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Altenheime OberbergImpfungen in Morsbach und Radevormwald weitestgehend abgeschlossen

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Ein kurzer Einstich und der Impfstoff zur Immunisierung gegen das Corona-Virus ist verabreicht.

Oberberg – Die Impfungen in den Alten- und Pflegeeinrichtungen im Oberbergischen laufen weitestgehend nach Plan. Vor allem in Morsbach und Radevormwald seien die mobilen Teams schon sehr weit, sagt Dr. Johannes Schlechtingen, Medizinischer Leiter des Impfzentrums in Oberberg. 700 Menschen hätten an den neun Standorten in Morsbach geimpft werden können, 500 in Radevormwald. „In beiden Kommunen werden wir die Impfungen heute noch abschließen können“, berichtete Schlechtingen am Dienstag.

„Verhältnisse wie in Israel“

In der Gemeinde Morsbach liege die Impfquote angesichts der insgesamt niedrigeren Bevölkerungszahl und dem hohen Anteil von Altenheimbewohnern bei erstaunlichen sieben Prozent – „fast schon Verhältnisse wie in Israel“, wie Schlechtingen es ausdrückt. Gut voran kämen die Impfungen auch in Nümbrecht, Gummersbach und Wiehl. In Waldbröl, wo auch Schlechtingen selbst seine Praxis hat, konnte noch gar nicht geimpft werden. „Das liegt schlicht daran, dass alle Einrichtungen zurzeit von Corona-Fällen betroffen sind.“

Bei der Lieferung des Impfstoffes gebe es aktuell keine Engpässe: „Tatsächlich kommt alles so wie angekündigt.“ Schlechtingen geht davon aus, dass bis zum Ende der Woche so insgesamt bis zu 2500 Impfungen in Oberberg durchgeführt worden sein können – bei fast einem Prozent der Bevölkerung also.

Insgesamt, so Schlechtingen, stoßen die Teams auf eine große Impfbereitschaft. Probleme gebe es zum Teil noch mit dem rechtzeitigen Einholen der Einverständniserklärungen von Betreuern – gerade rund um den Jahreswechsel. Impfvorbehalte beim Pflegepersonal kenne er auch. In Oberberg sei das unterschiedlich: „Mancherorts wollen sich alle impfen lassen, anderswo bis zu 50 Prozent der Belegschaft nicht.“ Neu sei ihm das nicht: „Wir kennen diesen Effekt schon von der Grippeimpfung.“ Es brauche jetzt eine politische Debatte, welche Konsequenzen eine solche Weigerung für die Mitarbeiter haben solle.

Ausbruch in Reha-Klinik

Unterdessen gibt es auch einen Corona-Ausbruch in der Mediclin-Reha-Klinik in Eckenhagen. Nach Angaben der Klinik sind derzeit acht Mitarbeiter und fünf Patienten positiv auf das Virus getestet. Einer der Patienten sei in ein Akutkrankenhaus verlegt worden, weil sich seine Grunderkrankung verschlechtert habe. Die betroffenen Mitarbeiter seien in Quarantäne. Der Ausbruch sei auf einen kleinen Bereich der neurologischen Fachklinik beschränkt, wo nun keine neuen Patienten mehr aufgenommen werden. Für die infizierten Patienten wurde eine Isolierstation eingerichtet, in der sie von Mitarbeitern unter Vollschutz versorgt werden. In der gesamten Klinik tragen die Beschäftigten FFP2-Masken. Im Haus gilt ein Besuchsverbot.

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