GummersbachFCBG will die Hauptschule kaufen

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Seit dem Jahr 2016 wird das Gebäude der ehemaligen Hauptschule in Strombach nicht mehr genutzt. Jetzt möchte die Bekenntnisschule mit ihrer Grundschule dort einziehen.

Gummersbach – Die Stadt Gummersbach möchte das seit dem Jahr 2016 ungenutzte Schulgebäude der ehemaligen Hauptschule in Strombach an den Trägerverein der Freien Christliche Bekenntnisschule Gummersbach (FCBG) verkaufen. Für den Fall, dass der Rat der Stadt dem Verkauf zustimmt, würde die FCBG mit ihrer Grundschule, die aktuell noch in Nochen angesiedelt ist, nach Strombach umziehen. Dann stünde die Grundschule in direkter Nachbarschaft der drei weiterführenden Schulen – Hauptschule, Realschule und Gymnasium – am Standort Karlskamp.

Im Gegenzug soll sich die FCBG im Rahmen einer freiwilligen Erklärung verpflichten, in den kommenden fünf Jahren die Zahl ihrer Züge, also auch die ihrer weiterführenden Schulen, einzufrieren. Dem TV Strombach, der die zur Schule gehörende Sporthalle nutzt, soll zudem eine Garantie gegeben werden, wonach sich an seinem Status quo auch im Falle eines Verkaufs an die FCBG nichts ändert.

Zahl der Züge soll fünf Jahre eingefroren werden

Zum Kaufpreis will Kämmerer Raoul Halding-Hoppenheit keine Angaben machen. Er bestätigt aber, dass die Schule in einem Exposé für zwei Millionen Euro angeboten worden ist. Nach Informationen dieser Zeitung soll der mit der FCBG ausgehandelte Kaufpreis knapp darunter liegen.

Anmeldezahlen

In insgesamt 19 Zügen an den neun städtischen Grundschulen starten die neuen Erstklässler ab dem Schuljahr 2021/22 in ihr Schulleben. Das hat das Anmeldeverfahren ergeben, mit dessen Ergebnis Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein und Schuldezernent Raoul Halding-Hoppenheit „sehr zufrieden“ sind. So können alle Schulen mindestens zweizügig arbeiten. In der GGS Dieringhausen sind es sogar drei Züge. Von den 452 neuen Erstklässlern, die im Stadtgebiet von Gummersbach wohnen, wurden bis auf 25 alle an einer der neun städtischen Grundschulen angemeldet. Gleichzeitig werden 17 Kinder aus einer Nachbarkommune nach Gummersbach einpendeln, wie Halding-Hoppenheit erläuterte. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, resümiert der Schuldezernent.

Die Verwaltungsspitze ist froh darüber, dass es inzwischen an allen Gummersbacher Grundschulen wieder eine Schulleitung gibt. Auch das habe sich in den positiven Anmeldezahlen bemerkbar gemacht, hieß es. (ar)

Am Freitagnachmittag hat der erweiterte Ältestenrat im Rathaus getagt. In der Sitzung hatte der Trägerverein die Gelegenheit, seine Pläne vorstellen. Neben den Vorstandsmitgliedern gehörte auch Lothar Bühne, Chef von Abus Kranbau, zu den Gesprächspartnern. Er hatte, wie Bürgermeister Frank Helmenstein dieser Zeitung sagte, den Verhandlungsprozess moderierend begleitet und maßgeblich für eine Verständigung gesorgt. „Er war äußerst hilfreich als Interessenmittler“, wie Helmenstein berichtet. CDU-Fraktionschef Jörg Jansen signalisierte im Vorfeld der Ältestenratssitzung, dass die Christdemokraten als größte Fraktion dem geplanten Verkauf zustimmen werden. Der weitere Weg der Beratungen sieht laut Helmenstein so aus, dass das Thema im Schul- sowie im Finanzausschuss auf die Tagesordnung soll. Bis Ende März soll es eine Entscheidung geben.

FCBG der ideale Käufer

Auf Nachfrage dieser Zeitung sagten Helmenstein und Halding-Hoppenheit, dass die FCBG ein idealer Käufer sei. Die Vereinbarung über die Zügigkeit der FCBG-Schulen und der Fortbestand der Absprachen mit dem TV Strombach sei eine Menge wert. „Die freiwillige Erklärung der FCBG zur Zügigkeit bedeutet auch einen Schutz für die städtischen Schulen“, betont der Schuldezernent.

Die Alternative für die Stadt wäre gewesen, das Gebäude irgendwann abzureißen, was allein schon einen Batzen Geld kosten würde, und im Anschluss für den TVS eine neue Halle zu bauen, die schnell mal drei Millionen kosten würde. „Wir können diese Immobilie nicht mehr gebrauchen. Sie hängt wie ein Mühlstein um unseren Hals“, meint der Bürgermeister. Alle Möglichkeiten, das Gebäude anderweitig zu verkaufen, seien gescheitert.

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„Dabei ist es unserer Sicht auch für das Wohnumfeld im Strombach ideal, dass auf die Hauptschule wieder eine Schule folgen könnte, sagt Halding-Hoppenheit. Bürgermeister Helmenstein betont, dass ihm die Entscheidung nicht leicht falle, zumal er ein glühender Verfechter der staatlichen Schulen sei. Am Ende sei es aber auch die Pflicht der Stadt, die Vielfalt des Schulangebots unter einen Hut zu bekommen für ein Miteinander in Gummersbach.

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