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Knallkopp und eine kölsche NachtigallKomitee Opladener Karneval feierte Prunksitzung

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Das Tanzkorps der Stadtgarde Opladen zeigte sein Können auf der Bühne der Stadthalle.

Leverkusen – Die Einstimmungsmusik wummert laut, auf den langen Tischen stehen Kölsch-Fässchen und es wird schon kräftig geschunkelt. Der Vorstand des Komitee Opladener Karneval (KOK) marschiert ein, gefolgt von der Stadtgarde und den Stadtfunken. Auf dem ausgestreckten Arm gestützte Funkenmariechen ducken sich unter den riesigen weißen Ballons her, die unter der Decke hängen. Es beginnt die Prunksitzung des Dachverbandes der Opladener Karnevalsgesellschaften; die Stadthalle in Bergisch Neukirchen ist voll mit im Rhythmus klatschenden Karnevalisten.

Auf der kleinen Bühne präsentieren zunächst die Tanzkorps ihre Tänze. Die Stadtgarde Opladen gibt es erst seit zwei Jahren, viele der Mariechen tanzen ihre erste Session mit. Danach wird es rot und blau: Die Altstadt- und die Neustadtfunken tanzen in Opladen zusammen. Es wechseln sich ausdauerndes Beineschmeißen der Mariechen und pseudo-militärische Gewehr- und Säbelpräsentationen der Offiziere ab. Sie singen fröhlich mit und rufen die Appelle unter den Federhüten. Damit haben die Tänzer sich die erste „Rakete“ des Abends verdient: Mit den Händen wird auf die Tische getrommelt, nach drei Kommandos heißt es Arme hochreißen und johlen.

Das reichhaltige Programm wird nach dem Ausmarsch der Tanzkorps nahtlos fortgeführt. Ein dünnes Männchen im übergroßen gelben Shirt betritt die Bühne. Nun ist „Ne Knallkopp“ dran und hangelt sich vom einen Witz zum anderen. Sein trockener Humor – er könne abends nicht ins Bett gehen, weil er noch drin liege – wechselt sich auch mit bösen und derben Witzen ab. Manchmal kichert die ganze Halle erfreut, die vielen Ehefrauenwitze ernten jedoch nur wenige Lacher. Die Klimbim Familie – ein Sketch vom KOK – kümmert sich um auf die Stadt bezogenen Humor.

Das jecke Publikum hatte sich in Schale geworfen.

Auch weitere externe Karnevalsgrößen holte sich der KOK in die Sitzung: „Et fussisch Julche“ Marita Köllner singt, wie es der Literat des Komitees ausdrückt, „als kölsche Nachtigall“ an diesem Abend für die Opladener. Peter Kerscher tritt als „Bäuchredner“ mit seiner Kuh Dolly auf. Für weiteren musikalischen Spaß sorgen die „Bauernhof“-Band „Boore“ und die Eschweiler Bigband mit zwei Sängerinnen „Brass on Spass“. Natürlich darf auch Prinz Kerbi I mit Gefolge bei der Prunksitzung nicht fehlen.

Gegen Ende des viereinhalbstündigen Programms zeigt das Tanzcorps Grün-Weiß Schlebusch, „Die Schlebuscher“, noch seine Tänze, und dann darf zu „Brass on Spass“ auch das euphorische Publikum tanzen.