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KommentarFlexibilität scheint für die Landesregierung ein Fremdwort zu sein

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Ein Mann und eine Frau halten mehrere Geldscheine vor einem Kindergarten in den Händen.

80 Millionen Euro stellt die Landesregierung in NRW jährlich bereit. In Oberberg wird nur ein Bruchteil wirklich abgerufen.

Die Förderung längerer Kita-Öffnungszeiten ist gut gemeint, geht aber völlig an der Praxis vorbei. Zeit für neue Regeln, findet Florian Sauer.

Im fünften Jahr geht das nun schon so: Zu Beginn eines Kindergartenjahres stellt das Land den Kita-Trägern einen Millionentopf vor die Nase und verpflichtet obendrein die Kommunen, noch ein Fünftel der Summe draufzulegen. Danach hocken alle wie das Kaninchen vor der Schlange und warten, ob jemand zugreift.

Dünne Personaldecke auch in Oberberg

Es greift aber so gut wie niemand zu. In diesem Jahr nicht, im letzten nicht und davor auch nicht. Bei der dünnen Personaldecke riskiert es keine Einrichtung, ihre Erzieherinnen mit besonders frühen oder späten Arbeitszeiten zu vergraulen. Bedarf der Eltern gibt es ohnehin kaum.

Auf die Idee, das Geld für eine attraktivere Ausbildung neuer Fachkräfte zu nutzen, ist man in Düsseldorf immer noch nicht gekommen. Zur Erinnerung: Vergangenes Jahr brauchten oberbergische Kita-Träger wegen gestiegener Baukosten finanzielle Hilfe, um dringend gebrauchten Raum für 120 Kinder in Reichshof und Marienheide überhaupt errichten zu können.

Fast eine Million Euro übernahm der Kreis damals, zeitgleich floss viel „flexibles“ Fördergeld aus Oberberg zurück ans Land. Wenn die Landesregierung das unter Flexibilität versteht, dann gute Nacht.