Wenn das Gummersbacher Forum 2025 zehn Jahre alt wird, soll mit vielen Mietern und nicht mit leerstehenden Ladenlokalen gefeiert werden.
Magnet in der KreisstadtWieder mehr neue Mieter im Forum Gummersbach
Leerstand in dem 15.000 Quadratmeter messenden Shopping-Center in Gummersbach war in der Vergangenheit immer wieder ein Thema, doch aktuell sehen die Verantwortlichen der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB) eine positive Entwicklung in der Neuvermietung, wie Interims-Centermanager Eric H. Seiler und Benno Skubsch, Regionalleiter Centermanagement, bei einem Gespräch mit dieser Zeitung deutlich werden lassen.
Erst kürzlich haben das Sport-Outlet Schriever und das Modegeschäft „Lieblingsplatz“ eröffnet. In den Startlöchern steht eine Filiale der Kette Tedi, die unter anderem Partyzubehör, Deko und Spielwaren verkauft. Große Werbebanner auf der Ladenfront kündigen die baldige Eröffnung auf einer Fläche von 500 Quadratmetern an. In Richtung November geht die Wiedereröffnung einer großen Fläche im Bereich des sogenannten Food-Courts.
Auf der Fressmeile im Forum hatte es einen Wasserschaden gegeben, der, wie Skubsch erläutert, inzwischen behoben wurde. Der neue Schnellimbiss firmiert unter dem Namen „Pirates-Palace“. Namentlich noch nicht benannt wird der Nachmieter auf der 600 Quadratmeter messenden Fläche des Schuhhändlers Reno, der in die Insolvenz gegangen ist. Skubsch und Seiler lassen nur durchblicken, dass hier ein weiterer Anbieter aus dem Bereich Mode eröffnen wird.
Der vor Jahren angekündigte große Umbau des Forums und die Ansiedlung von zwei Ankermietern wie Intersport und TK Max scheinen damit vom Tisch zu sein. Wie mehrfach berichtet, sollte die Ansiedlung von TK Max mit einer Verkleinerung der Saturn-Fläche einhergehen. Was sagt Skubsch zu den aktuellen Plänen von HBB?
Konkret wird der Regionalleiter nicht, allerdings soll seine Gesellschaft mit einem weiteren Mieter in Verhandlungen stehen, dessen Namen aber noch nicht kommuniziert werden soll. Man darf also gespannt sein. Und Skubsch macht deutlich, dass sich die Landschaft der Shoppingcenter und die des Einzelhandels „enorm verändert“ habe. Auf die Vermietung im Forum sagt er, dass man, wenn alle jetzt angestoßenen Maßnahmen abgeschlossen seien, 97 Prozent der Flächen vermietet habe.
Centermanager HBB hält am Standort Gummersbach fest
Dass HBB auch in Zukunft in Gummersbach das Centermanagement innehabe, das hat der Regionalleiter auf Nachfrage bestätigt. Der Standort habe sich gut entwickelt und die Frequenz bei den Besuchern liege aktuell über der des Vorjahrs. „An dem Standort Gummersbach haben wir Spaß“, sagt Skubsch. Umsatzzahlen nennt HBB wie immer nicht, aber die Frequenz. Übers Jahr gesehen kommen täglich 15.000 Menschen ins Forum, in Spitzen sind es auch mal 28 000, wie Skubsch berichtet.
Was so zum ersten Mal kommuniziert wurde, ist, dass HBB eine Wechselwirkung von Kundenfrequenz und Aktivitäten auf dem Steinmüllergelände nachvollziehen kann. Soll heißen: Wenn, wie zuletzt, auf der Freifläche vor dem Kino anlässlich der Fußball-EM ein Public-Viewing oder ein Weinfest stattfinden, dann profitiert davon auch das Forum bzw. die Läden dort.
Kein Wunder, dass Seiler und Skubsch mit Vorfreude auf den geplanten Weihnachtsmarkt auf der Freifläche blicken. Auf das Gummersbacher Schützenfest, das ab nächstem Jahr auf dem Steinmüllergelände stattfinden soll, sind sie schon gespannt und auf die Impulse für das Forum. „Wir sehen uns nicht als reines Shopping-Center, sondern als Mehrwert für die Stadt“, sagt Skubsch. Dazu gehöre auch, dass das Forum strategische Partnerschaften mit dem VfL Gummersbach und dem Campus der Technischen Hochschule eingehe.
Ziel sei aber auch, das Forum zu einer Begegnungsstätte zu machen. Dass es in Gummersbach immer noch Menschen gibt, die meinen, das Forum habe der alten Innenstadt und den Läden dort geschadet, wissen auch die beiden Männer von HBB. Sie geben in diesem Zusammenhang aber zu bedenken, dass das Forum aus 20, 30 und noch mehr Kilometern Entfernung nach Gummersbach locke, die hier einkaufen. „Ohne das Forum würden die niemals nach Gummersbach kommen“, sagt Skubsch und betont, dass in erster Linie mit dem Forum die Kreisstadt Gummersbach an Zentralität gewonnen habe.