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22 neue Kolleginnen und KollegenPolizisten aus Oberberg nahmen mutmaßlichen Attentäter von Solingen fest

Lesezeit 3 Minuten
Die neuen Polizisten vor der Hauptwache in Gummersbach.

Willkommen bei der Polizei Oberberg: Kreisdirektor Klaus Grootens (M.) und Polizeidirektor Sascha Himmel (3.v.l.) begrüßten die neuen Kolleginnen und Kollegen.

Oberbergs Polizei war an der Festnahme des mutmaßlichen Attentäters von Solingen beteiligt.

Der mutmaßliche Messerattentäter von Solingen, der drei Menschen getötet haben soll, wurde von Kräften aus dem Oberbergischen festgenommen. Das hat Polizeidirektor Sascha Himmel am Montag bei der Begrüßung von 21 neuen Kollegen in Oberberg berichtet. Himmel schilderte, dass das Oberbergische zwar statistisch gesehen der sicherste Landkreis in NRW sei, zugleich warnte er die neuen Kollegen davor, zu glauben, die Region als „Insel der Glückseligkeit“ zu deuten. Die jüngsten Messerangriffe in Gummersbach machten das deutlich. Und der Terrorakt in Solingen zeige, wie schnell so etwas immer wieder passieren könne.

Duales Studium erfolgreich beendet

Am Montag wurden die neuen Beamtinnen und Beamten von Kreisdirektor Klaus Grootens in Vertretung für Landrat Jochen Hagt sowie Polizeidirektor Sascha Himmel, Abteilungsleiter Polizei, begrüßt. Viele der neuen Polizisten sind kaum älter als 20 Jahre alt und haben gerade ihr duales Studium erfolgreich beendet. Andere sind schon seit Jahren im Dienst, haben verschiedene Behörden durchlaufen und sich jetzt ins Oberbergische versetzen lassen. Darunter nicht wenige, die den täglichen Weg über die A4 nach Köln oder Düsseldorf nicht mehr auf sich nehmen wollten.

In Zahlen sieht das dann wie folgt aus: Zehn Kolleginnen und Kollegen mit Berufserfahrung wurden aus anderen Behörden ins Oberbergische Kreis versetzt. Elf kommen nach erfolgreich absolviertem Studium in den Kreis. Ein weiterer Beamter wechselte bereits im August von Rheinland-Pfalz nach Oberberg. Neun Beamte für WipperfürthSie alle verteilen sich auf die Polizeiwachen Gummersbach (5), Wipperfürth (9) und Waldbröl (1) sowie die Direktion Kriminalität (6) und die Direktion Verkehr (1). In der Summe ist die Zahl der Bediensteten aber gleich geblieben, denn in den vergangenen zwölf Monaten haben 21 Menschen die Kreispolizeibehörde verlassen; teilweise in den Ruhestand, andere in Richtung anderer Behörden.

„Immer wieder heil nach Hause kommen“

Mit Blick auf kommende Einsätze und mögliche brenzlige Situationen in der Nacht gab Himmel den Neuankömmlingen zu bedenken, dass die Unterstützung durch Kollegen oft nicht binnen Minuten vor Ort sei, so dass man sich selbst fragen sollte, ob man den Einsatz alleine stemmen könne. Denn am Ende gehe es darum, dass alle heil nach Hause kommen. Auch Kreisdirektor Grootens stellte in seiner Begrüßung der Neuankömmlinge auf die Besonderheiten des Kreises ab. Dazu gehörten nicht nur die mehr als 1400 Dörfer und Weiler, sondern auch die deutlich längeren Anfahrtswege zum Einsatzort im Vergleich zu Köln oder Düsseldorf. Eine besondere Herausforderung sei auch, dass die Region mit ihren vielen Landstraßen und Kurven immer wieder Biker anlocke, die hier ihr Können testen wollen.

Den jungen Kolleginnen und Kollegen, die gerade von der Hochschule kommen, bescheinigte er, ein anspruchsvolles Studium geschafft zu haben. „Viele scheiden auf dem Weg aus“, merkte Klaus Grootens an. Nach einer kurzen Vorstellrunde legten die Polizistinnen und Polizisten, die noch nicht verpflichtet wurden, ihren Amtseid ab.