Hilfe für Leverkusens CityHoffnung auf die „Stadtretter“
Leverkusen – Drumherum läuft es schon: Leichlingen, Langenfeld, Monheim, aber auch Köln und Düsseldorf tauschen auf einer digitalen Plattform Erfahrungen mit dem Wandel in ihren Zentren aus. Das Ziel der „Stadtretter“ wird schon im Namen klar. Erst im Juni ist das Netzwerk an den Start gegangen und hat schon fast 500 Mitglieder. Der Anlass: der Corona-Lockdown. Der Hintergrund: die drohende Verödung der Innenstädte, weil der stationäre Handel mit dem grenzenlos erscheinenden Angebot des Internets nicht mithalten kann, sich in seiner Not bestenfalls selbst Konkurrenz macht mit eigenen Online-Shops.
Dieser Befund ist in fast allen Citys gleich, „und deshalb müssen wir in Leverkusen das Rad nicht neu erfinden“, sagte am Montagabend Ina Biermann-Tannenberger im Bauausschuss. Bei den Stadtrettern mitzumachen, sei ohne Frage sinnvoll.
Wissenschaftliche Begleitung
Viel wichtiger findet die Christdemokratin aber ein anderes, ebenfalls neues Programm: „Innenstadt 2030+“ wird durch das Fraunhofer-Institut wissenschaftlich begleitet. Darin sollen Vorstellungen entwickelt werden, wie Stadtzentren als öffentliche Räume dienen können, wenn sie vielleicht nicht mehr nur durch Läden bestimmt sind. Zur Initiative gehöre eine knappe Studie zur Ist-Situation, aus der Vorschläge für die Wiesdorfer City entwickelt werden sollen – „zeitnah“. Dazu kämen „Reallabore, in denen vielversprechende Ideen ausprobiert werden können“, beschreibt die CDU das zweijährige Projekt.
Es war indes auch schon der Bürgerliste aufgefallen, die ebenfalls dafür wirbt, sich daran zu beteiligen und dafür insgesamt 25 000 Euro auszugeben. Eine Teilnahme-Garantie gibt es allerdings nicht. Auch deshalb warb Karl Schweiger namens der Bürgerliste dafür, einen Runden Tisch einzuberufen, an dem sich zum Beispiel Einzelhändler, Immobilienbesitzer, Wirtschaftsförderer, Vertreter von Chempark und Sparkasse Gedanken machen sollen, wie man den deutlich erkennbaren Abwärtstrend der Wiesdorfer City aufhalten kann.
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Die Grünen Roswitha Arnold und Klaus Wolf sind vom Fraunhofer-Institut deutlich mehr elektrisiert als von der immer noch nur vertretungsweise geführten Wirtschaftsförderung. Auch Frank Pathe (Klimaliste) setzt eher auf Ideen von außen. Der Runde Tisch soll kommen, falls Leverkusen bei „Innenstadt 2030+“ nicht dabei sein darf.
Land zahlt Handlungskonzepte ganz
Komplett finanziert werden die Integrierten Handlungskonzepte für Wiesdorf und Hitdorf. Ursprünglich sollten die Programme zu 80 Prozent vom Land bezahlt werden. Die Folgen der Corona-Krise hätten Düsseldorf zu einer Vollfinanzierung veranlasst, so Baudezernentin Andrea Deppe am Montagabend. Das seien zwei Millionen Euro zusätzliche Förderung. (tk)