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Biblisch-Theologische AkademieWissen und Glauben im Lehrplan von Wiedenest

Lesezeit 3 Minuten
Die neuen Studenten der BTA Wiedenest.

Die neuen Studenten der Wiedenester Akademie sind junge Christen aus ganz Deutschland, darunter auch junge Oberberger: die Reichshoferin Nele Liske (erste Reihe, l.), der Bergneustädter Leon Remerscheidt (erste Reihe, 6.v.l.) und Timothy Köder aus Wiehl (zweite Reihe, 5.v.r.).

Seit 1919 ist die Bibelschule in Oberberg ansässig. Jetzt wurden 42 neue Studierende aufgenommen und 37 Absolventen verabschiedet.

Die neuen Studenten kommen aus freikirchlichen Gemeinden in Buxtehude oder Nürnberg, Düren oder Dresden, einer stammt aus Israel, ein anderer aus Slowenien. Die Biblisch-Theologische Akademie in Bergneustadt-Wiedenest hat einen weiten Wirkungskreis. Am Wochenende wurden 42 neue Studierende aufgenommen und 37 Absolventen verabschiedet. Damit begonnen hat das 120. Studienjahr der ursprünglich in Berlin als Allianz-Bibelschule gegründeten Ausbildungsstätte.

Seit 1919 ist die Bibelschule in Oberberg ansässig, die Akademie gehört zum Komplex des Forums Wiedenest. In der großen Halle versammelten sich am Samstag rund 500 Gäste, um die alten und neuen Studierenden lautstark zu feiern. Den Rahmen gab ein typisch freikirchlicher Gottesdienst, geprägt von Bibellesungen, dem modernen Sakropop einer jungen Band und Gläubigen, die in religiöser Versenkung die Hände zum Himmel heben. In der Predigt gab Dozent Martin Grünholz den jungen Leuten auf den Weg: „Es geht nicht um unser Reich, und wir bauen nicht unsere Gemeinde, sondern wir sind Diener in Gottes Reich.“

„Hoher akademischer Standard“

Diese Frömmigkeit sollte nicht über den Anspruch einer Akademie hinwegtäuschen, die ihren Schülern eine zwar sehr praxisorientierte, aber fundierte Ausbildung mit „hohem akademischem Standard“ in bis zu vier Jahre langen Studiengängen verspricht. Neben den Vollzeitschülern wurden nun die ersten acht Absolventen einer berufsbegleitenden Ausbildung verabschiedet. Studienleiter Alexander Drews berichtet, dass auch die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden in Deutschland zunehmend Mühe habe, Pastoren zu finden. Darum habe man das Programm „BTA.dual“ aufgelegt, das den Gemeinden erlaubt, Nebenamtler ohne formale theologische Ausbildung für den seelsorgerischen Dienst zu schulen.

Die größte Herausforderung sieht Drews darin, Wege zu finden, die Menschen auch in einer zunehmend glaubensfernen Gesellschaft zu erreichen. Dazu kommen die aktuellen politischen Krisen, zu denen sich die Absolventen der Akademie positionieren müssen. Um auf das tagespolitische Geschehen reagieren zu können, habe man den Lehrplan geöffnet, sagt der Studienleiter.

Akademiesprecher Abel Hoffmann versichert, dass die BTA schon in der Corona-Krise auf handfeste Information setzte. Um die Studenten mit fundiertem Wissen über den Krieg im heiligen Land auszustatten, habe man ausgewiesene Experten aus Israel zu Gast gehabt. „Wir wollen keine einfachen Antworten geben wie die AfD und andere Populisten“, sagt Hoffmann. Sondern den Schülern helfen, selbst zu denken. Deshalb, ergänzt Studienleiter Drews, gebe es unter den Dozenten eine große Meinungsbandbreite. „Das auszuhalten und im Gespräch zu bleiben, liegt in unserer DNA. Wir wollen Friedensstifter sein.“


Das Forum Wiedenest

Neben der Akademie gehört zum Forum Wiedenest auch das „Jugend- und Gemeindeforum“, das Fortbildungen, Konferenzen und Freizeiten organisiert. Der Arbeitszweig „Weltweite Mission“ betreut Missionare und Hilfskräfte, die als Ärzte, Lehrer oder Gemeindegründer in aller Welt arbeiten.