GFO Klinik EngelskirchenAusbildung zur Pflegeassistenz kann ein Sprungbrett sein
Engelskirchen – „Wir sollten uns beim Thema Pflege nicht immer auf die Probleme fokussieren!“ Martina Kropp, Pflegedirektorin an der GFO-Klinik Engelskirchen, bricht eine Lanze für ihren Beruf: „Es macht Spaß, es macht Freude und es ist sehr erfüllend.“
Sicher, es sei kein einfacher Beruf, räumt der Kaufmännische Direktor der Klinik, Bertin Blömer, ein. Das zeige sich gerade in der Coron-Zeit. Auch am St. Josef-Krankenhaus in Engelskirchen mache sich wie überall der Generationswechsel bemerkbar, bei den Pflegenden in seinem Haus liege der Altersdurchschnitt bei 45 Jahren. Eine demografische Schieflage, der man aktiv begegnen müsse.
Einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz aus verschiedenen Gründen
Für den Einstieg in einen Pflegeberuf müssten es nicht unbedingt die Supernoten auf dem Abschlusszeugnis sein, findet Praxisanleiterin Sandra Schmitt. „Sicher, man darf keine Berührungsängste bei der Körperpflege haben. Darüber hinaus sind vor allem Interesse und die Bereitschaft, immer Neues zu lernen wichtig .“ Diese Bereitschaft bringen die vier Azubis, die gerade ihre Ausbildung zur Pflegefachassistenz begonnen haben, mit.
Aus unterschiedlichen Gründen haben sie sich für die einjährige Ausbildung entschieden statt für die dreijährige zur Pflegefachkraft. Marian Klement (19) will nach einem Praktikum in der Altenpflege „erst einmal sehen, wie sich das im Berufsalltag anfühlt“, und auch die 17-jährige Grazia Riggi, die durch ihre Schwester auf den Beruf aufmerksam wurde, will testen, ob Pflege das Richtige für sie ist.
Beide sehen die einjährige Ausbildung als Einstieg und möchten, wenn alles gut geht, danach gern die dreijährige Ausbildung wechseln. Kliniksprecherin Barbara Hermelingmeier verweist darauf, dass ein Einstieg in die einjährige Ausbildung auch für junge Leute mit dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 möglich und auch nach einer Kindererziehungszeit gut geeignet zum beruflichen Wiedereinstieg sei. „Es ist nicht wichtig, ob jemand 17 oder 48 ist und was er oder sie vorher gemacht hat“, betont Praxisanleiterin Schmitt.
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So wie die 48-jährige Bianca Bahtiri, die bisher als Hauswirtschafterin gearbeitet hat und sich nun weiter qualifizieren möchte. Hanieh Gholipour aus dem Iran kämpft noch etwas mit der deutschen Sprache. Sie verstehe zwar alles, aber das Sprechen sei noch schwer, und das habe sich auch in ihren Schulnoten niedergeschlagen, erklärt sie. Auch sie hat sich vorgenommen, später in die dreijährige Ausbildung zu wechseln. „Es ist ein Sprungbrett“, findet Blömer und verweist auf spätere Qualifizierungsmöglichkeiten, etwa zur Praxisanleiterin.
Rund 80 Prozent der Azubis blieben nach der Ausbildung an der Klinik, einige entschieden sich dafür, in der Pychiatrie zu arbeiten. Die vier Neuen haben nach einer Theoriephase gerade ihre ersten Tage in der Praxis im Krankenhaus hinter sich. Grazia Riggi hat es „gut gefallen“, auch Bianca Bahtiri freut sich: „Es hat Spaß gemacht!“