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Krankenhaus GummersbachNeue Ultraschallgeräte für Kinder liefern genauere Bilder

Lesezeit 2 Minuten

Der kleine Michael ließ sich von Dr. Larissa Lichtner zur Demonstration in die Bauchhöhle blicken – mit vielen Zuschauern.

Gummersbach – Als der fünfjährige Michael in der vergangenen Woche mit heftigen Bauchschmerzen in die Gummersbacher Kinderklinik eingeliefert wurde, half den Ärzten neue Technik, eine schnelle Diagnose zu stellen. Der kleine Reichshofer wurde mit dem hochmodernen Ultraschallgerät untersucht, das von Kreiskrankenhaus und Förderverein der Kinderklinik ein halbes Jahr zuvor in Dienst gestellt worden ist. Diagnose: Michaels Blinddarm war geplatzt. Schnell musste er operiert werden.

60.000 Euro für zwei neue Geräte

Am Donnerstag wurde der Bauchraum des Fünfjährigen erneut mit dem Ultraschallgerät untersucht – um zu prüfen, ob vor seiner Entlassung nun auch ganz gewiss wieder alles okay ist. Und auch diesmal war Michael tapfer, denn er hatte viele Zuschauer. Im Beisein mehrerer Spender stellten Krankenhaus und Förderverein das neue Gerät vor, für dessen Anschaffung beide je 30.000 Euro ausgegeben haben. Eine lohnende Investition, wie Dr. Roland Adelmann, Chefarzt der Kinderklinik, erklärte: „Im Vergleich zu unserem bisherigen Ultraschall ist das ein Quantensprung.“

Denn das speziell auf Kinder und Jugendliche ausgelegte Gerät mit mehreren unterschiedlich großen Ultraschallköpfen liefert derart hochauflösende Bilder, dass es zumindest bei einigen Krankheitsbildern eine Untersuchung mit dem großen lauten Kernspintomograf (MRT) oder Computertomograph (CT) ersetzen kann.

Zum Beispiel bei der Untersuchung geschwollener Lymphknoten, erklärte Dr. Adelmann, die nun auch ohne MRT und CT detailliert und auf großem Bildschirm dargestellt werden können.

Keine Strahlenbelastung und genauere Bilder

Ein weiterer Clou: Die neue Diagnose-Technik kann etwa Blutgefäße und Harnleiter erkennen und farblich auseinanderhalten. Und im Gegensatz zum Computertomographen verursacht das Ultraschall keine Strahlenbelastung, die Kinder müssen für die Untersuchung nicht narkotisiert werden – und es liefert Ergebnisse wesentlich schneller.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Krankenhaus und Förderverein das Gerät eines chinesischen Herstellers bestellt. Nach harter Verhandlung reduzierte die Firma den Preis um 20 000 Euro und schaltete zudem kostenfrei zusätzliche Diagnoseprogramme frei.

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Vor allem gelte der Dank den Oberbergern, die mit Spenden das Ultraschallgerät ermöglicht haben, sagte Fördervereins-Vorsitzende Ina Albowitz-Freytag. Mit Frank Bohle von der Stiftung der Familie Bohle, Steuerberater Harald Elster und Ehefrau Gabriele, Dirk Steinbach (Sparkasse Gummersbach) und Spendenlauf-Organisator Jens Klein waren einige Geldgeber mit im Krankenhaus.

Ihnen galt auch der Dank von Krankenhaus-Geschäftsführer Sascha Klein und des stellvertretenden Landrats Tobias Schneider. Albowitz-Freytag kündigte an, dass sie für die Kinderklinik weiter kräftig Spenden sammeln will.