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Bergneustadt von obenAussichtsturm „Auf dem Knollen“ bietet wieder beste Rundumsicht

Lesezeit 3 Minuten

Hackenberg – Wer die 154 Stufen bis zur Plattform des Aussichtsturms Knollen geschafft hat, wird reich belohnt. Selbst bei Nebel und Wind ist der Blick über das Bergneustädter Stadtgebiet und ein Stück darüber hinaus aus mehr als 30 Metern Höhe traumhaft. Dass Besucher diesen Ausblick nun wieder gefahrlos genießen können, ist das Verdienst der Stadt Bergneustadt und des Naturparks Bergisches Land. „Der Turm steht hier seit 1982. Da nimmt es nicht Wunder, dass das Holz inzwischen schadhaft und teilweise schon sehr marode war“, erläutert Bürgermeister Wilfried Holberg. Besonders die Plattform des Turms, der einst aus beeindruckenden 66 Kubikmetern Lärche und fünf Tonnen Stahlteilen auf einem Fundament aus 70 Kubikmetern Beton konstruiert wurde, hatte gelitten. Auch einige Stufen mussten ersetzt werden.

Julius-Turm

Dass der Turm am Knollen auch mal Julius-Turm genannt wurde, weiß kaum noch jemand. Der Name geht auf den SPD-Politiker Friedhelm Julius Beucher zurück, der Anfang der 1980er dem damaligen Forst-Minister Hans-Otto Bäumer, in den Ohren lag: Bergneustadt brauche einen Aussichtsturm. Bäumer notierte letztlich auf einem Bierdeckel „Du kriegst deinen Turm“. Die versprochenen Gelder flossen, und der Turm wurde am 12. März 1982 eingeweiht. (kpo)

7000 Euro stellte die Stadt zur Sanierung des Turmes zur Verfügung, 12 000 Euro steuerte der Naturpark Bergisches Land bei. Dessen Geschäftsführer Ulf Zimmermann kann seine Freude nicht verbergen. „Diese Türme als Anziehungspunkt für Wanderer sollten unbedingt erhalten bleiben. Wir können Gelder aus einem Topf mit Landesmitteln an die Kommunen vergeben und haben hier gerne geholfen.“ 70 000 Euro standen dem Naturpark Bergisches Land insgesamt an Landesmitteln in diesem Jahr zur Verfügung.

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Noch sieht der Besucher den Unterschied deutlich, denn das neue, unbehandelte Lärchenholz hat einen warmen Goldton. Die älteren Balken sind wesentlich dunkler. „Lärchenholz muss nicht behandelt werden. Es schützt sich selbst durch Harze und Gerbstoffe“, weiß Zimmermann.

Damit die Plattform wirklich sicher ist, hat das Geländer innen angebrachte Längsstreben. „So kann man nicht auf das Geländer klettern. Man findet keinen Halt mit den Füßen, die Zwischenräume sind zu schmal“, erklärt Zimmermann.

Saniert wurde die Plattform durch die Bergneustädter Zimmerei Schneider in Zusammenarbeit mit dem Baubetriebshof der Stadt. Die Zimmerei übernahm die Plattform, der Baubetriebshof das Ausbessern der Stufen. Im September und Oktober wurden die Arbeiten durchgeführt, gestern nahmen Bürgermeister Holberg und der Geschäftsführer des Naturparks das Ergebnis in Augenschein.

„Aussichtstürme gibt es noch einige im Kreisgebiet. Doch unseres Wissens nach ist der Bergneustädter Turm neben dem etwas anders aussehenden Turm ,Auf dem Lindchen’ in Nümbrecht der einzige, der noch eine Holzkonstruktion aufweist“, sagt Ulf Zimmermann. Er wies bei der Besichtigung der Plattform zudem auf eine weitere wichtige Funktion dieses Aussichtspunktes hin: So wird in langen Trockenphasen der Turm auf dem Knollen von der Feuerwehr genutzt, um Waldbrände ausfindig zu machen.