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Gevi muss sich noch geduldenEntwicklung auf dem Postgelände geht nicht so schnell

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Investor Gerd Esser muss sich noch gedulden.

Leverkusen – Gerd Esser hätte gern sofort losgelegt, zunächst mal ein „Holiday-Inn Express“ zwischen Bahnhof und City gebaut. In zwei Jahren könnte das Haus mit 189 Zimmern fertig sein, sagte der Investor am Montagabend. Doch der Mann an der Spitze der Gesellschaft Gevi wird so schnell nicht zum Zuge kommen: Der Hotel-Neubau mit sieben Etagen neben der Post soll erst gemeinsam mit dem Bebauungsplan für das gesamte Areal zwischen Heinrich-von-Stefan- und Manforter Straße genehmigt werden. Das ist jedenfalls die Haltung von CDU, Grünen, Opladen plus, Bürgerliste und FDP. Die SPD hätte dem Düsseldorfer Investor hingegen durchaus den Startschuss geben wollen, zeigte sich nach zweistündiger Diskussion im Bauausschuss.

Zuvor hatte Esser klargemacht, dass er Gewehr bei Fuß steht. Das Grundstück hat er schon erworben, die Verträge mit dem Hotel-Betreiber seien festgeklopft. Und Geld sei auch da: „Wir sind durchfinanziert“, betonte er. Auf Nachfrage ließ er allerdings auch durchblicken, dass ein schneller Start für den Hotel-Bau mehr als hilfreich sei für den Fortgang des Projekts. Esser will das heutige Post-Areal mit Büros bebauen. Insgesamt würden „deutlich mehr als 100 Millionen Euro“ bewegt, sagte er. Damit konnte er der Mehrheit der Politiker den Mund allerdings nicht wässrig machen.

Grüne und Bürgerliste sehen vor allem städtebauliche Probleme: Nebenan liegt die City C seit Jahren brach; auch dort ist ein neues Hotel im Gespräch – und zwar als Projekt, das den Rest der Neugestaltung erst so recht anschiebt. Wenn zuvor in Rufweite ein neues, großes Hotel entstehe, „könnte das Investoren verschrecken“, fürchtet Erhard Schoofs von der Bürgerliste. Klaus Wolf von den Grünen stellte fest: „Die City C ist wichtiger als die von-Stefan-Straße.“

Aber auch in der CDU gibt es erhebliche Bedenken, wobei man sich einfach auch an der Gestalt des Hotels stört. Die Pläne zeigen einen Kasten mit sehr schlichter Fassade. Das Fenster-Raster sei allerdings von Holiday-Inn vorgegeben, erklärte Investor Esser. Für große optische Verbesserungen sieht er keinen Spielraum. Was Bernhard Miesen so nicht stehen lassen will: „Das kann nicht das Entree für die Stadt sein“, sagte der Christdemokrat. „Da muss mehr kommen.“

Problemfall Bahnstadt

Ein weiteres Problem ist die Entwicklung der Hotel-Szene in der ganzen Stadt. Aus der ganz frischen Studie von Axel Deitermann geht hervor, dass die Stadt nur zwei neue Hotels vertragen kann. Am sinnvollsten in Wiesdorf. Allerdings ist ein weiteres Hotel in Opladen zentraler Punkt für die Entwicklung der Bahnstadt in Opladen. Daran will niemand rütteln. Experte Deitermann sieht das ein bisschen kritisch. Aus seiner Sicht könnte sich in Opladen allenfalls ein Haus mit 60 bis 70 Zimmern rentieren. Käme in Wiesdorf neben Essers Holiday Inn-Express ein Haus in der City C, hätte die Stadt einen zu hohen Zuwachs an Kapazität: Immerhin gibt es bisher nur rund 800 Zimmer insgesamt. Ein Verdrängungswettbewerb wäre die Folge. Der würde nach Meinung von Markus Pott (Opladen plus) wohl das Best Western am Forum in Mitleidenschaft ziehen. Damit wäre der nächste städtebauliche Problemfall identifiziert.