Brächen – Eine fraktionsübergreifende Initiative von Wiehler Ratsmitgliedern aus Drabenderhöhe setzt sich für einen Neuanfang bei der Planung für das Gewerbegebiet Brächen ein. Dort soll demnach ein Mischgebiet ausgewiesen werden, in dem auch dringend benötigter Wohnbau möglich ist.
Unterzeichnet wurde der Antrag von neun Drabenderhöher Stadtverordneten aus den Fraktionen von SPD, CDU, FDP und BfgW. Der Grüne Marc Zimmermann will das Projekt unterstützen, wenn es im Rahmen einer Konzeptvergabe nach sozialen und ökologischen Kriterien verwirklicht wird. Solche Details sollen nun im Planungsausschuss beraten werden.
Bedarf an Gewerbefläche heute nicht mehr so hoch
Der Bedarf an Gewerbefläche sei 2019, als der bestehende Flächennutzungsplan beschlossen wurde, höher gewesen als heute, heißt es in dem Gemeinschaftsantrag. Zugleich sei die Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken gestiegen. „Insbesondere junge Menschen sehen in Drabenderhöhe keine Möglichkeit mehr, ein Eigenheim zu bauen. Vereinsaustritte und Wohnungswechsel in andere Stadtteile bzw. Nachbarkommunen sind die Folge.“
Jürgen Poschner (BfgW) berichtete von einem konkreten Fall dieser Art, der dazu geführt habe, dass alle Drabenderhöher Ratsmitglieder sich im Februar getroffen haben. Am Ende sei man sich einig geworden, dass man etwas gegen die Bevölkerungsabwanderung unternehmen müsse.
Panne und Irritationen über Antrag der CDU
Irritiert zeigten sich die Mitglieder der anderen Fraktionen darüber, dass die CDU daraufhin im Alleingang einen ähnlichen Antrag einbrachte. Dieser wurde denn auch schon aus formalen Gründen – es gab eine Panne bei der elektronischen Übermittlung an die Ratsmitglieder – von der Tagesordnung genommen. Die CDU wollte ein Mischgebiet unter dem Titel „Brächen 2.0“ vorschlagen. Dieses soll Modellcharakter haben hinsichtlich Klimaneutralität, Mobilität und bei der Verbindung von Leben und Arbeiten.
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Barbara Degener (Grüne) erinnerte an den Alternativvorschlag des Aktionsbündnisses, das damals gegründet wurde, um die großflächige industrielle Nutzung des Geländes am nördlichen Ortseingang zu verhindern. Auch diese Planskizze sieht eine kleinteilige Mischung von Wohnungen und Gewerbe in einer nachhaltigen Mustersiedlung vor. Diese Überlegungen müssten berücksichtigt werden.
Bürgermeister Ulrich Stücker glaubt, dass es eine große Einigkeit über die grundsätzlichen Ziele der Stadtentwicklung an dieser Stelle gibt. „Und als Eigentümer haben wir die Möglichkeit, etwas Einzigartiges zu entwickeln. Dies wird kein Baugebiet, in das wir eine Erschließungsstraße legen und gucken, was links und rechts passiert.“ (rt)