen Oberberg in Gummersbach, Waldbröl oder Wipperfürth. Wer fürchtet, die Wohnung zu verlieren oder das eigene Heim bereits verloren hat, der kann jetzt bequem und unkompliziert Hilfe suchen mit dem Smartphone – egal, ob mitten in der Nacht oder am frühen Morgen. „Dass dieses Angebot so gut ankommt, das hat uns doch sehr überrascht“, sagt Wilfried Fenner, Leiter des zuständigen Fachberatungsdienstes der Wohnhilfen, mit Blick auf rund 30 Anfragen, die bisher eingegangen sind.
Gestartet ist die Online-Beratung am 1. Januar, befristet ist dieses Pilotprojekt zunächst bis 31. Juli 2026. In dieser Zeit gibt es Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen. Und schon vor dem offiziellen Auftakt in Oberberg habe es erste Anfragen gegeben, berichtet Fenner: „Das zeigt, wie stark die Menschen online unterwegs sind und sich im Netz informieren.“ Die Zeit vor dem 1. Januar habe sein Team benötigt, um sich für diese neue Aufgabe zu rüsten, sowohl technisch als auch fachlich.
Das neue Online-Angebot hilft auch, die weiten Wege in Oberberg zu überwinden
Die Empfänger auf der anderen Seite, das sind die Sozialarbeiter Lisa Heister-Voigt und Morten Kochhäuser. Wer mit ihnen in Kontakt treten möchte, schreibt über das Portal der Diakonie Michaelshoven, dem Träger der Wohnhilfen, eine Nachricht. Antwort darauf gebe es innerhalb von 48 Stunden.
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„Für viele Menschen in Not ist dies ein sehr wichtiger Schritt: sich endlich Luft verschaffen und seine Sorgen platzieren zu können, und das eben unabhängig von Ort und Zeit und auch anonym“, weiß Kochhäuser. Nähe und Distanz seien selbstbestimmt, Scham und Angst dagegen oft ein Grund, zu schweigen und persönlichen Kontakt zu meiden. „Online aber fällt die Kontaktaufnahme viel leichter – auch, weil vielleicht weite Wege entfallen“, sagt der Berater und meint das auch ganz räumlich: „Zwischen dem Norden Oberbergs und dem Süden liegen gute 80 Kilometer.“
Wohnhilfen Oberberg bieten online auch zwei offene Sprechstunden an
Kochhäusers Kollegin Lisa Heister-Voigt betont zudem: „Sind wir online, besteht natürlich auch die Möglichkeit zu einem Chat oder einem Video-Gespräch.“ Auch verweist sie auf die offenen Online-Sprechstunden an Dienstagen von 11 bis 14 Uhr sowie donnerstags von 16 bis 19 Uhr. Geplant sei, so bald wie möglich dafür auch eine Messenger-Funktion, etwa über WhatsApp, einzurichten.
Ob das Projekt nach 2026 fortgesetzt wird, ist offen. Dass es in Oberberg funktioniert, davon ist man bei den Wohnhilfen aber längst überzeugt. Morton Kochhäuser erklärt: „Im Kreis haben wir es oft mit verdeckter Wohnungslosigkeit zu tun – also mit Menschen, die bei Freunden oder Angehörigen untergeschlüpft sind. Und die besitzen fast alle ein Smartphone und es gibt ein W-Lan, das sie nutzen können.“
Ziel sei es immer, die Ratsuchenden aus dem virtuellen Raum in die Büros der Wohnhilfen zu lotsen und dort zu helfen. „Auch da wollen wir die Tür aufmachen, um intensiver zu beraten“, ergänzt Leiter Wilfried Fenner.
Kontakte
Die Beratungsstellen der Wohnhilfen Oberberg befinden sich in Gummersbach (Karlstraße 1), in Waldbröl (Brölbahnstraße 1-5) sowie in Wipperfürth (Hochstraße 14). Hilfe bietet überdies das Haus Segenborn in Waldbröl-Pulvermühle (Pulvermühle 1). Die neue Online-Beratung ist ohne Umweg zu erreichten unter: