Was hat ein Autoreifen mit der Bergischen Waffel gemeinsam? Dieser Frage gingen Schüler während einer Rallye auf dem TH-Campus Gummersbach nach.
AkademieFünft- bis Siebtklässler tauchten in die Welt der Gummersbacher Ingenieure ein

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Vanessa Spanheimer gab den Fünft- bis Siebtklässlern Tipps.
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Die 20 Schülerinnen und Schüler, aufgeteilt in zwei Gruppen, konnten sich einen Tag lang auf dem Campus Gummersbach der TH Köln umschauen. Wie bei der Waffel bedarf es auch bei der Herstellung eines Autoreifens eines Rezeptes, dessen Zutaten vermischt werden. Und während aus Naturkautschuk und anderen Bestandteilen, etwa Ruß, Silica, Silan oder Zinkoxid, ein „Kautschukfell“ entsteht und später durch Vulkanisieren der fertige Reifen, so wird der Teig im Waffeleisen gebacken.
Wichtig ist die Reihenfolge der zu vermischenden Zutaten
„Wichtig ist, sich genau an das Rezept zu halten“, wies Vanessa Spanheimer, wissenschaftliche Mitarbeiterin, die Fünft- bis Siebtklässler von verschiedenen Schulen an, auf die Reihenfolge der zu vermischenden Bestandteile zu achten. Begeistert machten sich die Kinder und Jugendlichen ans Werk, denn die fertigen Waffeln durften am Ende der Unterrichtseinheit natürlich verspeist werden. Zuvor hatte Spanheimer aber noch erklärt, wie ein Reifen überhaupt aufgebaut ist, woraus Gummi hergestellt wird, welche Anforderungen Gummi für den Reifen erfüllen muss, wie das überprüft werden kann und wie ein Reifen auch recycelt werden kann.
Im Rahmen der „MINTeraktiv“, der Herbstakademie des „Zentrums investMINT Oberberg“ (Zdi) in Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro Oberberg hatte der Campus Gummersbach der Hochschule erstmals zu einer solchen Rallye eingeladen, damit junge Leute Technologie hautnah erleben, experimentieren und Neues ausprobieren können.
Der TH-Campus war das erste Mal bei der Herbstakademie dabei
„Wir sind erstmals bei diesem Format dabei. Auf dem Campus Gummersbach werden diverse Schülerlabore für Schulklassen angeboten, in denen Schüler zu aktuellen technischen Themen experimentieren und einen Einblick in die Studieninhalte und Berufsprofile erhalten“, sagte Monika Probst, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit am Campus in Gummersbach. „Wir freuen uns sehr, nun auch Teil der MINTeraktiv zu sein.“
Neben der Kautschuktechnologie stand die Aufbereitung von Trinkwasser bei der Umwelttechnik auf dem Programm: Dort lernten die Schüler, wie schmutziges Wasser wieder trinkbar wird. Im Labor für Schwingungstechnik gab Professor Dr. Denis Anders einen Einblick in die Aerodynamik bei Kraftfahrzeugen, im Bau- und Polymer-Labor konnten die Kinder und Jugendlichen ihrer Kreativität beim 3D-Druck freien Lauf lassen.
Unter dem Dach der Herbstakademie finden während der Ferien 30 Kurse statt. Bastian Thelen, Zdi-Netzwerkkoordinator und im Bildungsbüro Oberberg zuständig für die Stärkung der MINT-Kompetenzen, sagt: „Ziel der MINTeraktiv ist es, Kinder und Jugendliche außerhalb der Schulzeit für die MINT-Fächer zu begeistern, ihr Interesse dafür zu wecken und zu fördern.“