Am 9. Mai gewährt das Gummersbacher Unternehmen bei der zweiten „Nacht der Technik“ in Oberberg Einblicke hinter die Kulissen.
„Nacht der Technik“Die Firma „Hospicall“ ist Oberbergs Spezialist für Rufsysteme

Die Hospicall-Systeme, hier präsentiert von Manuela Kathmann und Rüdiger Gelfarth, kommen etwa in Krankenhäusern zum Einsatz.
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„Nachhaltigkeit ist bei uns keine Leerformel, sondern gelebte Realität“, sagt Rüdiger Gelfarth, gemeinsam mit Andreas Hüschemenger Geschäftsführer von Hospicall, einem Hersteller von Rufsystemen im Gummersbacher Gewerbegebiet Sonnenberg. Das bedeute langlebige Produkte, bevorzugt regionale Lieferanten, schonenden Umgang mit Energieressourcen, kontinuierliche vertrauensvolle Kundenbeziehungen und eine verantwortliche Personalpolitik. Und ganz wichtig: „Unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Funktionalität steht die Sicherheit immer an erster Stelle.“ Am 9. Mai präsentiert sich die Firma bei der „Nacht der Technik“.
Gelfarth schildert, dass sich das Unternehmen – einst hervorgegangen aus der Firma Ackermann – mit mehr als 80 Mitarbeitenden vorwiegend auf die Produktion von Rufanlagen für Alten- und Pflegeheime konzentriere, auch einige Krankenhäuser seien in der Kundschaft. Durch die strikte Anwendung der DIN 0834 für Rufanlagen und eine verlässliche Qualität habe sich Hospicall unter den „Top 5“ der deutschen Anbieter in diesem Segment etablieren können.
Firma Hospicall bietet bei der „Nacht der Technik“ Führungen an
Ausgangspunkt einer jeden Rufanlage sei der Birntaster am Pflege- oder Krankenbett, erzählt der Firmenchef und lacht: „Heutzutage weiß keiner mehr, warum der eigentlich so heißt.“ Es könne sein, dass der früher aus Birnenholz gedrechselt worden sei oder aber die Form sei namengebend gewesen. Besucher können selbst wählen, welche Variante sie bevorzugen – im Eingangsbereich der Firma ist ein Exemplar innerhalb der Sammlung ausgestellt, diese dokumentiert die Geschichte der Rufanlagen.
Inzwischen haben die Ruftaster eine rechteckige Form und bestehen aus Kunststoff. Auch im Toilettenbereich seien sie installiert, um Pflegepersonal herbeizurufen. Gelfarth erklärt, dass nach Drücken des Knopfes eine mehrfache Signalisierung erfolge, etwa über der Zimmertür, in der Station oder aber in einer Zentrale. Längst würden nicht mehr nur einfache Lampen angesteuert, sondern werde der Hilferuf auch auf einem Bildschirm angezeigt. Zudem hätten Pflegekräfte über einen zweiten Kanal die Möglichkeit, bei Bedarf einen Arzt herbeizurufen.
Marketingleiterin Manuela Kathmann ergänzt, dass es auch die Möglichkeit einer Sprachsignalisierung gebe, was die Wegstrecken für das Pflegepersonal erheblich reduziere. Aufgrund der vielfältigen Varianten und der Integrationsmöglichkeit in die Schalterprogramme verschiedener Hersteller ergebe sich eine Anzahl von mehr als 1500 Einzelprodukten. Neben diesen Einzelkomponenten stelle die Firma auch Kleinstrufanlagen, etwa für barrierefreie Toiletten, für Erstausrüster her. Die Elektronikfertigung erfolgt am Standort in Gummersbach – vom Bestückungsautomaten über die Lötwelle bis zur Endkontrolle. Dabei steht Sicherheit an oberster Stelle. „Wir machen keine Stichproben, sondern eine 100-Prozent-Prüfung“, betont Rüdiger Gelfarth bei einem Rundgang.
Vom Fachkräftemangel bleibt auch Hospicall nicht verschont, derzeit werden Softwareentwickler und Produktmanager gesucht. Daneben bildet das Unternehmen im kaufmännischen Bereich aus. Manuela Kathmann sagt: „Wir versuchen, dem Mangel entgegenzuwirken, indem wir unseren Mitarbeitern viele Freiheiten einräumen. Flexible Arbeitszeiten sind nur eine davon und dazu gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln.“
Tickets und Reservierung für die „Nacht der Technik“ in Oberberg
Für alle Stationen wird ein Ticket benötigt. Ein Einzelticket kostet zehn, ermäßigt fünf Euro. Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende (jünger als 25 Jahre) zahlen dank des IHK-Young-Talent-Ticket (muss vorab online bestellt werden) keinen Eintritt. Schulen können sich an kontakt@nacht-der-technik.de wenden und Programmpunkte für Gruppen reservieren. Bei einer Ticketbuchung erhalten Käuferinnen und Käufer per E-Mail einen Techniknachtcode. Mit diesem können sie sich für reservierungspflichtige Programmpunkte einen Platz sichern. Bis zu drei Programmpunkte oder alternativ eine Exkursion sind per Code buchbar.
Weitere Informationen zur Techniknacht und Tickets gibt es auf der Internetseite der Veranstaltung. Dort gibts auch das Programmheft. (lth)