Zum vierten Mal richtete der Turnverband Aggertal-Oberberg in Gummersbach die Rheinische Turnshow aus - mit 500 Turnerinnen und Turnern.
Mit den MacarenasMitreißende Show der Turnerjugend in Gummersbach
Mit der Geschichte vom Fuchs, der die Gans gestohlen hat, setzt die Gruppe Tujallon des TuS Jahn Mönchengladbach nach knapp drei Stunden den Schlusspunkt unter eine kurzweilige und begeisternde Turnshow der Rheinischen Turnerjugend (RTJ). Zum vierten Mal hatte der Turnverband Aggertal-Oberberg das Spektakel mit 500 Turnerinnen und Turnern, die in 16 Gruppen antraten, in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle ausgerichtet.
Beschirmte Macarenas
Auftritte hatten an diesem Nachmittag Gruppen mit bis zu 46 Mädchen. Die Jüngsten waren vier Jahre alt, die Ältesten in den 40ern. Die Turnshow war ein vielfältiges Miteinander von Kindern, die in bunten Kostümen vor allem Spaß an ihren Auftritten hatten, bis hin zu jungen Frauen und Männern, die in ausgefeilten Choreographien Geschichten erzählten und dabei perfekt turnerische und Showelemente verbanden. Das Ganze auch nicht ohne Sozialkritik, wie die Dancing Midis (TV Eikamp), die sich für eine freie Presse einsetzen, sich beim Auftritt eindrucksvoll allen Zugriffen auf die Meinungsfreiheit erwehrten.
Regelmäßige Gäste der Rheinischen Turnshow sind die Macarenas (BV 09 Drabenderhöhe), die in diesem Jahr die einzigen Starter aus dem Oberbergischen waren. Unter dem Titel Umbrella (Schirm) hatten die 14 Frauen und Mädchen mit Trainerin Martina Friedemann einen Auftritt erarbeitet, in dem sie sich mit der Umweltproblematik auseinandersetzten.
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„Regen und Sonne gehören zum Leben“, erklärt Martina Friedemann. Sie müssten im Gleichgewicht sein und dazu könne jeder etwas beitragen, beschreibt sie die Intention des Beitrags mit Schirm und Regenmantel. Ein bisschen schade sei, sagt die Trainerin, dass es im Vorfeld so schwierig gewesen sei, gemeinsam zu trainieren. Alle seien durch Beruf und Schule so eingespannt, dass selten alle zum Training kommen konnten.
Die Macarenas gehörten zu den sechs Gruppen, die sich im Wettbewerb der Tuju-Stars einer Jury stellten, um einen der beiden begehrten Startplätze für das Finale im kommenden Jahr beim Deutschen Turnfest in Leipzig zu ergattern. Tuju-Stars ist ein Wettbewerb, der sich vor allem an jugendliche Gruppen richtet. Am Ende jubelte die Showakrobatikgruppe Avo&Cado vom TV Erkelenz mit ihrer Dschungelexpedition, die Natur schlägt zurück, über Platz eins. Tolle Kostüme und eine mitreißende Vorführung überzeugten. Auf Platz zwei folgten die 36 Mädchen der Tuju-Showgruppe der fliegenden Homburger, die sich eine Nacht lang im Klang der vier Elemente bewegten.
Was alles möglich ist, zeigten die insgesamt sechs Gruppen des Homberger Turnvereins, der 2003 diese Abteilung gründete, die heute über 400 Mitglieder hat, die sich dem Turnen, Tanz und Schauspiel widmen. Dieses und noch viel mehr erzählte Janine Etzler, Ehrenvorsitzende der Rheinischen Turnerjugend, die fachkundig durchs Programm führte.
In einer zweiten Kategorie stellten sich vier Gruppen dem Wettbewerb „Rendezvous der Besten“, der sich an die älteren Showturngruppen richtet. Darunter waren auch die Himmelsstürmer des Homberger TV, hinter denen sich Eltern der jungen Turnerinnen verbergen und in ihrem Vortrag als Wikinger Tyr, dem Himmelsgott, huldigten. Die restlichen Gruppen wollten einfach auftreten.
Vielfältiger Dank
Den bunten sportlichen Nachmittag verfolgten auch einige Ehrengäste, die zuvor in den Räumen der Jakob-Moreno-Schule empfangen worden waren. Dazu gehörten Gummersbachs Vize-Bürgermeister Jürgen Marquardt und Vize-Landrat Professor Friedrich Wilke sowie Vertreter des Vorstands der Rheinischen Turnerjugend. Marquardt dankte in seinem Grußwort nicht nur den Organisatoren um die beiden Turnverbandsvorsitzenden Jürgen Finke und Christiane Wernicke, sondern auch allen Übungsleitern, Vereinsvorständen und Eltern, ohne deren Engagement eine solche Turnshow nicht möglich sei.
Die Superhelden
Mit Urkunden zeichnete Sabine Kalkuhl aus dem RTJ-Vorstand die Superheroes, die Superhelden, aus, die sich der Inklusion verschrieben haben. Zur Ehrung holte sie sich Friedhelm Julius Beucher, den Vorsitzenden des Deutschen Behindertensportverbandes, an ihre Seite.
Unter den vier Geehrten war Leander Feilen, der beim TV Kleinwiedenest für die Rollstuhlbasketballer zuständig ist, die wieder am Ligaspielbetrieb teilnehmen. Beucher dankte dem Turnverband, dass er den Inklusionsgedanken in Vereine trage, was wichtig sei, da nur sieben Prozent der Regelsportvereine gemeinsamen Sport für Menschen mit und ohne Behinderung anbieten würden.