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Nachbar der Bunten KircheWie das Gemeindehaus in Lieberhausen aussehen soll

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Jetzt wurden die Pläne für das neue Gemeindehaus vorgestellt.

Lieberhausen – Der Architektenwettbewerb der evangelischen Kirchengemeinde Lieberhausen über den Um- und Neubau des Gemeindehauses am Kirchplatz ist entschieden. Gewonnen hat das Wiehler Architekturbüro Bonfanti mit seinem Entwurf gegen drei weitere Mitbewerber. Beim eintägigen Preisgericht am 26. September habe dessen Beitrag mit großem Abstand klar gewonnen, sagte Pastor Stefan Nix am Freitag bei der Vorstellung des Wettbewerbsergebnisses. Das neue Gebäude soll ein Hingucker werden.

„Dieser Entwurf hat die Jury aus Mitgliedern der Kirchengemeinde, externen Architekten sowie Vertretern von Heimatverein, Landeskirche und Kirchenkreis überzeugt, weil er sich unter anderem unter Denkmalschutzgesichtspunkten hervorragend in das Ensemble des Kirchplatzes mit der ,Bunten Kerke’ einfügt“, führte er aus. Über einen verglasten Zwischenbaukörper werde das bestehende Gemeindehaus barrierefrei mit einem zweigeschossigen Neubau in hochgedämmter Holzbauweise verbunden. Als Besonderheit nannte er die Öffnung des geplanten Gemeindesaals im Erdgeschoss des Neubaus zum Kirchplatz hin, sodass er bei großen Veranstaltungen und Feierlichkeiten einbezogen werden kann. Darüber hinaus gebe es einen neuen Zugang von der Homertstraße, der über einen Fußweg erschlossen werde.

Kirchengemeinde zahlt für Arbeiten 950.000 Euro

Nix bezifferte die kalkulierten Bau- und Umbaukosten für beide Gebäude mit rund 600 Quadratmetern Nutzfläche auf etwa 950.000 Euro, die vollständig aus Mitteln der Kirchengemeinde rekrutiert werden.

Um dieses Mammutprojekt stemmen zu können, sei etwa das ebenfalls renovierungsbedürftige Gemeindezentrum in Lantenbach als Teil des Gesamtkonzeptes veräußert worden: „Wir werden kleiner und haben uns entschlossen, den Standort Lieberhausen zu stärken.“ Baukirchmeisterin Monika Kretschmer erklärte: „Wir wollten etwas, das gut für das Dorf ist.“ Deshalb seien auch alle örtlichen Vereine, die Stadt Gummersbach und die katholische Kirche zu einem runden Tisch im Juni eingeladen worden, um möglichst vielfältige Nutzungen berücksichtigen zu können. Nach einem Kolloquium mit vier ausgewählten regionalen und überregionalen Architekturbüros habe die dreimonatige Wettbewerbsphase begonnen.

Gemeindehaus soll sich in das Gebäudeensemble einfügen

„Es war uns wichtig, dass sich das Gemeindehaus – als Schulgebäude Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet – und der Neubau harmonisch in das bestehende Gebäudeensemble integrieren“, betonte Kretschmer. Im Zuge der Umsetzung werde daher auch der „gestückelte“ bisherige Anbau aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts abgerissen. Die Stadt Gummersbach bemühe sich bereits, eine neue Heimat für den Kindergarten „Lummerland“, der derzeit die Obergeschosse beider Gebäude nutzt, zu finden.

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Das Architektenehepaar Anke Lilly und Ralph Bonfanti bescheinigte der Kirchengemeinde eine hervorragende Vorbereitung der Rahmenbedingungen. Die Erarbeitung des Entwurfes mit ihrem sechsköpfigen Team sei eine große Herausforderung gewesen und habe Freude gemacht. Die Architektin verriet: „Am Ende wurde die Zeit so knapp, dass ich den Beitrag persönlich abgeben musste.“ Nach derzeitigem Stand sei im Frühjahr nächsten Jahres mit der Fertigstellung des Bauantrags zu rechnen, im Herbst mit dem Baubeginn: „Weihnachten 2024 ist alles fertig.“