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Echte MehlbeereBaum des Jahres 2024 wächst vereinzelt auch in Oberberg

Lesezeit 3 Minuten
Die Echte Mehlbeere ist der Baum des Jahres 2024.

Die Mehlbeere ist ein Baum lichter Wälder und offener Landschaften, gilt aber auch als zukunftsfähiger Baum in den Städten.

Die Echte Mehlbeere ist zum Baum des Jahres 2024 gekürt worden. Sie mag sonnige Standorte und ist auch im Oberbergischen zu finden.

Die Stiftung „Baum des Jahres“ hat die Echte Mehlbeere zum Jahresbaum für 2024 gewählt. Sie ist ein Baum lichter Wälder und offener Landschaften, gilt aber auch als zukunftsfähiger Baum in den Städten und Gemeinden. Die Mehlbeere wächst höchstens 15 Meter in die Höhe, kann aber ein Alter von bis zu 200 Jahren erreichen.

Im Frühjahr fällt sie auf, wenn ihre Triebe, Blätter und Blütenknospen gänzlich von dichtem silbergrauem Haarfilz bedeckt sind. Diese Behaarung bleibt vor allem an den Blattunterseiten als Verdunstungsschutz bis in den Herbst erhalten. Ab Mai beginnt die Mehlbeere zu blühen mit weißen, cremefarbigen Blüten in doldenartigen Blütenständen. Ab September fallen dann die sich nach und nach orangefarben bis scharlachrot färbenden Früchte in der nun gelben und goldbraunen Laubkrone ins Auge.

Beimischung zu Marmeladen

Ihr Name lässt nichts Gutes vermuten. Die bis anderthalb Zentimeter großen Früchte der Mehlbeere schmecken in der Tat mehlig.

Nach dem ersten Frost allerdings ist der Gehalt an Gerbstoffen verringert, sodass der Saft der Früchte zumindest als Beimischung zu Marmeladen und Gelees infrage kommt. Die kleinen Kerne sind zwar nicht giftig, können aber Brechreiz verursachen. Vögel, vor allem Drosseln, mögen dagegen diese Früchte. Sie sind es, die in erster Linie zur Verbreitung dieses Baumes beitragen.

Die Mehlbeere ist heute in Teilen von West- und Mitteleuropa zu Hause. Ihre natürliche nördliche Verbreitungsgrenze verläuft über Südengland, Belgien, die Eifel und Nordhessen quer durch Deutschland. Sie ist hier ein Baum der Hügel- und bergigen Landschaften. Wichtig sind ihr vor allem sonnige Standorte, so zum Beispiel Waldränder oder Mager- und Trockenrasen, wächst aber mitunter dann auch nur strauchförmig.

Der Nümbrechter Botaniker Rainer Galunder führte die Mehlbeere im Jahr 1990 in seiner „Flora des Oberbergischen Kreises“ als „selten-zerstreut“ auf. Damals kartierte Galunder Einzelexemplare in dem aufgelassenen Steinbruch Felsenthal bei Engelskirchen und Lindlar, am Bahnhof von Wiehl, im Naturschutzgebiet Branscheid in der Nähe der Reichshofer Ortschaft Eckenhagen, bei den Waldbröler Ortschaften Ziegenhardt, Hermesdorf und Drinhausen sowie angepflanzt an der Wiehltalsperre. Vereinzelt kommt die Mehlbeere noch im benachbarten Westerwald und südöstlichen Sauerland vor.

Ihre Vorliebe für lichte und sonnige Standorte macht die Mehlbeere zu einem Pionierbaum. Ihr ansprechendes Aussehen und ihre Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu ertragen, haben sie zu einem gern gepflanzten Stadtbaum werden lassen. Sehr zur Freude auch der zunehmenden Anzahl von Stadtimkern. Man trifft die Mehlbeere in Grün- und Parkanlagen, auf Plätzen und entlang von Straßen an.

Es ist zu erwarten, dass die Mehlbeere auch mit der in den kommenden Jahren sicherlich höheren Sonneneinstrahlung und den zunehmenden Trockenperioden gut zurechtkommen wird. Die bundesweite Gartenamtsleiterkonferenz hat die Mehlbeere daher in die Liste der Zukunftsbäume für die Stadt aufgenommen.