Lindengymnasium70 Kinder und 16 Lehrer in Quarantäne in Gummersbach
Gummersbach – Die Corona-Welle ist weiter auf dem Vormarsch – und die Kreisstadt Gummersbach entwickelt sich aktuell zu einem Hotspot. Am städtischen Lindengymnasium sind zwei Kinder der Klassen sechs und sieben positiv getestet worden auf Corona. Das hat Schulleiterin Beatrix Will am Freitagmorgen auf Nachfrage bestätigt. Ein weiterer Fall ist am Wipperfürther Berufskolleg aufgetreten.
Insgesamt vermeldete der Kreis am Freitag neun neue Fälle, die Zahl der aktuell Infizierten stieg um acht auf jetzt 49.
18 Fälle in Gummersbach
Mit den beiden Fällen am Lindengymnasium erhöht sich die Zahl der positiv getesteten Personen in Gummersbach auf 18. Wie Bürgermeister Frank Helmenstein berichtet, ist im Rathaus als direkte Reaktion auf die steigenden Fallzahlen das Krisenmanagement wieder hochgefahren worden. Die Schüler und Lehrer, die unmittelbaren Kontakt zu den beiden hatten, seien vorsorglich nach Hause geschickt worden, sagt Will.
In der Summe sind das etwa 70 Kinder sowie 16 Lehrer, die teilweise bereits getestet worden seien. Andere würden noch auf ihren Test warten. Aktuell werde geklärt, wie dicht der Kontakt der positiv getesteten Kinder mit den Lehrern gewesen ist. Dafür würden die jeweiligen Sitzpläne der Klassen ausgewertet.
Entwicklung wird beobachtet
Unklarheiten gab es am Mittag, weil der Kreis vermeldet hatte, dass die gesamte Stufe sechs unter häusliche Quarantäne gestellt worden sei. Tatsächlich, so Kreisdirektor Klaus Grootens, seien alle Schüler vorsorglich nach Hause geschickt worden. Am Nachmittag erst seien die Familien abtelefoniert worden. Danach sollte im Einzelfall entschieden werden, für wen Quarantäne noch angeordnet wird.
Die aktuelle Entwicklung müsse man äußerst aufmerksam beobachten, sagte Bürgermeister Helmenstein. „Wir müssen jetzt aufpassen, dass das nicht zu einem Flächenbrand wird“, so der Rathauschef. Die aktuelle Situation sei mit der im Frühjahr nicht mehr zu vergleichen. Damals habe man die Corona-Fälle noch bestimmten Ereignissen wie einem Skiurlaub in Österreich zuordnen können.
Immer mehr Kontaktpersonen ersten Grades
„Jetzt aber kommt eine Vielzahl von Aktivitäten in Betracht, was das Nachverfolgen der Infektionsketten äußerst schwer macht“, so der Bürgermeister. Allerdings beobachtet er auch die Unbekümmertheit vieler Menschen mit Sorge. So auch die zahlreicher Urlaubsreisender. „Wenn alle schön in Urlaub fahren, darf man sich über die Zahlen auch nicht wundern“, so Helmenstein. Auch aus der Gastronomie erreichen ihn Hilferufe, weil Besucher entgegen aller Regeln ohne Maske ins Lokal kommen. Helmenstein würde gerne mehr kontrollieren, hat dafür aber nicht genügend Personal.
Dabei steigen nicht nur die bestätigten Fälle in Gummersbach deutlich. Analog dazu werden auch die immer mehr, die als Kontaktpersonen ersten Grades gelten und in Quarantäne kommen. Helmenstein hat die Sorge, dass sich nicht alle daran halten. Quarantänebrecher würden mit ihrem verantwortungslosen Verhalten eine Vielzahl ander Mitmenschen gefährden.
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