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Projekt in Bergneustadt„Neue Mitte“ wächst bald in die Höhe

Lesezeit 3 Minuten

Die Tiefgarage unter dem künftigen Aldi-Markt (l.) bekommt nächste Woche ihre Deckenplatte.

Bergneustadt – Die „Neue Mitte“ in Bergneustadt nimmt Form an. Wer an der Ecke Othestraße/Kölner Straße spazieren geht, kann schon in die Tiefgarage des künftigen Aldi-Marktes blicken. In der kommenden Woche soll sie ihre Deckenplatte bekommen. „Und dann geht es hier recht schnell“, sagte Investor Paul Daub am Donnerstag beim Baustellenbesuch: „Mit Betonfertigteilen wird bis Ende Februar der Rohbau hochgezogen.“

Bis Jahresende sollen auch die bestehenden Immobilien am Graf-Eberhard-Platz – das Hochhaus und das frühere Stadthotel – in einer neuen Optik erstrahlen. Nachdem sich der Baugrund entlang der Dörspe als nicht-tragfähig genug erwiesen hatte, musste Daub auf dem Gelände 324 Betonpfeiler drei Meter tief in der Erde verankern lassen.

Sichtachse zur Altstadt

Das schlage mit 800 000 Euro zusätzlich zu Buche, sodass sich die Kosten für das Projekt auf gut 20 Millionen Euro erhöht hätten, berichtet Daub. Auf den Pfeilern stützt sich nun sowohl der Neubau mit dem Aldi-Markt, als auch die Tiefgarage nebenan. Deren Bodenplatte wurde bereits gegossen, und sie zeigt das Höhenniveau des künftigen Parkplatzes zwischen Aldi-Gebäude und Hochhaus.

Paul Daub und Timothy-Michael Pflaum verwirklichen gemeinsam das Projekt.

Der Parkplatz werde ansprechend gestaltet, mit Bäumen und Bepflanzung, schildert Daub: „Wichtig war mir, dass sich mit diesem Platz wieder eine Sichtachse hin zur Altstadt ergibt und eine lichte, durchlässige Atmosphäre entsteht. Die frühere massive Bebauung mit der Kaufhalle entlang der Kölner Straße ist passé.“ Vom künftigen Parkplatz, der beidseitig von Kölner Straße und Bahnstraße angebunden wird, gibt es dann einen weiteren Eingang zum Textilgeschäft im Hochhaus. Links und rechts davon können Fußgänger zum Graf-Eberhard-Platz gelangen. An der Passage an der Kölner Straße soll ein Café mit Außenbereich entstehen, für das Daub mit der Bäckerei Hesse aus Kirchhundem bereits einen Betreiber gefunden hat.

Fassade des Stadt-Hotels wird neu gedämmt

Das Hochhaus selbst soll ab März grundlegend saniert werden. Der im Jahr 1968 gebaute Komplex erhält neue Fenster, Außendämmung und Technik. Alle 24 Wohnungen, die dort modernisiert werden, bekommen Balkone. Nebenan, im alten Stadt-Hotel, sind Arbeiter bereits damit beschäftigt, die Fassade neu zu dämmen. Auch gießen sie derzeit den Sockel für einen neuen Aufzug, der sich an der Außenseite hochziehen wird. Spätestens Ende Februar soll der stehen.

Die Sanierung des ehemaligen Stadt-Hotels.

Aus dem Hotel ist bereits ein „Haus der Therapie“ geworden, schildert Daubs Projektpartner Timothy-Michael Pflaum: Mit Arztpraxis, Physiotherapie, Logopädie und einem Autismus-Therapiezentrum sind alle Etagen belegt. Die Mieter im Erdgeschoss, Apotheke und Wettbüro, bleiben. Hochhaus und Therapie-Haus werden beide hell verputzt und lehnen sich an die Optik des Aldi-Neubaus nebenan an. Dort entstehen über dem Markt auf drei Etagen 27 Wohnungen zwischen 65 und 100 Quadratmetern. Außen sorgen Alu-Lamellen für einen Hingucker.

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Alle Wohnungen in Daubs Projekt werden vermietet, Eigentumswohnungen sind mittlerweile nicht mehr vorgesehen. Der Aldi-Markt mit einer Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern soll von der Othestraße aus beliefert werden. Vorgesehen sei, so Daub, dass der Verkauf dort im Oktober startet. Wärme und Energie für den Gesamtkomplex liefert ein Blockheizkraftwerk, das seit wenigen Wochen läuft.