RennsportlerGummersbacher Maximilian Eisberg steht vor dem nächsten Schritt
Gummersbach – Eigentlich hat Maximilian Eisberg (17) das Renn-Gen in die Wiege gelegt bekommen und doch dauerte es 14 Jahre, ehe es aufblühte. Mit einem Leihkart auf der Kartbahn in Reichshof-Hahn begann etwas, das für den jungen Rennfahrer am liebsten im nächsten Jahr in der GT4-Klasse weitergehen soll. In einem Mercedes AMG GT4 war er vor kurzem von der Serie GTC zu einem Testtag mit sechs schnellen Piloten im Alter zwischen 14 bis 22 Jahren eingeladen. Am 22. September hat der junge Gummersbacher die Chance den neuen BMW M4 zu testen. „Das alles ist ein Traum“, sagt Maximilian Eisberg.
Damit ist viel passiert seitdem er vor drei Jahren das erste Mal ein Kart probierte und schneller als sein Vater fuhr. Von Hahn ging es auf die Kartbahn nach Hagen zu Joachim Beule, der selbst Formel 3 und 4 gefahren ist. Ihm war Maximilian Eisberg aufgefallen. Er förderte und animierte ihn, ein eigenes Kart zu kaufen. Mit seinem Vater Carsten, der selbst Langstrecke gefahren ist, war er nun fast jedes Wochenende unterwegs und fuhr die ersten Clubsportrennen. Vom Zwei-Gang-Kart mit 34 PS stieg er auf ein Sechs-Gänge-Kart mit über 45 PS um. „Es hat gleich in der ersten Saison sehr gut geklappt und wir sind viel rumgekommen“, sagt der 17-Jährige.
Von Jean-Louis Capliuk angesprochen
Der damals 15-Jährige wurde von Jean-Louis Capliuk, der eine Kart-Akademie betreibt, angesprochen. Bei ihm entwickelte sich Maximilian Eisberg weiter, startete bei kleinen Meisterschaften und stand am Ende der Saison 2021 vor der Frage: Weiter in den Kartsport zu investieren oder sich auf den Autorennsport zu fokussieren?
Um die Entscheidung zu fällen, absolvierte der Lantenbacher im Oktober 2021 zunächst ein Sichtungsprogramm mit Drift-Performance, um zu sehen, ob er in der Lage ist, ein Rennauto im Grenzbereich zu bewegen. „Es hat auf trockener und nasser Fahrbahn funktioniert“, sagt der 17-Jährige. Da er aus seiner Zeit im internationalen Kartsport eine nationale Rennlizenz hatte, hatte er auch die Genehmigung für die Autos. Mittlerweile besitzt der Lantenbacher mit der internationalen C-Lizenz die höchste Lizenz im Amateursport.
Nach zwei Jahren Kart umgestiegen
Nach zwei Jahren im Kart stieg er unter Teamchef Jean-Louis Capliuk in das von ihm geründete „JLC Young-Driver Programm“ ein und startet Anfang März in die NES500-Serie (National Endurance Series) auf dem Hockenheimring. Auf dem Programm der Serie stehen Langstreckenrennen über drei Stunden auf Grand-Prix-Strecken, bei denen sich maximal drei Fahrer am Lenkrad abwechseln.
Auf dem Hockenheimring fuhren Eisberg und Julia Ponkratz, die ebenfalls aus dem Kartsport kommt, in ihrem BMW 328i E36 mit Platz drei direkt aufs Podium in der NES3-Klasse. Ende der Saison belegten die beiden, als bestes Rookie-Team, Platz vier. Dazu kamen Rennen der DMV BMW Challenge.
Ziel ist die DTM
In die DTM, antwortet Maximilian Eisberg auf die Frage, wohin es ihn führen würde, wenn er einen Wunsch frei hätte. Plan B sei Testfahrer in einem Werksteam zu werden. Um seinen Träumen näher zu kommen, widmet der 17-Jährige, der bei der Aggerenergie eine Ausbildung zum Elektroanlagen -Monteur begonnen hat, seine ganze Freizeit dem Motorsport.
2023 möchte Eisberg erneut die sieben Rennen in der NES 500 und die 14 der DMV BMW Challenge fahren. Sollte das Budget reichen, wäre auch ein Einstieg in die GT4-Klasse des Grand Turismo Cup möglich mit je zwei Sprintrennen über 30 Minuten und einem 60 Minuten Rennen an jedem Rennwochenende.
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Alles müsse geplant werden, sonst könne man es sich nicht leisten, sagt Vater Dr. Carsten Eisberg. Er hofft, dass sein Sohn über die Erfolge Sponsoren findet, denn alleine sei es nicht zu finanzieren.