Jecke Spende für KinderklinikDeutlich weniger Krebsbehandlungen am Klinikum
Leverkusen – Die Zahl der Krebsbehandlungen im Klinikum Leverkusen ist im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr teils eingebrochen. Im September seien 39 Prozent weniger Behandlungen durchgeführt worden, schreibt das städtische Krankenhaus. Über das Jahr gesehen waren es im Schnitt 16 Prozent weniger Behandlungen (1922 im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2299 in 2019).
Dr. Utz Krug, Ärztlicher Direktor des Klinikums, führt das vor allem darauf zurück, dass viele Krankheitsfälle unentdeckt geblieben seien, weil die Menschen Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen hätten. Auch beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatten viele Personen gezögert, Krankenhäuser aufzusuchen – aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.
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„Holen Sie Ihre Vorsorgeuntersuchungen nach – und scheuen Sie sich nicht, bei medizinisch notwendigen Eingriffen das Krankenhaus aufzusuchen“, lautet daher der Appell von Krug.
Appell: Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Dem schließt sich Dr. Leonard Bastian, Direktor der Klinik für Orthopädie, an. Auch er sieht die Gefahr, dass ernsthafte Erkrankungen sonst nicht rechtzeitig behandelt werden. Hintergrund für diesen erneuten Aufruf ist die Geschichte der 74-jährigen Patientin Ingrid D. aus Ludwigshafen, die seit Langem unter Schmerzen in Rücken und Bein mit Lähmungserscheinungen litt. Die Diagnose: Hüftarthrose – in ihrem Fall nur mit einer Operation zu beheben. Doch aufgrund der Corona-Pandemie riet man ihr an ihrem Heimatort, damit noch zu warten. Nachdem sie drei Wochen lang nur im Sitzen schlafen konnte, so schildert das Klinikum Leverkusen den Fall in einer Mitteilung, versuchte sie doch noch ortsnah einen OP-Termin zu vereinbaren – das allerdings erfolglos. In Schlebusch wurde die 74-Jährige schließlich operiert und erhielt eine neue Hüftprothese.
„Natürlich muss in dieser akuten Phase der Pandemie nicht jeder kleine Eingriff durchgeführt werden“, erklärt Leonard Bastian. „Aber bei gravierenden Problemen sollten Patienten unbedingt handeln. Wir sorgen dafür, dass an Covid-19 Erkrankte nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommen und wir andere Erkrankungen weiter behandeln und operieren können“, betont der Arzt. Unterstützung kam am Karnevalssamstag von den Roten Funken Leverkusen: Sie haben der Klinik für Kinder und Jugendliche eine Spende von 11111,11 Euro übergeben. Gesammelt wurde von Mitgliedern, Unternehmen und Privatpersonen.
Die Spende werde für Anschaffungen für die drei Früh- und Neugeborenen-Stationen des Perinatalzentrums verwendet, die nicht zur „normalen“ Ausstattung einer solchen Station gehörten, schreibt das Klinikum.So sollen unter anderen sogenannte Flugzeugtrolleys angeschafft werden. Die Trolleys können als Medizin-, Schrank- oder Funktionswagen eingesetzt werden, je nach Bedarf. Von der Windel bis zur Spritze kann für die Versorgung der Neugeborenen alles an Bord untergebracht werden.