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Landrats- und KreistagswahlJochen Hagt will seine zweite Amtszeit als Landrat sichern

Lesezeit 2 Minuten
Jochen HAgt

Seit 27 Jahren arbeitet Jochen Hagt beim Oberbergischen Kreis. Jetzt möchte der gelernte Jurist, den CDU und FDP unterstützen, zum zweiten Mal zum Landrat gewählt werden.

  1. Am 13. September findet die Landrats- und Kreistagswahl in Oberberg statt.
  2. Wir stellen den Amtsinhaber und die Herausforderin vor.
  3. CDU-Politiker Jochen Hagt ist bereits seit 27 Jahren im Kreis tätig – seine zweite Amtszeit als Landrat will er sich sichern.

Gummersbach – Jochen Hagt lacht. Nein, frustriert sei er nicht, dass ihn manche nicht kennen und viele nicht wissen, was ein Landrat macht. Dabei hätte der 63-jährige Jurist – in Köln-Mülheim geboren, seit 27 Jahren in der Verwaltung des Oberbergischen Kreises tätig und 2015 dort erstmals zum Landrat gewählt – durchaus Grund dazu, sich ein bisschen zu ärgern, dass vielen immer noch der eigene Bürgermeister bekannter vorkommt als der Chef im Gummersbacher Kreishaus.

Denn gerade Hagt stand in seiner ersten Amtszeit im Rampenlicht – vor allem am Anfang und am Ende. Grund waren zwei Ausnahmesituationen, die nicht in Oberberg gemacht waren, die aber vor allem den Kreis forderten – in Zusammenarbeit mit den Kommunen: am Anfang die Organisation der Verteilung von Flüchtlingen im Jahr 2015, am Ende die Leitung des Krisenstabes, als die Corona-Pandemie das Oberbergische erreichte.

Hagt überzeugte mit Leuchtturmprojekten

Dabei bewies Hagt mit seiner Verwaltung durchaus, dass er das Heft des Handelns in die Hand nehmen kann: Im September 2015 zum Beispiel, als er – unmittelbar vor seiner Wahl, damals noch im Amt des Kreisdirektors – kurzerhand das VdK-Heim in Marienheide zur Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge erklärte, nachdem die Bezirksregierung das Angebot des Eigentümers noch mehrfach dankend abgelehnt hatte.

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Schon bei der Regionale 2010, bei der das Oberbergische mit gleich mehreren Leuchtturmprojekten wie Schloss Homburg, Metabolon oder dem Steinmüllergelände punkten konnte, stand er oft mit im Zentrum des Lobes. Und jetzt, 2020 für seine Rolle als Leiter des Krisenstabes zur Virusbekämpfung, gibt es selbst beim politischen Gegner vereinzelt Komplimente für den CDU-Mann und seinen Umgang mit der Krise. Und Hagt zeigt Präsenz – gerade jetzt im Wahlkampf. Er nimmt ihn ernst – erstaunlich ernst sogar für manchen angesichts des vermeintlichen Erbhofes, den das Amt mit einer Ausnahme in den 1990ern für die CDU darstellt.

Andererseits ist Oberberg nicht Heinsberg oder Gütersloh. Dass seine Kollegen dort jetzt jeder kennt, weiß auch Hagt. Den Eindruck, dass er tauschen möchte, macht er nicht. Denn selbst wenn Corona-Fallzahlen in Oberberg stärker steigen, wartet man vergeblich auf den täglichen Videoblog zur Lage der Nation. Da gab es mal eine Video-Botschaft oder mal eine Pressekonferenz übers Internet – mit Mundschutz. Damit musste es aber auch gut sein. Bekannter mag man so nicht werden, aber auch nicht frustriert.