Tischtennis-WM in ChinaBergneustädter Duda gewinnt Silber mit dem Team
Chengdu/Bergneustadt – Wenn die Tischtennis-Fans des Bundesligisten TTC Schwalbe Bergneustadt am 6. November zum Heimspiel gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen in die Burstenhalle pilgern, werden sie erstmals überhaupt einen Vize-Weltmeister in ihren Reihen anfeuern und bejubeln dürfen: Schwalbe-Eigengewächs Benedikt Duda gewann bei seiner ersten Teilnahme an einer Mannschafts-Weltmeisterschaft mit dem deutschen Team völlig überraschend die Silbermedaille.Enttäuschte Gesichter waren trotz Niederlage nicht zu sehen.
Harter Kampf
In Chengdu (China) erreichte das Quintett von Bundestrainer Jörg Roßkopf durch einen hart erkämpften 3:2-Erfolg gegen Südkorea das Finale. Gastgeber China erwies sich im Kampf um WM-Gold jedoch erwartungsgemäß als eine Nummer zu stark. Enttäuschte Gesichter waren bei Duda & Co. nach der 0:3-Niederlage trotzdem nicht zu sehen. „Es ist ein schönes Gefühl gewesen, die Silbermedaille erhalten zu haben“, verriet der 28-Jährige. Ob die erste WM-Medaille einen ganz besonderen Platz bekommen wird, vermochte der Linkshänder unmittelbar nach der Zeremonie noch nicht zu sagen.Doch eines stand schon fest: „Ich gehe mit der Medaille um den Hals heute Abend ins Bett und werde sie auch zum schlafen nicht weglegen.“
Dass die deutsche Auswahl auch ohne Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska zum siebten Mal in der WM-Geschichte im Finale stand, lag auch an einem überragenden Benedikt Duda. Der deutsche Einzelmeister des vergangenen Jahres hatte maßgeblichen Anteil am Triumph gegen Südkorea. Sowohl gegen den Weltranglisten-17. Jang Woojin (3:1) als auch in der alles entscheidenden fünften Partie gegen An Jaehyun (3:1) triumphierte die Nummer 36 der Welt.
Einer der besten Tage
„Das war einer meiner besten Tage“, strahlte Duda über das ganze Gesicht. „Ein Spiel beim Stand von 2:2 bestreiten zu müssen, ist immer eine 50:50-Situation. Wenn Du dann diese Partie auch noch gewinnst und dadurch dein Land in ein WM-Finale bringst, ist das einfach der pure Wahnsinn.“ Für den dritten Punkt hatte Dang Qiu (Borussia Düsseldorf) mit einem Vier-Satz-Sieg gegen Jang Woojin gesorgt. Kay Stumper (ebenfalls Borussia Düsseldorf) ging an Position drei spielend leer aus.Im Endspiel gegen China war die Roßkopf-Auswahl beim 0:3 jedoch chancenlos. Die Gastgeber, im Halbfinale nur knapp mit 3:2 gegen Japan siegreich geblieben, gewannen zum zehnten Mal hintereinander den Titel. Gleich im ersten Spiel bekam es Benedikt Duda mit dem Weltranglistenersten Fan Zhendong zu tun und verlor mit 8:11, 8:11 und 9:11.
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Anschließend mussten sich auch Dang Qiu (1:3 gegen Ma Long) und Kay Stumper (0:3 gegen Wang Chuqin) geschlagen geben. „Ich habe ab der Hauptrunde sehr gut gespielt und bin froh, dass wir soweit gekommen sind“, freute sich der Bergneustädter trotz der Niederlage. „Diesen zweiten Platz hat ganz Tischtennis-Deutschland von uns nicht erwartet.“