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Handball-BundesligaVfL Gummersbach bekommt den THW Kiel nicht zu fassen

Lesezeit 4 Minuten
Miro Schluroff beim Sprungwurf.

Erneut war Miro Schluroff der beste Werfer des VfL Gummersbach.

Gummersbach unterliegt mit 25:31 in Kiel, Ole Pregler fällt schon nach vier Minuten aus   

Als Gudjon Valur Sigurdsson die erste Auszeit (17.) nahm, lag der VfL Gummersbach mit 5:10   beim THW Kiel zurück.   Dies mahnte der VfL-Trainer seine Handballer, sei vor allem so, weil sie zu viele Fehler machten und nicht das umsetzten, was sie sich vorgenommen hätten. „Kommt in die Halle“, gab Sigurdsson seinem Team mit auf den Weg. Es nutzte nichts, im nächsten Angriff scheiterte Milos Vujovic zunächst mit dem Siebenmeter und dann auch noch   mit den Nachwurf an Kiels Torhüter Andreas Wolff, der mit seinen 16 Paraden einer der Sieggaranten der Kieler war.

Vor 10.285 Zuschauern unterlag der   VfL Gummersbach in der Wunderino-Arena dem THW Kiel mit 25:31 (12:19). Es war nach fünf deutlichen Siegen in Folge die erst zweite Bundesliga-Niederlage in diesem Jahr. Nach der muss der VfL die Rhein-Neckar Löwen wieder passieren lassen und rutscht auf Platz acht in der Tabelle.

Der Mittelblock des VfL Gummersbach fand keine Zugriff

Der VfL, der ohne seine verletzten Julian Köster und Ellidi Vidarsson antrat, musste bereits in d er vierten Minute den nächsten Rückschlag hinnehmen. Nach einem   Foul prallte Ole Pregler mit dem Gesicht auf den Hallenboden und ging mit stark blutender Lippe vom Feld. Anschließend konnte er nicht mehr eingesetzt werden. Irgendwie passe das in das Bild des VfL in diesen Wochen, erklärte Geschäftsführer Christoph Schindler im Pauseninterview mit Blick auf die Verletztenmisere.

Die Gummersbacher fanden von Beginn an nicht ins Spiel. Vor allem in der Abwehr fehlte Julian Köster. Tom Kiesler und Stepan Zeman fanden keinen Zugriff auf die Kieler Angreifer, allen voran   Emil Madsen, und die Kreisläufer. Damit hatten weder Bertram Obling noch Dominik Kuzmanovic, die zusammen auf sechs Paraden kamen, viele Möglichkeiten, sich auszuzeichnen.

Miro Schluroff warf fast die Hälfte der VfL-Tore

Im Angriff vergaben die Gummersbacher zu viele klare Würfe. Kreisläufer Kristjan Horzen scheiterte gleich viermal völlig frei an Wolff und Stepan Zeman zweimal. Mit seinen elf Toren warf der erneut treffsichere Miro Schluroff fast die Hälfte aller Tore des VfL. Auf sechs Treffer kam Kentin Mahé, der sich dabei aber vor allem als sicherer Siebenmeterwerfer auszeichnete. Giorgi Tskhovrebadze war bei jedem Angriff das fehlende Selbstvertrauen anzumerken. So holte der Georgier zwar drei Siebenmeter, kam aber zu keinem eigenen Treffer.

Die Kieler bauten ihren Vorsprung bis auf 13:6 (20.) aus, erhöhten kurz vor der Pause auf 18:10 (29.), ehe der VfL mit einem Doppelschlag auf 12:18 verkürzte. Zum Pausenpfiff betrug der Rückstand sieben Tore. „Wir machen zu vielen Fehler und lassen vorne zu vielen Chancen liegen“, analysierte Christoph Schindler.

Tilen Kodrin warf mit einem sehenswerten Dreher das schönste Tor des Spiels

Das änderte sich nach dem   Wiederanpfiff nur phasenweise. Zwar sorgte Teitur Einarsson für mehr Bewegung im Angriff, doch die Chancen wurden nicht effektiv genug genutzt, wie der VfL-Trainer in der Auszeit kritisierte. Ein 4:0-Lauf brachte seine Mannschaft auf 19:23 (45.) heran. Kiels Trainer Filip Jicha nahm eine Auszeit und forderte ein besseres Rückzugsverhalten von seinen Handballern. Die agierten anschließend deutlich konzentrierter und zogen ebenfalls mit einem 4:0-Lauf wieder auf 27:19 (49.) davon.

Nach einer erneuten Auszeit (51.) verkürzte der VfL noch auf 22:28 (53.), Tilen Kodrin warf mit einem sehenswerter Dreher das schönste Tor des Spiels, und der VfL gewann mit 13:12 die zweite Halbzeit. Doch der nie gefährdete Sieg ging an die Hausherren, die am kommenden Wochenende beim Final Four um den DHB-Pokal in Köln spielen.

Für Miro Schluroff war es nach dem Abpfiff kaum ein Trost, dass er mit seinen zuletzt gezeigten Leistungen   zum Bundesliga-Spieler des Monats März gewählt wurde. Zu viele Fehlwürfe und zu viele Fehler hätten zur Niederlage geführt, analysierte er. „Das hat heute überhaupt nicht zu den in den vergangenen Spielen von uns gezeigten Leistungen gepasst“, so Schluroff. Warum er so stark aufspielt und mit elf Toren gegen Kiel seine Saisonbestleistung zeigte, erklärte der Gummersbacher Rückraumspieler mit   deutlich mehr Spielzeit.

Für die VfL-Handballer ist jetzt erstmal Spielpause, ehe es am Ostersamstag, 19. April, 19 Uhr, zum zweiten Mal in diesem Monat zur MT Melsungen geht.


THW Kiel: Wolff (16 Paraden), Mrkva (nur bei einem Siebenmeter); Duvnjak (1), Landin. Overby (5), Wiencek, Pabst, Johansson (3), Dahmke (4), Zerbe (3), Kutz, Madsen (9), Pekeler (1), Skipagotu (1), Imre (4/4).

VfL Gummersbach: Obling (2 P), Kuzmanovic (4 P); Kodrin (1), Vujovic (1/1), Blohme (1), Häseler, Einarsson (3), Schluroff (11), Tskhovrebadze, Mahé (6/4), Pregler, Horzen (1), Kiesler, Zeman (1).