Fragile MattMit Guinness und Folk in der Eisenbahn durch Oberberg

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Das Innere eines historischen Eisenbahnwaggons zeigt viele Menschen und Musiker mit Gitarre und weiteren Instrumenten.

Folk-Konzert im Bergischen Löwen: „Fragile Matt“ spielten während einer Fahrt mit der Dampflok.

Rund 120 Passagiere fuhren mit der Dampflok durch Oberberg, begleitet von der Folkband „Fragile Matt“ und irischer Musik.

Während der Fahrt zogen die Musiker von Waggon zu Waggon und unterhielten die Gäste mit Songs wie „Wild Rover“, die David Hutchinson mit seiner gutturalen Stimme authentisch vortrug. „Das machen wir jetzt auch auf Deutsch“, kündigte Andrea Zielke an, woraufhin die Zuhörer den Hit „An der Nordseeküste“ von Klaus & Klaus aus den 80er Jahren lautstark mitsangen.

Bei der „Kerry Polka“ bebte der Wagen, und es war nicht zu klären, ob das an der Strecke oder am Hüpfen der Musiker lag. Bereits vor der Abfahrt hatte sich die Gruppe „Fragile Matt“ vor der Lok postiert und die Fahrgäste mit irischer Folklore eingestimmt.

Der Bergische Löwe dampft ab Dieringhausen

Zu der vor gut 15 Jahren gegründeten bergischen Band gehören David Hutchinson mit seiner irischen Bouzouki, Andrea Zielke an der Gitarre und Katja Winterberg mit ihrer Bodhran, einer irischen Rahmentrommel. Als Gastmusiker waren diesmal die Overather Violinistin Katja Martens und ihr elfjähriger Sohn Marius dabei, der eine kleine Bodhran spielte.

„Die Musikfahrt war zwei Wochen nach der Ankündigung ausgebucht“, freut sich Ulli Menzl, während er im Bistrowagen irisches Bier und Sauerländer Bockwurst verkauft. Rund 130 Fahrgäste waren im Dieringhauser Eisenbahnmuseum bei der „Abendfahrt mit Musik“ zugestiegen.

„Abendfahrt mit Musik“ schnell ausgebucht

Darunter viele Auswärtige wie der Kölner Wilfried Knaak, der mit Frau Anita das erste Mal eine Tour mit dem „Bergischen Löwen“ gebucht hatte. Mit dem Komfort in der „Holzklasse“ war er zufrieden. „Hier sitzt man doch gut, und die Bänke halten bestimmt noch 100 Jahre.“

Der Waggonbeschreibung hatte er entnommen, dass der Wagen 1944 in Königsberg, der Heimat seiner Vorfahren, gebaut wurde. Im Rentenalter will das Paar die Kölner Umgebung erkunden. Seine Frau schilderte, dass sie zuvor in Engelskirchen gewesen seien, dort die Hängebrücke Kastor besichtigt und das Kunstcafé besucht hätten: „Man muss sich nur auf den Weg machen und kann dann so viel Tolles erleben.“

Zum Beispiel eine Folkband in der Eisenbahn. „Jetzt kommt ein Lied über lauwarme Ziegenmilch mit Honig“, scherzte David Hutchinson, bevor er den Klassiker „Whisky in the Jar“ anstimmte und das Publikum kräftig mitklatschte.

Nach lautem Beifall wurden Rufe des Bedauerns laut, als die Band in den nächsten Wagen zog. „Die haben auch mein Lieblingslied, den Wellerman gespielt“, freute sich der achtjährige Johannes Berghaus. „Und wir haben mitgesungen“, ergänzte seine Mutter Mariola. „Mein Sohn ist ganz begeistert von Lokomotiven“, erklärte die Kürtenerin.

Rückfahrt zum Dieringhauser Eisenbahnmuseum

Nach der Ankunft im Wiehler Bahnhof ging es im Hotel „Zur Post“ musikalisch weiter. Auch dort unterhielt „Fragile Matt“ mit irischer Folklore. Nachdem die Lok „Waldbröl“ gut 2000 Liter Wasser nachgetankt hatte, die auf der Hinfahrt verbraucht worden waren, ging es in der Dämmerung schließlich zurück nach Dieringhausen – mit traditionellen Jigs Reels und irischer Lebensfreude. 

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