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Keine öffentliche UnterstützungDLRG will alte Wache an der Aggertalsperre sanieren

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Der Zustand der Anlage ist nicht ideal.

Lantenbach/Bergneustadt – Von der DLRG-Station unterhalb des Jugendzeltplatzes an der Aggertalsperre haben die Rettungsschwimmer fast den kompletten Talsperrenarm im Blick. Die DLRG-Ortsgruppe Bergneustadt stellt das Personal, wenn die Wache von Mai bis September an den Wochenenden besetzt ist.

Die ehrenamtlichen Retterinnen und Retter bleiben dann für gewöhnlich über Nacht in der Wache. „Aber die ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den Anforderungen“, sagt Frank Röttger. Der 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Bergneustadt möchte das Gebäude, an dem seit seiner Einweihung 1977 nicht viel verändert wurde, deshalb modernisieren. Eine Bauvoranfrage bei der Stadt Gummersbach sei eingereicht.

Keine Unterstützung durch die öffentliche Hand

Nur eine Dusche, nur eine Toilette, von Geschlechtertrennung keine Spur. Die Wache hat einen Wachleiterraum, eine kleine Küchenzeile, oben gibt es unterm Schrägdach zwei Schlafräume. Röttger hat bereits einen Plan erstellen lassen. Auf ihm fußt das Projekt „Wache 2.0“. Das Schrägdach und der alte Turm sollen weg, stattdessen soll eine Etage aufgestockt werden. Der gewonnene Platz soll neben zwei Schlafräumen einen Schulungsraum beherbergen. Statisch, so Röttger, sei das laut Aussage des Architekten möglich.

Der Knackpunkt sind die Kosten: Auch wenn die Bergneustädter Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft so viel Eigenleistung wie möglich einbringen, bleibe ein Betrag von rund 70 000 Euro, der bezahlt werden muss. „8500 Euro haben wir eingesammelt, etwa aus privaten Spenden“, sagt Frank Röttger. „Seitens der öffentlichen Hand haben wir noch keine Unterstützung bekommen.“

1977 wurde die DLRG-Wache eröffnet. Heute entspricht sie nicht mehr den Anforderungen, sagt Frank Röttger, 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Bergneustadt. Er erörterte am Sonntag mit Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg Finanzierungsfragen.

Das sei generell ein Problem der DLRG, die von der Rechtsform her ein „eingetragener Verein“ ist. Röttger: „Das heißt nämlich: Man muss betteln.“ Deshalb wende man sich jetzt an die Öffentlichkeit und an die Politik der Städte Gummersbach und Bergneustadt. So will Röttger zum Beispiel die Vorsitzenden der Ratsfraktionen beider Stadträte einladen.

Am Sonntag folgte bereits Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg der Einladung. Geld hat Bergneustadt bekanntlich gerade nicht übrig. Er versprach aber, dass sein Rathausteam dabei hilft, mögliche Fördertöpfe zu suchen.

Wilfried Holberg sagte, er finde es unverständlich, dass die DLRG im Gegensatz zu anderen Hilfsorganisationen, die sich ebenfalls ehrenamtlich fürs Gemeinwohl einsetzen, weder auf Bundes- noch Landesmittel zurückgreifen könne. Ein Interesse an einer Modernisierung der Wache an der Aggertalsperre, die auf Gummersbacher Gebiet liegt, müsste eigentlich auch die Kreisstadt haben, „wenn nicht sogar der Oberbergische Kreis“, so der Bergneustädter Bürgermeister.

www.bergneustadt.dlrg.de