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Mitarbeiter-ProtestDas Parkproblem am Krankenhaus Opladen bleibt ungelöst

Lesezeit 3 Minuten

Claudia Beyer und Stefan Vasen im Patientenpark an St. Remigius, der wieder Parkplatz werden sollte.

Leverkusen – Mit einigem Unverständnis und Befremden haben die Mitarbeiter des St. Remigius Krankenhauses Opladen auf die Entscheidung der Bezirksvertretung reagiert, die Anlage provisorischer Parkplätze in einem Teil des benachbarten Patientenparks nicht zu erlauben. Ein entsprechender Antrag der Mitarbeitervertretung, den FDP und Opladen plus in das Stadtteilgremium eingebracht hatten, wurde dort mit großer Mehrheit abgelehnt.

Andere Lösung in Nachbarschaft empfohlen

Nachdem die Stadtverwaltung betont hatte, der gesamte frühere Friedhofsbereich und heutige Park stehe unter Denkmalschutz, empfahl die Bezirksvertretung dem Krankenhaus lediglich, eine andere Lösung in der Nachbarschaft zu suchen.

„Das ist es ein echtes Problem mit der wir uns von der Politik alleingelassen sehen“, beklagt sich Claudia Beyer, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Krankenhauses und somit Sprecherin für die rund 500 Beschäftigten der Opladener Klinik. Sie und ihr Stellvertreter Stefan Vasen wollen das Thema nicht auf sich beruhen lassen. Denn die Lage hat sich in jüngster Zeit erheblich verschärft.

40 Stellplätze fehlen

2014 mussten 40 Stellplätze, die sich im vorderen Bereich des Parks zur Straße An St. Remigius hin befunden hatten, beseitigt werden. Sie waren als Übergangslösung auf 15 Jahre befristet angelegt worden, um die Bauzeit für die Erweiterungstrakte des Krankenhauses zu überbrücken. Erst ein Rechtsstreit hatte zu diesem Kompromiss geführt. Vor fünf Jahren wurden die Rasengittersteine entfernt, die Autos ausgesperrt.

Ausgesperrt wurden sie allerdings auch aus dem Parkhaus an der Kantstraße, das von der Leverkusener Parkhausgesellschaft ins Eigentum des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) wechselte. Der braucht die Parkplätze nun für seine Mieter im angrenzenden Neubau und die Kunden des Rewe-Marktes darin. So verdoppelte der GBO zunächst die Monatsmiete von 30 auf 59,90 Euro und kündigte dann das Kontingent des Krankenhauses.

Kein Platz bei den Nachbarn

Die Hinweise von Bezirksvorsteher Rainer Schiefer, der mit dem Krankenhaus darüber selbst nicht geredet haben soll, die Mitarbeiter könnten doch nachts nebenan beim Amtsgericht und tagsüber an der Pfarrkirche parken, halfen auch nicht weiter: Nicht Parkplätze in der Nacht, sondern mitten am Tag sind das Problem und der Kirchparkplatz bleibt für die Krankenhaus-Belegschaft versperrt, wie Beyer und Vasen auf nochmaliges Nachfragen bestätigt bekamen.

Der Denkmalschutz wacht über den ehemaligen Friedhof.

Welcher Abschnitt des früheren Friedhofes und heutigen Parks wie unter Denkmalschutz gestellt sei, bekam Cerstin Tschirner, Sprecherin der K-Plus-Gruppe, die das Krankenhaus betreibt, bei der Stadtverwaltung nicht heraus. Auch die knappe E-Mail von Oberbürgermeister Uwe Richrath, denkmalrechtliche Gründe stünden einer Stellplatznutzung entgegen, ging nicht ins Detail.

Pfarrer Peter Teller hatte zwar als Grundeigentümer des katholischen Areals sein Okay für eine vorübergehende Parkplatznutzung gegeben, aber der Denkmalschutz legte sein Veto ein.

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Nun gilt in der angrenzenden Wohnsiedlung Ruhlach eine Anwohnerparkregelung, das bislang geduldete Parken an der Bahnhofsbrücke fällt bald weg und bis zur Fertigstellung des Bahnhofsquartiers mit 450 Tiefgaragenplätzen gehen noch ein paar Jahre ins Land.

„Es geht doch nicht an, dass unsere Krankenschwestern vor Dienstbeginn erst 20 Minuten auf Parkplatzsuche durch Opladen gurken müssen“, sagt Beyer. In Zeiten des akuten Fachkräftemangels in ihrer Branche wirke sich so etwas fatal aus bei Stellenbesetzungen.

Als geradezu zynisch empfindet Stefan Vasen den Hinweis, das Krankenhaus hätte bei seinen Erweiterungsbauten doch eine Tiefgarage bauen können. Die Gebäude sei auf sandigem Untergrund und sehr hohem Grundwasserpegel schon auf Pfählen gegründet. Ein weiteres Tiefgeschoss hätte die Probleme und die Kosten immens vergrößert. Das wisse sicher auch eine Verwaltung, die in ihrem weiter von der Wupper entfernten Gebäude am Goetheplatz selbst Grundwasserprobleme habe.