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Die verlorenen DörferBewohner drehen Film über das Bernberg von damals

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Das Team hat einen Film über Kleinen- und Großenbernberg gedreht und Zeitzeugen zu Wort kommen lassen. 

Gummersbach – Mit einem Lächeln erinnert sich der 84-jährige Bernberger Karlheinz Röttgen, wie er als Elfjähriger mit dem Schlitten vom Lindenstock, der Kreuzung in Bernberg, bis nach Nöckelseßmar in einem durchrutschen konnte. „Damals war die Hauptstraße nicht so stark befahren wie heute. Als Kind haben wir dort immer gespielt.“

Karlheinz Röttgen ist einer von sieben Zeitzeugen, die für den Film „Bernberg – die verlorenen Dörfer“ interviewt wurde. Das aus Günter Wiedei, Wolfgang Blume, Uschi Valbert und Kerstin Motzkus bestehende ehrenamtliche Team hat einen Film über Kleinen- und Großenbernberg gedreht, dabei mit alteingesessenen Bürgern in die Zeit zurückgeschaut und sie zu Kindheitserinnerungen befragt. Premiere feierte der Film kürzlich auf dem Erntedankfest im evangelischen Gemeindehaus. Der Film wurde danach auf dem Videoportal Youtube im Internet veröffentlicht und seither schon von mehr als 1200 Nutzern angesehen.

Statt Buch zu veröffentlichen, lieber Film gedreht

Die erste Idee war, ein Buch mit historischen und aktuellen Fotos zu veröffentlichen, um die Veränderungen der letzten Jahrzehnte darzustellen, berichtet Uschi Valbert. „Es ist aber nochmal etwas Anderes, wenn die Menschen selbst zu Wort kommen und Geschichten aus der Zeit erzählen. Das macht es für den Zuschauer authentischer.“ Viele Fotos fanden ihren Weg in den Film, wo sie sich mit den Interviews abwechseln.

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Das Team hat einen Film über Kleinen- und Großenbernberg gedreht und Zeitzeugen zu Wort kommen lassen. 

Wolfgang Krieger erzählt im Film: „Damals gab es drei Kneipen und zwei Lebensmittelgeschäfte. Ansonsten gab es in Kleinenbernberg die Freiwillige Feuerwehr sowie in Großenbernberg den Schützenverein.“ Anfang der 30er Jahre geboren, berichtet Krieger auch über den Einmarsch der Amerikaner: „Ich hatte mich zuvor verletzt und einer der Soldaten ging zu meiner Mutter und gab ihr Schokolade für mich. Das war meine erste Schokolade überhaupt“.

Auch Karlheinz Röttgen teilt seine Erinnerungen. „Wenn auf dem Schulweg die Flieger kamen, mussten wir uns so schnell wie möglich verstecken“, erzählt der 84-jährige.

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Viele solcher Geschichten, aber auch lustige Anekdoten sind in dem Film zu finden. „Wir wollen darstellen, dass es in Bernberg viele alteingesessene Bewohner gibt, die auch gerne hier leben und weiterhin leben wollen, die sich hier wohlfühlen und ihre Heimat lieben“, erklärt Uschi Valbert. „Der Film ist für die Menschen, die gerne hier leben, um ihnen etwas zurückzugeben.“ Sie hätten aber auch Feedback von Menschen erhalten, die früher in Bernberg gelebt und so in Erinnerungen geschwelgt haben.

Als Nächstes soll nun auch das Buch noch realisiert werden. Dafür sucht das Team noch historische Fotos bis in die 80-Jahre. Wer Bilder beitragen will, wende sich an Günter Wiedei unter (01 72) 8 90 58 20 oder Wolfgang Blume unter (01 51) 14 34 90 28.