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Losemund-TheaterBergneustädter Jugendliche spielen Kriminalkomödie

Lesezeit 3 Minuten

Grausige Testamentseröffnung: Katharina Busei (M.) und die anderen Schauspieler verkörperten ihre Charaktere mit Hingabe.  

Bergneustadt – Der Gangsterboss ist tot. Mutmaßlich ermordet. Kriminalrat Euler, von der verbliebenen Gangsterbande spöttisch „Uhu“ genannt, wurde erst tags zuvor pensioniert. Jetzt muss er sich noch einmal mit den Machenschaften der kriminellen Organisation beschäftigen. Ein letztes Mal.

„Der Boss ist tot“ , so lautet auch der Titel der Kriminalkomödie im Stil der 1920er Jahre, die die Jugend-Gruppe des Losemund-Theaters mit Witz und Charme auf die Bühne gebracht hat. Noch viermal ist das Stück von B. A. Mertz in der Inszenierung unter der Regie von Marie Bützler und Eva Deutschmann in der Kleinen Bühne in Bergneustadt zu sehen.

Pensionierter Kommissar ermittelt weiter

Kriminalrat Uhu Euler hat die Gangsterbande jahrzehntelang erfolglos gejagt. Nun will er sie als Privatperson mit eher unkonventionellen Ermittlungsmethoden überführen. Es beginnt ein Wettrennen mit der Zeit, denn der verstorbene Boss hat im Falle seines unnatürlichen Ablebens „die Wespe“ beauftragt – seinen persönlichen Auftragskiller, dessen Identität auch unter den kriminellen Kolleginnen und Kollegen unbekannt ist.

In seinem Testament verfügte der Boss, das die Wespe den oder die Mörderin zur Strecke bringen soll. Ein eher chaotisches Spektakel entbrennt, bei dem Liebschaften enthüllt werden, geheime Pläne und Ambitionen ans Licht kommen und Streit innerhalb der Gangsterbande aufkommt. Währenddessen sammeln Kriminalrat Euler und Inspektorin Linde Indizien und benennen Verdächtige – welche dann ins Fadenkreuz der Wespe geraten.

Skurrile Gangster und Polizisten

Das Theaterensemble bot dem Premierenpublikum eine unterhaltsame Aufführung, überzeugte mit klar definierten Rollen und schreckte auch vor schlagfertigen Argumenten nicht zurück. Leidenschaftlich verkörperten die jungen Schauspieler des Bergneustädter Ensembles die vielschichtigen Charaktere: den charmanten Barkeeper Robby Tiller (Moritz Pittelkow) und die verbitterte Ex-Geliebte Sonja Inwanow (Luisa Huthmacher), die noch nach dem Ableben des Chefs mit dessen neuer Geliebten Peggy Snup (Zoe Vij) konkurriert.

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Dann gibt es noch den im Drogenrausch ängstlichen und exzentrischen Hugo Fisch (Finn Kaiser) und die stets spöttisch grinsende und undurchschaubare Mutti des Hauses, Ulla Höffchen (Max Geisbüsch). Die skurrile Gesellschaft wird von dem gefürchteten Karatekämpfer Benno Bottich (Mika Köster) und der mysteriösen und gewieften Gangsteranwältin Katja van Deren (Katharina Busei) komplettiert. Mit ihnen aufnehmen muss es der über Jahre erfolglose und dadurch zynische Kriminalrat a.D. Euler (Sean Deutschmann) und die unerfahrene, aber stets bemühte Inspektorin Linde (Jasmin Dohrmann).

Wer wissen will, ob – und wenn ja, wie – der tragisch-komische Fall aufgeklärt wird, hat an den Sonntagen 22. und 29. Mai, jeweils 18 Uhr, sowie an den Samstagen 4. und 11. Juni, 20 Uhr, die Gelegenheit, die Inszenierung der Jugendgruppe auf der Kleinen Bühne, Kölner Straße 297, zu erleben.