Das Regionalforstamt Bergisches Land hat einen neuen Leiter. Der 51-jährige Jörn Hevendehl ist ab heute offiziell im Amt.
AmtsübergabeJörn Hevendehl ist neuer Leiter des Regionalforstamtes Bergisches Land
Jörn Hevendehl ist Nachfolger von Kay Boenig. Bei einer Feierstunde im Energiekompetenzzentrum auf Metabolon stellte Thomas Kämmerling, Leiter von Wald und Holz NRW, die aktuelle Situation vor. Und die ist alles andere als gut, sagte er vor rund 70 geladenen Gästen. Die Bilanz sei haarsträubend, mehr als 45 Prozent der Fichtenwälder seien verloren, dazu auch noch die Laubbäume geschädigt, darunter auch die Buche, in die man große Hoffnung gesetzt habe.
Den Wald zukunftsfähig zu machen, ist eine große Aufgabe
Die Herausforderungen, um den Wald zukunftsfähig zu machen, seien groß. Auch der Landesbetrieb Wald und Holz stehe vor einem großen Umbruch, denn ein großer Teil des Personals werde in den nächsten Jahren ersetzt, viel Know-how gehe verloren.
Welche Bedeutung die Politik in Land, Bund und EU für die Holzwirtschaft und für die Waldbesitzer habe, das erläuterte Franz Düttmann. Die forstliche Welt ist in Bewegung und die EU nehme immer mehr Einfluss. Die Gesellschaft akzeptiere die bisherige Art der Forstwirtschaft nicht mehr, machte er deutlich. Und es sei wichtig, die die Situation vor Ort in den Landesbetrieb Wald und Holz und die Politik zu transformieren. Eine Aufgabe, für die der neue Leiter des Regionalforstamtes gut geeignet sei.
Jörn Hevendehl ist in Wipperfürth geboren und in Halver aufgewachsen, schon früh habe er Kontakt zum Wald gehabt und eine andere Vorstellung von Baum entwickelt, als sein Großvater. Für den sei ein Baum erst dann richtig gewesen, wenn er den Umfang nicht mehr mit beiden Armen umfassen konnte.
Er komme von Lüdenscheid nach Gummersbach, vom Pils zum Kölsch. Ihm liege das Bergische Land sehr am Herzen, die Landschaft sei mit die vielfältigste im ganzen Land. Sie sei Naherholungsgebiet für rund 1,8 Millionen Menschen. Der hohen Erwartungen und der großen Herausforderungen sei er sich bewusst. „Ein ,weiter so' ist nicht die Lösung für die Zukunft.“
Das Ziel, den Wald für die Zukunft zu sichern, könne nur mit den vielen Waldbesitzern, dem Holzkontor und den engagierten Mitarbeitern erreicht werden. „Man muss meinen, was man sagt – und auch so handeln“, so Hevendehl in seiner Antrittsrede.
Zahlen
Zum Regionalforstamt Bergisches Land gehören 76 000 Hektar Wald mit 26 Revieren, 50 Mitarbeitende sind dort beschäftigt. 78 Prozent der Wälder sind in Privatbesitz, umgerechnet kommen auf jeden Besitzer zwei Hektar. 17.000 Hektar sind Kalamitätsflächen, auf denen Fichten standen.