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Corona-VerdachtsfallOberbergs Landrat Hagt bleibt bis auf Weiteres zu Hause

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Hagt_Elvermann

Homeoffice statt Kreishaus: Landrat Jochen Hagt, hier bei einer Pressekonferenz mit Amtsärztin Kaija Elvermann, hatte Kontakt mit einem Corona-Verdachtsfall und bleibt zu Hause.

Oberberg – Oberbergs Landrat Jochen Hagt hat alle seine Termine bis zum Wochenende abgesagt und bleibt bis auf Weiteres zu Hause. Hintergrund sei ein Kontakt im privaten Umfeld mit einer Person, die als Verdachtsfall gilt, erklärte Kreissprecherin Jessica Schöler auf Nachfrage. In Hagts Abwesenheit leitete Vize-Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke die Sitzung des Kreistags, die am Donnerstag unter Corona-Bedingungen in der Gummersbacher Schwalbe-Arena stattfand.

Darüber hinaus leite er aber ganz normal die Amtsgeschäfte von zu Hause aus, erklärte Hagt am Telefon: „Ich stehe ständig mit dem Büro im Kontakt.“ Natürlich sei es seltsam, als derjenige, der sonst Menschen in Quarantäne schickt, nun selbst zu Hause bleiben zu müssen. „Letztlich führt aber in der aktuellen Situation kein Weg daran vorbei“, sagte der Landrat.

Getestet werde er zunächst nicht, und auch die Dauer seiner Isolation ist noch unklar: „Das hängt alles davon ab, ob der Test der Person, mit der ich Kontakt hatte, positiv ist oder nicht.“ Deshalb seien aktuell auch noch keine weiteren Personen im Kreishaus von der Isolation betroffen: Hagt selbst ist eben noch kein Verdachtsfall.

Bundeswehr hilft im Kreis bei Kontakt-Ermittlungen

Unterdessen teilt die Kreisverwaltung mit, dass die Bundeswehr dem Gesundheitsamt vorerst weiterhin bei der Ermittlung von Corona-Kontaktpersonen hilft. Ein weiterer Hilfeleistungsantrag sei am Montag gestellt und nun bewilligt worden, sodass zehn Soldaten und Soldatinnen noch bis zum 15. Oktober die oberbergischen Kontaktermittler unterstützen.

Die Bundeswehr hatte Mitte September Mitarbeiter geschickt, als die Corona-Fallzahlen erstmals wieder anstiegen. Im Gesundheitsamt hätten sie sich als große Hilfe erwiesen, wie Amtsärztin Kaija Elvermann sagt: „Die Soldatinnen und Soldaten sind von uns eingearbeitet worden und leisten einen wertvollen Beitrag zu Bekämpfung des Infektionsgeschehens.“

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Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag unverändert bei 29,4 lag, sei das Infektionsgeschehen weiterhin hoch, berichtet der Kreis. Gestern wurden binnen 24 Stunden elf weitere positiv Getestete erfasst, parallel galten sieben Betroffene als genesen. Die Zahl der aktuellen Fälle stieg um vier auf 146, von ihnen werden sieben in einer Klinik behandelt.

An der Gemeinschaftsgrundschule Radevormwald wurde eine Lehrkraft positiv getestet. In einer Flüchtlingsunterkunft in Lindlar gebe es zwei weitere laborbestätigte Fälle. Per Allgemeinverfügung hat der Kreis bis einschließlich 20. Oktober für alle Bewohnerinnen und Bewohner Quarantäne angeordnet. Notwendig sei dies aufgrund ihres engen Kontaktes in der Einrichtung.

Insgesamt 1146 Kontaktpersonen ersten Grades befinden sich, Stand Donnerstag, in Quarantäne. 31 weitere Menschen, die indirekten Kontakt zu einem Betroffenen hatten, sind in vorsorglicher häuslicher Isolation.