Freie christliche Hauptschule GummersbachMehr Platz im neuen Schulhaus
- Der Umzug der Freien Christlichen Hauptschule Gummersbach in ihr eigenes neues Schulgebäude bringt viele Vorteile.
- Nicht nur das Schulgebäude, sondern auch die Sportanlagen sind neu.
- Mit einem praxisorientierten Konzept will die Schule den Mädchen und Jungen den Weg ins Berufsleben ebnen.
Gummersbach – Eine offizielle Einweihung gibt es erst am Freitag. Bisher hatte Corona alle Pläne erst einmal auf Eis gelegt. Dennoch konnten die Kinder und Jugendlichen der Freien Christlichen Hauptschule am 12. August ihr neues Schulgebäude in Gummersbach in Besitz nehmen.
Der erste Schultag nach den Sommerferien war zugleich der erste Tag an der neuen Adresse. Inzwischen haben sich Schüler und Lehrer gut eingewöhnt, wie Schulleiter Thomas Sieling berichtet.
Insgesamt 282 Schülerinnen und Schüler werden an der zweizügigen Hauptschule unterrichtet, die inzwischen die einzige im Gummersbacher Stadtgebiet ist. Dass diese Schule nun ein eigenes Gebäude oberhalb des Westfriedhofes bekommen hat, ist eigentlich einem Zufall zu verdanken, wie der Schulleiter berichtet.
Besuch von Schulministerin Yvonne Gebauer
Mit einem Grußwort von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, die bei der Feier zur Präsentation des Neubaus des Hauptschulgebäudes und der Eröffnung der neuen Mehrzweckhalle mit umliegendem Sportgelände der Freien Christlichen Bekenntnisschule Gummersbach zu Besuch ist, wird der Neubau am Freitagmorgen offiziell eröffnet. (r)
Anfangs habe man für das gesamte Schulzentrum der Freien Christlichen Bekenntnisschule (FCBG) Überlegungen für den Bau zusätzlicher Sportflächen angestellt. Ein Außenbereich und eine weitere Halle sollten her. Doch dann sei es so gekommen – „wie das so abläuft“, erinnert sich Sieling: Aus den Sportflächen wurde eine ganze Schule. Am Ende sei man froh, dass es so gekommen sei, sagt Sieling. Denn mit insgesamt 1350 Schülerinnen und Schülern unter einem Dach und drei Schulformen sei es bisweilen doch etwas eng geworden.
Der neun Millionen Euro teure Neubau erstreckt sich über vier Ebenen, die eine Gesamtfläche von 4400 Quadratmetern haben. An die Klassen- und Fachräume schließt sich eine moderne Dreifach-Sporthalle an, wo alle Schulen der FCBG Unterricht haben, wie Sieling erläutert.
Auch ein Areal für Mountainbiker ist in Planung
In der warmen Jahreszeit kann der Sportunterricht alternativ auf dem Kunstrasenplatz mit vier Laufbahnen gleich vor dem Haupteingang der Hauptschule stattfinden. Abgerundet wird die Sportanlage durch einen Hartplatz mit Basketballkörben, mit einer Sprunggrube und mit einem Kugelstoßring. Ein Areal für Mountainbiker soll demnächst fertiggestellt werden, wie Sieling sagt.
Dieses Areal nutzen die Kinder und Jugendlichen auch in ihren Pausen und erfahren dort gerade in Zeiten von Corona eine willkommene Abwechslung, ehe es nach dem Pausengong wieder in die modern ausgestatteten Klassenräume zurück geht. Dass hinter der Ausgliederung der Hauptschule eine Expansion der gesamten FCBG stehen könne, verneint Schulleiter Sieling, der zugleich Sprecher des gesamten Schulzentrums ist.
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„Wir wollen nicht noch mehr Schüler aufnehmen“, widerspricht er allen Spekulationen. Das alte Gebäude an der Hülsenbuscher Straße sei ursprünglich auf fünf Züge ausgelegt gewesen. Mit der Gründung des gymnasialen Zweiges seien es dann sieben geworden. Durch die beengten Verhältnisse dort sei es am Ende zu dem Neubau gekommen.
Gespannt ist er, wie Eltern und Schüler die neue Situation annehmen. Bis dato seien alle Schulformen unter einem Dach gewesen, jetzt sei die Hauptschule ausgezogen und ab sofort in einem eigenen Gebäude. „Dennoch sehen wir uns nach wie vor als ein großer Campus.“
Schüler passen aufeinander auf
Die Vorteile eines eigenen Gebäudes begeistern Sieling: Individuelle Förderung und gut aufgehoben zu sein seien nur zwei der Aspekte. So einen Schulalltag leben zu können, sei immer schon sein Wunsch gewesen, betont der Pädagoge. Es gehe schon jetzt spürbar familiär zu, sagt Sieling und nennt den Hofdienst als ein Beispiel für ein gutes Miteinander. „Den haben wir als verpflichtende Aufgabe abgeschafft. Dafür passt jetzt jeder auf den anderen auf, dass er seinen Müll nicht irgendwo liegen lässt.“
Dass das Konzept der Freien Christlichen Hauptschule schon bis dato aufgegangen ist, belegen einige Zahlen. So schaffen 50 Prozent der Absolventen den Realschulabschluss. Für die allermeisten Schulabgänger geht es von der Schule in eine Ausbildung. „Wir sind keine Überpädagogen, aber es macht Spaß. Und wir ackern auch dafür, dass jeder einen Ausbildungsplatz bekommt“, sagt Sieling.
Aktuell arbeitet die Schule an dem Thema „Hauptschule als Praxisschule“. Dabei gehe es darum, dass die Schüler einen Tag in der Woche einen Praxistag haben, sei es eine industrielle oder eine handwerkliche Tätigkeit. Sieling betont: „Das liegt nicht daran, dass wir Christen sind, sondern dass wir uns über die Jahre einen gewissen Ruf erworben haben. Jetzt können wir die Früchte ernten.“