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Eisenbahnmuseum in DieringhausenLeuchtende Kinderaugen bei Eisenbahnfahrt in Gummersbach

Lesezeit 3 Minuten
Nikolaus steht vor einer Diesellok.

Auf geht's: Der Nikolaus stieg am Dieringhauser Bahnhof in den Zug ein.

Der Besuch des Nikolaus im Eisenbahnmuseum Dieringhausen hat Tradition.

Am zweiten Advent fanden wieder die traditionellen Nikolausfahrten auf der Strecke des Bergischen Löwen statt. Die dreistündige Tour mit einer Lokomotive begann am Eisenbahnmuseum in Dieringhausen und führte nach Wiehl und wieder zurück. Pünktlich um 10.30 Uhr machte sich die Eisenbahn das erste Mal am Tag ruckelnd auf den Weg Richtung Dieringhausener Bahnhof.

„Den ersten Teil der Fahrt nennt man Rangierfahrt“, erklärt Ullrich Menzel, Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft und des Fördervereins des Eisenbahnmuseums (IG-BW-Dieringhausen). Beim Rangieren wechselt die Eisenbahn mehrmals die Fahrtrichtung, um über verschiedene Weichen die Gleise zu tauschen. Genau das konnten die Fahrgäste am Bahnhof selbst miterleben. Doch das war nicht das einzig Spannende, denn plötzlich erklangen begeisterte Kinderstimmen im Waggon: „Der Nikolaus!“ Einige sprangen von ihren Sitzplätzen auf und stellten sich an die Fenster, um den Nikolaus zu sehen, der winkend am Gleis wartete und in die Lok dazu stieg. Dabei hatte er mehrere Säcke mit Geschenken. Er begrüßte die Familien herzlich und setzte sich zu den Fahrgästen in die Sitznischen und verteilte seine Geschenke an die Kinder.Mit dem Nikolaus konnte die Fahrt nun richtig beginnen und die Eisenbahn nahm Tempo auf.

Die Fahrgäste saßen verteilt auf drei Personenwagen, lautes Stimmengewirr erfüllte die Wagen und echte Weihnachtsstimmung entstand beim Anblick der bunten Lichterketten und dem Geruch von dampfendem Glühwein. Im Buffetwagen wurde gut für die Verpflegung der Gäste gesorgt. Im Preis inbegriffen waren Glühwein und Kinderpunsch, zusätzlich konnten weitere Getränke und Bockwürstchen kostenpflichtig erworben werden. Unter den Fahrgästen waren viele Familien mit Kindern. So auch Familie Klode. Mutter Astrid sicherte der Familie bereits vor einigen Monaten die begehrten Plätze. „Nikolaus mit kleinen Kindern ist immer gut“, sagt sie und genau das zeigte sich auch, als die Kinder ihre Geschenke auspackten.

Sie hatten viel Spaß bei diesem besonderen Erlebnis und erkundeten begeistert die Eisenbahn. Nach etwa einer Stunde fuhr die Diesellok am Bahnhof in Wiehl ein. Hier konnten die Fahrgäste den einstündigen Aufenthalt nutzen, um über den Wiehler Weihnachtsmarkt zu schlendern. Anschließend ging es wieder gemeinsam in der Eisenbahn nach Dieringhausen. Nikolausfahrten bereits seit 2010Seit 2010 finden jährlich vier traditionelle Nikolausfahrten in der Dampflokomotive „Waldbröl“ statt. In diesem Jahr lief aber alles etwas anders.

Da die Dampflok sich derzeit in der Hauptuntersuchung befindet, musste ein Ersatz gefunden werden. Glücklicherweise konnte eine andere Lokomotive, eine historische Lok V 60, für zwei Fahrten am zweiten Adventssonntag organisiert werden. Statt mit Kohle betrieben zu werden, läuft diese Lok mit Dieselkraftstoff. In den Waggons finden 130 Fahrgästen Platz. „Der Wagenzug ist historisch“, sagt Menzel. Die Personenwagen stammen aus den Jahren 1928 bis 1935 und der Packwagen ist seit seines Baus 1941 immer in Dieringhausen in Güterwagen eingereiht worden. Im nächsten Jahr soll wieder die traditionelle Dampflok „Waldbröl“ für die Nikolausfahrten zum Einsatz kommen.