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Handball-BundesligaVfL Gummersbach erwartet den HSV Hamburg

Lesezeit 3 Minuten
VfL-Torhüter Tibor Ivanisevic ballt die Faust nach einer Parade.

Zum Matchwinner wurde VfL-Torhüter Tibor Ivanisevic beim letzten Hamburger Liga-Auftritt in der Schwalbe-Arena. Wenige Sekunden vor Schluss hielt Ivanisevic einen HSV-Siebenmeter, der VfL gewann 31:30.

Gegen den HSV Hamburg setzt der VfL Gummersbach auf Tempo und den Heimvorteil in der Schwalbe-Arena-

Auf die rappelvolle Schwalbe-Arena und eine Kulisse, die die Gastgeber so richtig anspornt, baut der VfL Gummersbach, wenn am heutigen Donnerstagabend der HSV Hamburg zum letzten Bundesliga-Heimspiel der Oberberger im Jahr 2023 anreist. „Unser Kader ist ziemlich geschrumpft, dazu kommt ein Gegner, der unangenehm zu spielen ist – wir stecken in einer schwierigen Phase, in der die Jungs die Unterstützung durch das Publikum sehr gut gebrauchen können“, betont VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson vor der Partie, die um 19 Uhr angepfiffen wird.

Tatsächlich ist die einsatzbereite Formation der Blau-Weißen arg dezimiert. In dieser Woche halfen Spieler der U23 im Training aus. Ole Pregler laboriert noch an einer Verletzung, die er gegen Flensburg erlitten hat. Stepan Zeman hat nach Krankheit am Dienstag die erste Übungseinheit absolviert – ob er spielen kann, ist aber noch unklar. Und auch hinter dem Einsatz von Dominik Mappes steht ein Fragezeichen. Der Spielmacher bekam am Sonntag gegen Magdeburg einen Schlag ins Gesicht. „Da werden wir kein Risiko eingehen und dem Rat der Ärzte folgen“, so Sigurdsson.

Trainer Gudjon Valur Sigurdsson lobt den Kampfgeist seines Teams.

Stichwort Magdeburg: Zwar blieben die Oberberger gegen den aktuellen Tabellenführer ohne Punkte, doch der Kampfgeist, mit dem die VfL-Profis auf der Platte ackerten, hat ihrem Coach imponiert. Vor allem die Leistung der Abwehr ist Sigurdsson ein Lob wert. „Den Unterschied gegen diese Top-Mannschaft haben letztlich Konstanz und Erfahrung ausgemacht – Erfahrung, die wir noch nicht haben können. Und natürlich haben uns zum Schluss die Paraden des Magdeburger Torhüters Hernandez das Genick gebrochen“, blickt der VfL-Trainer zurück.

Gegen die Hamburger, die 2021 ins Handball-Oberhaus zurückkehrten und momentan den elften Tabellenrang besetzen, also zwei Ränge hinter dem VfL liegen, erwartet der VfL-Coach erneut ein schwieriges Spiel. Auch wenn die Hamburger ebenfalls mit Verletzungen zu kämpfen haben. Rückraumspieler Dominik Axmann etwa erlitt beim Auswärtsspiel Ende November bei den Füchsen Berlin einen Kreuzbandriss im linken Knie, der in dieser Woche operiert wurde. Auch Hamburgs Spielmacher Dani Baijens, der im Sommer nach Paris wechselt, wird den Bruch seiner Mittelhand vor der Reise nach Gummersbach nicht mehr rechtzeitig auskurieren.

Es gibt noch Tickets fürs letzte Bundesliga-Heimspiel 2023

Dafür werden Hamburgs Coach Torsten Jansen in der Schwalbe-Arena Leistungsträger wie Niklas Weller, Jacob Lassen oder Rechtsaußen Frederik Bo Andersen zur Verfügung stehen. Gut aufpassen sollten die Oberberger außerdem auf den Hamburger Linksaußen Casper Mortensen, mit 106 Toren aktuell der drittbeste Schütze der Handball-Bundesliga.

„Hamburg stellt eine kompakte Abwehr und hat Spieler im Kader, die sehr treffsicher sind“, beschreibt Sigurdsson den Gast. Ein wirksames Mittel gegen den HSV könne eine aggressive Verteidigung sein, wie sie der VfL gegen Magdeburg zeigte. Zusammen mit einem hohen Tempo und schnellen Gegenstößen. „Mit diesem Tempospiel können wir deutlich effektiver sein als im Sechs-gegen-Sechs“, kalkuliert Gummersbachs Trainer.

Auf die Frage, ob Gummersbachs Handballprofis so langsam urlaubsreif seien oder aber den Jahresendspurt besonders motiviert angingen, hat Sigurdsson eine eindeutige Antwort. Natürlich zehre es an den Kräften, wenn Spieler – wie zuletzt etwa Julian Köster in Magdeburg – angesichts der Verletztenlage lange Einsatzzeiten bekämen. Trotzdem: „Unsere Jungs rücken in dieser schwierigen Situation zusammen und wollen sich in den letzten vier Spielen unbedingt mit Erfolgen bei den Fans verabschieden. Wer immer heute Abend das VfL-Trikot anzieht, wird 100 Prozent Leistung geben, das ist sicher.“

Und dann sind da ja auch noch die Gummersbacher Zuschauer. 450 freie Tickets waren zuletzt noch zu haben, meldete die Geschäftsstelle des VfL. Wer heute Abend Zeit hat, sollte also zugreifen. Gerade heute kann der VfL Gummersbach die Unterstützung durch jeden einzelnen Fan gebrauchen.